Versorgungsforschung im Bereich der kardiovaskulären Erkrankungen
Die Versorgungsforschung im Bereich der kardiovaskulären Erkrankungen des Instituts fokussiert auf zwei Schwerpunkte:
- Bedürfnisse und Präferenzen von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und
- die Entwicklung und Evaluation von komplexen Interventionen bei Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen.
Zudem lassen sich die kardiovaskulären Folgeerkrankungen des Diabetes, die wir im Bereich diabetesbezogene Versorgungsforschung bearbeiten, hier zuordnen.
Bedürfnisse und Präferenzen von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen
Eine patientenzentrierte Versorgung erfordert die Berücksichtigung von Bedürfnissen und Präferenzen von Patienten. In den Studien untersuchen wir bei PatientInnen mit verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen u.a. Informationsbedürfnisse, Partizipationspräferenzen, Risiko- und Zeitpräferenzen.
Entwicklung und Evaluation von komplexen Interventionen bei Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen
Die Versorgung chronisch kranker Menschen beinhaltet oft komplexe Interventionen wie beispielsweise Selbstmanagementtraining oder Schulung, interdisziplinäre Versorgungsmodelle oder Interventionen zur Motivation von gesundheitsförderndem Verhalten. Bei der Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen folgen wir dabei den Standards des UK Medical Research Council. In diesem Bereich befassen wir uns mit der Verbesserung von körperlicher Aktivität und Medikamentenadhärenz bei PatientInnen mit koronarer Herzkrankheit und Fettstoffwechselstörungen.
Bei unseren Arbeiten kooperieren wir eng mit der Klinik für Kardiologie, Pulmologie und Angiologie, dem Institut für Allgemeinmedizin und demas Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten-Herdecke in einer gemeinsamen AG.
Aktuelle eigene Projekte:
- Patientenberichtete Maße bei Patienten nach Myokardinfarkt (PRM-STEMI)
- Risiko- und Zeitpräferenzen bei Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen (PPIC)
- Anreize zur Erhöhung körperlicher Aktivität bei Menschen mit KHK (INPHY)
- Entwicklung und Evaluation einer komplexen Intervention zur Verbesserung der Adhärenz bei der Einnahme kardiovaskulärer Medikation, insbesondere mit Therapieadhärenz assoziierte Faktoren als Ansatzpunkte für gezielte Interventionen
- Risiken von Begleiterkrankungen und Folgeschäden des Diabetes zur Evaluation der St. Vincent-Ziele bei Diabetes mellitus (siehe hier)
- Folgeerkrankungen bei Diabetes: Systematische Übersichtsarbeiten (siehe hier)
Publikationen zu abgeschlossenen Projekten
(1) Claessen H, Narres M, Kvitkina T, Wilk A, Friedel H, Günster C, Hoffmann F, Koch M, Jandeleit-Dahm K, Icks A. 2021. Renal Replacement Therapy in People With and Without Diabetes in Germany, 2010–2016: An Analysis of More Than 25 Million Inhabitants. Diabetes Care.44(6):1291-1299. doi.org/10.2337/dc20-2477
(2) Kvitkina T, Narres M, Claessen H, Metzendorf M-I, Richter B, Icks A 2020. Incidence of stroke in the diabetic compared with the non-diabetic population: a systematic review protocol. Diabetes-Metab Res Rev. 36. doi.org/10.1002/dmrr.3311
(3) Narres M, Claessen H, Kvitkina T, Koch M, Rump LC, Weinreich T, Icks A. 2019. Incidence and relative risk of renal replacement therapy in people with and without diabetes between 2002 and 2016 in a German region. Diabetologia. 63(3):648-658. doi.org/10.1007/s00125-019-05067-6
(4) Claessen H, Avalosse H, Guillaume J, Narres M, Kvitkina T, Arend W, Morbach S, Lauwers P, Nobels F, Boly J, Van Hul C, Doggen K, Dumont I, Felix P, Van Acker K, Icks A. 2018. Decreasing rates of major lower-extremity amputation in people with diabetes but not in those without: a nationwide study in Belgium. Diabetologia. 61:1966-1977 doi.org/10.1007/s00125-018-4655-6
(5) Claessen H, Narres M, Haastert B, Arend W, Hoffmann F, Morbach S, Rümenapf G, Kvitkina T, Friedel H, Günster C, Schubert I, Ullrich W, Westerhoff B, Wilk A, Icks A. 2018. Lower-extremity amputations in people with and without diabetes in Germany, 2008-2012 – an analysis of more than 30 million inhabitants. Clin Epidemiol. 10:475-488. doi.org/10.2147/CLEP.S146484