Gesundheitsökonomische Evaluation im Rahmen des Projekts „Familienkonferenzen bei Frailty: Erhöhung der Patientensicherheit durch gemeinsame Priorisierung (COFRAIL)“

Leitung und AnsprechpartnerInnen der gesundheitsökonomischen Evaluation:

Prof. Dr. Dr. Andrea Icks, MBA 
Markus Vomhof, Dipl.-Vw.

Leitung des Gesamtprojekts:

Institut für Allgemeinmedizin (ifam),  Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

KooperationspartnerInnen:

  • Medizinische Hochschule Hannover
  • Universitätsklinik Rostock
  • Universität Witten/Herdecke
  • Universität Halle-Wittenberg
  • AOK Nordost
  • Selbsthilfeorganisation „Wir pflegen“
  • Universitätsklinikum Erlangen
  • CAPHRI Universität Maastricht

Förderung:

Durch den Innovationsausschuss gefördertes Projekt zur Versorgungsforschung

Laufzeit:

2018 - 2021

Hintergrund:

Das geriatrische Frailty-Syndrom ist das Resultat multipler Krankheiten oder mehrerer Funktionseinschränkungen und ist mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Stürzen und Verwirrtheitszuständen verbunden. Dies führt zu einer erhöhten Hospitalisierungsrate und Mortalität in der Patientengruppe im Vergleich zur gesunden Bevölkerung. Polypharmazie ist ein pathogenetischer Faktor für das Auftreten des geriatrischen Frailty-Syndroms und zusätzlich auch ein Risikofaktor für die Unterversorgung mit potenziell sinnvollen Medikamenten. Die Unterversorgung von potenziell sinnvollen Medikamenten und die Überversorgung mit inadäquaten Medikamenten, die neben unerwünschten und Lebensqualität senkenden Nebenwirkungen auch zu vermehrten Krankenhauseinweisungen führen, resultieren in hohe Kosten für die Krankenversicherungen und die Gesellschaft. Zudem führt die Fragmentierung des Versorgungssystems zu fehlenden Koordination einzelner Leistungserbringer und spiegelt nicht die Bedürfnisse der Frailty-Patienten wider.

Ziele:

Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Versorgung von Patienten mit geriatrischem Frailty-Syndrom durch Familienkonferenzen, in denen mögliche therapeutische Maßnahmen anhand der Patientenpräferenzen priorisiert werden.

Die gesundheitsökonomische Evaluation soll das Kosten-Nutzen-Verhältnis durch die Einführung von Familienkonferenzen untersuchen.

Methoden:

In einer prospektiven cluster-randomisierten kontrollierten Studie wird die Einführung der Familienkonferenzen in einem Zwei-Stufen-Design im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Intervention analysiert. In der ersten Stufe erwerben die an der Studie beteiligten Hausärzte durch intensive Schulungen die notwendigen Kompetenzen zur Durchführung von Familienkonferenzen. In der zweiten Stufe werden pro Patient jeweils drei Familienkonferenzen durchgeführt, in denen die Präferenzen des Patienten herausgearbeitet werden und die präferierte Therapiemöglichkeit implementiert wird. 
Die gesundheitsökonomische Evaluation wird mittels Kosten-Effektivitäts-Analyse (CEA) und Kosten-Nutzwert-Analyse (CUA) aus Sozialversicherungsperspektive die Kosten und den Nutzen der Intervention bewerten.

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