Schwerpunkte
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Behandlungsschwerpunkte
- Diagnostik und Beratung bei Belastungen durch kritische Lebensereignisse
- Diagnostik und psychotherapeutische Behandlung psychischer/psychosomatischer Erkrankungen
- Psychoonkologie-Ambulanz
- Gewaltopfer-Ambulanz
- Psychokardiologie-Ambulanz
- Adipositas-Sprechstunde
- Alexithymie-Sprechstunde
Das Versorgungsangebot des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie richtet sich sowohl an die Patienten des Universitätsklinikums als auch an Studenten und Mitarbeiter der Heinrich-Heine-Universität. Schwerpunkt der klinischen Versorgungstätigkeit ist die psychosomatische Diagnostik und Beratung von Patienten. Dabei kommt das Beratungsgespräch zwischen Patient und Psychotherapeut entweder auf eigene Nachfrage oder auf Vorschlag der behandelnden Ärzte aller Stationen des Klinikums zustande.
Das Institut versorgt nicht nur Patienten, sondern auch Mitarbeiter der Universität und des Universitätsklinikums. Diese können bei seelischen und psychosomatischen Problemen ebenfalls ein diagnostisches Erstgespräch wahrnehmen oder sich in privaten und beruflichen Krisensituationen beraten lassen. Auch ihnen werden geeignete Therapiemöglichkeiten vorgeschlagen beziehungsweise Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz angeboten.
Als dritten Personenkreis unterstützt das Institut die Studierenden der Universität Düsseldorf. Sie können sich bei persönlichen Schwierigkeiten oder Problemen im Studium, beispielsweise bei Prüfungsangst oder privaten Krisensituationen sowie bei generellen psychosomatischen Beschwerden beraten lassen. Für Studierende existiert neben den bereits erwähnten Therapiemöglichkeiten ein spezielles, auf studentische Belange zugeschnittenes gruppentherapeutisches Angebot.
Das Klinische Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Düsseldorf existiert seit 1977 und nimmt in der jetzigen Form seit 1990 Aufgaben in den Bereichen Patientenversorgung, Forschung und Lehre wahr.
Versorgung der Patienten
Die Psychosomatik beschäftigt sich mit Erkrankungen, bei denen eine Wechselwirkung zwischen Seele (Psycho-) und Körper (-somatik) im Vordergrund steht. Dazu zählen alle Krankheiten, bei denen seelische und psychosoziale Einflüsse die Entstehung der Krankheit verursacht oder zumindest beeinflusst haben und im Verlauf der Krankheitsentwicklung eine wesentliche Rolle spielen.
Hierzu gehören beispielsweise stressbedingte, das heißt belastungsabhängige Störungen oder Körperbeschwerden ohne organische Ursachen. Auch verschiedene Angsterkrankungen, Störungen in zwischenmenschlichen Beziehungen, Beeinträchtigungen des Selbstwertgefühls, Essstörungen, Suchterkrankungen oder auch Ängste und gewisse Depressionen zählen zu den psychosomatisch verursachten beziehungsweise mitverursachten Krankheiten.
Die psychosomatische Medizin befasst sich jedoch nicht nur mit den Krankheiten selbst, sondern auch mit Fragen der Krankheitsverarbeitung. Bei Krankheiten, die einen besonders radikalen Einschnitt im Leben des Patienten bedeuten, bietet das Institut seine Unterstützung an. Das ist in der Regel bei chronischen Erkrankungen wie z.B. beim Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder auch bei Tumorerkrankungen der Fall. Hier benötigen die Betroffenen oder auch ihre Angehörigen vielfach die Hilfe eines psychosomatisch geschulten Psychotherapeuten.
Am Anfang steht das Erstgespräch mit dem Patienten, der von seelischen und psychosomatischen Beschwerden betroffen ist. In Abstimmung mit den behandelnden Stationen erfolgt gegebenenfalls eine Beratung, oder es wird eine Behandlungsempfehlung ausgesprochen. Ist eine kontinuierliche Betreuung erforderlich, wird der Patient bei der Suche nach einem entsprechenden Therapieplatz unterstützt. Gerade bei schwierigen aktuellen Lebensumständen wie zum Beispiel nach der Diagnose schwerwiegender Erkrankungen oder bei der Bewältigung eines chronischen Krankheitsverlaufes, der Beratung und Diagnostik vor operativen Eingriffen oder bei bevorstehenden Transplantationen gehören Krisengespräche mit Patienten zur Aufgabe des Instituts. Dazu gehört auch die Beratung von Angehörigen, die ja in der Regel ebenfalls von solchen Einschnitten betroffen sind. Dabei reicht das Therapieangebot des Instituts von der Psychoanalyse über tiefenpsychologisch fundierte Therapie und Verhaltenstherapie bis hin zu Entspannungsverfahren wie Autogenem Training oder Progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen.
Forschung und Lehre
Forschungsschwerpunkte des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sind psychophysiologische Fragestellungen zur Emotionsverarbeitung (Labor Professor Dr. M. Franz) und die Untersuchung der Wirksamkeit spezieller psychotherapeutischer Behandlungen wie zum Beispiel der Wirkung von Stressbewältigungstrainings.
Im Zusammenhang mit epidemiologischen Fragestellungen untersucht das Institut die Häufigkeit, den Verlauf sowie die Ursachen von psychosomatischen Erkrankungen. Neben der Erforschung bereits bestehender Krankheiten befasst sich das Institut in Kooperation mit Einrichtungen der Stadt und des Landes auch mit der Prävention psychosomatischer Erkrankungen.
Das Klinische Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie beteiligt sich intensiv an der Ausbildung von Medizinstudenten sowie an der Fortbildung von Ärzten und Psychologen. Darüber hinaus bietet es verschiedene Lehrveranstaltungen innerhalb des Postgraduiertenstudiengangs Public Health/Gesundheitswissenschaften an.
Vita Universitätsprofessor Dr. med. Hans-Christoph Friederich
Akademischer Werdegang
1992-1999 | Studium der Humanmedizin |
2000 | Promotion: Psychische Erkrankungen bei internistischen Krankenhauspatienten - Prävalenz und Therapieaufwand |
2009 | Habilitation: "Klinische und experimantelle Untersuchungen zum Spektrum der spezifischen Psychopathologie von Ess-Störungen", Mentor: Prof. Dr. W. Herzog |
2014 | Verleihung der Bezeichnung außerplanmäßiger Professor |
2014-2016 | Lehrstuhlvertretung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen |
seit 01.02.2016 | Lehrstuhlinhaber für das Fach Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Berufliche Weiterbildung und Qualifikation
1999-2001 | Arzt im Praktikum und Assistenzarzt ander Klinik für Allg. Innere Medizin und Psychosomatik (Prof. Dr. W. Herzog) |
2001-2003 | Rotationsassistent der Inneren Medizin: Abteilung Kardiologie, Gastroenterologie, Endokrinologie, Rheumatologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg |
2004 | Gastwissenschaftler am Institute of Psychiatry / Maudsley Hospital, King's College University, London (Prof. U. Schmidt, Prof. J. Treasure) |
2005-2007 | Assistenzarzt an der Klinik für Allg. Innere Medizin und Psychosomatik (Prof. Dr. W. Herzog) |
2002-2011 | Weiterbildung am Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie |
2006 | Annerkennung als Facharzt für Innere Medizin |
2011 | Anerkennung als Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie |
2007-2009 | Oberarzt der Psychotherapiestation und Tagesklinik an der Klinik für Allg. Innere Medizin und Psychosomatik (Prof. Dr. W. Herzog) |
2009-2014 | Leitender Oberarzt und ständiger Vertreter des Ärztlichen Direktors der Klinik für Allg. Innere Medizin und Psychosomatik (Prof. Dr. W. Herzog) |
seit 2012 | Sektionsleiter der Sektion Psychoonkologie an der Klinik für Allg. Innere Medizin und Psychosomatik und und am Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) |
2014-2016 | Komm. Ärztlicher Direktor am LVR-Klinikum Essen |
seit 01.02.2016 | Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Stellvetretender Ärztlicher Direktor am LVR-Klinikum Düsseldorf - Kliniken der Heinrich-Heine-Universität |
Zusatzqualifikationen
2012 | Traumatherapie; EMDRIA Deutschland e.V. |
2012-2014 | Psychoonkologie: Basis und Aufbaukurs des Curriculums für Psychoonkologie (Fortbildungsakademie der DGPM) |
2012-2014 | Führungskräftetraining: Training ärztlicher Führungs- und Managementkompetenz an der Akademie für Gesundheitsberufe in Heidelberg |
Drittmittel und wissenschaftliche Preise
2002 | Drittmittel: DFG, BMBF (KN Adipositas, KN Essstörungen), Stiftungen, Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät |
2009 | Hans-Roemer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin |
2010 | Hilde Bruch Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Ess-Störungen |
Wahlämter
2014 | Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Esstörungen (DGESS) |
Designiertes Vorstandsmitglied des Verbandes der Psychosomatischen Krankenhäuser und Krankenhausabteilungen (VKPD) |