AG Adams

ARBEITSGRUPPE ADAMS:

  • Ortwin Adams
  • Marcel Andrée
  • Sandra Hauka
  • Philipp Markwerth
  • Björn Schaffert

Medizinische Dissertationen: 

Die im Rahmen von Dissertationen verwendeteten Methoden sind im Wesentlichen die Zellkultivierung, Viruskultivierung, immunologische Nachweise wie ELISA und Neutralisationsteste, traditionelle sowie real-time PCRs, Klonierungen zur Herstellung rekombinanter Konstrukte, DNA-, RNA- sowie Proteinanalysemethoden. Aufgrund der Komplexität der Methodik und der Fragestellungen ist es bei Interesse an einer Dissertation ratsam, zumindest für die Einarbeitungsphase einen größeren Zeitblock in Form von Semesterferien bzw. eines Freisemesters einzuplanen. Nachfragen dazu bei Prof. Dr. O. Adams (Institut für Virologie, Tel. 0211-811-4536, E-mail: ortwin.adams@uni-duesseldorf.de).

Arbeitsschwerpunkte:  

1. JCV und die Progressive Multifokale Leukoencephalopathie

Erstinfektionen mit dem humanen Polyomavirus JC (JCV) bleiben fast immer symptomlos, führen jedoch zu einer lebenslangen Persistenz des Erregers. Während dies für den gesunden, immunkompetenten Wirt kein Problem darstellt, besteht unter Immunsuppression die Gefahr einer JCV-Reaktivierung in Form einer ZNS-Manifestation unter dem Bild einer Progressiven Multifokalen Leukoencephalopathie. Dies wird insbesondere bei AIDS-Patienten sowie in den letzten Jahrten unter immunsuppressiven Therapien mit humanisierten monoklonalen Antikörpern (Rituximab, Natalizumab) beobachtet. Das Risiko, unter der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) mit dem anti-alpha-Integrin Antikörper Natalizumab (Tysabri®)  eine PML zu entwickeln, wird zur Zeit mit ca. 1:1000 beziffert .   

Obwohl bisher keine kausale Therapie gegen die PML existiert, hat bei einigen Risikogruppen die frühe Diagnosestellung eine erhebliche Konsequenz: Bei HIV-Patienten zeigte sich, dass die PML bei sofortiger Intervention durch eine effektive antiretrovirale Therapie (highly active antiretroviral therapy, HAART) in vielen Fällen reversibel oder zumindest retardierbar ist (4). Bei MS-Patienten unter Natalizumab-Therapie hat der sofortige Abbruch der Therapie sowie das Auswaschen des Antikörpers durch Plasmapherese in einigen Fällen ebenfalls zur Reversibilität des Krankheitsbilds geführt .

Zur Diagnosestellung einer PML kommt dem JCV-DNA Nachweis im Liquor mittels Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) eine besondere Bedeutung zu. Die Sensitivität dieses Nachweises wird dabei zwischen 60 und 90% angegeben, die Spezifität mit nahezu 100%. Als Eskalation bei der Diagnosesicherung gilt der JCV-DNA-Nachweis aus einer Hirnbiopsie, dessen Sensitivität höher als der DNA-Nachweis im Liquor liegt. Als weiteres Verfahren der Liquoruntersuchung ist der Nachweis von intrathekalen JCV-spezifischen Antikörpern zu nennen, Der von uns etablierte serologische Nachweis einer JCV-Infektion ist bisher nur an wenigen Zentren verfügbar.  Entsprechend schwanken die Angaben über die JCV-Seroprävalenz in der Normalbevölkerung, die nach Studien der jüngeren Zeit in der Gruppe der 50-60-Jährigen bei ca. 70% liegt.

Eigene Publikationen zu diesem Thema:

  • Warnke C, Adams O, Hartung HP, Kieseier BC. Assessment of JC virus DNA in blood and urine from natalizumab-treated patients.
    Ann Neurol. 2011;69(1): 215-6; author reply 216 (Impact(2011)=11.089

     

  • Saure C, Warnke C, Zohren F, Schroeder T, Bruns I, Cadeddu RP, Weigelt C, Fischer U, Kobbe G, Hartung HP, Adams O, Kieseier BC, Haas R. Natalizumab and Impedance of the Homing of CD34+ Hematopoietic Progenitors.
    Arch Neurol. 2011;68(11): 1428-31 (Impact(2011)=7.584
  • Warnke C, Dehmel T, Posevitz-Fejfár A, Chan A, Berthele A, Schmidt S, Haas J, Kronsbein HC, Seitz F, Tackenberg B, Mäurer M, Gerbershagen K, Limmroth V, Adams O, Hartung HP, Gold R, Hemmer B, Wiendl H, Kieseier BC  Anti-JC-virus antibody prevalence in a German MS cohort.
    Mult Scler. 2012;18(7): 1054-5 (Impact(2011)=4.255

  • Warnke C, Pawlita M, Dehmel T, Posevitz-Fejfar A, Hartung HP, Wiendl H, Kieseier BC, Adams O. An assay to quantify species-specific anti-JC virus antibody levels in MS patients. Mult Scler. 2013 Feb 6. (Impact2011) = 4.23  [Epub ahead of print]

  • Dahlhaus S, Hoepner R, Chan A, Kleiter I, Adams O, Lukas C, Hellwig K, Gold R. Disease course and outcome of 15 monocentrically treated natalizumab-associated progressive multifocal leukoencephalo-pathy patients. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2013 Apr 19. [Epub ahead of print]


2. Influenzaviren

 

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der humoralen Immunantwort nach Impfung oder nach natürlicher Infektion mit pandemischen und saisonalen Influenzaviren. Hierzu wird die Immunreaktion von gesunden Impflingen und von Patienten mit unkompliziertem Erkrankungsverlauf mit der von immunkompromittierten Patienten und von Patienten mit schwer verlaufender Influenzaerkrankung in klinisch-virologischen Studien verglichen. Ziel es unter anderem, die Immunogenität und Verträglichkeit von Influenza-Impfstoffen in den o.g. Zielgruppen zu untersuchen. Darüber hinaus wird untersucht, ob es eine Korrelation zwischen Serumantikörpern, mukosalen Antikörpern und der Erkrankungsschwere gibt. Ein weiterer Interessensschwerpunkt liegt auf dem epidemiologischen Verlauf von Influenzawellen und ihrem Anteil an allen viral-respiratorischen Erkrankungen.

Die Arbeitsgruppe verfügt über die klassischen Methoden der Influenzavirologie (Virusanzucht, realtime Taqman-PCR, Virus-Subtypisierung, Hemagglutinationshemmungstest, Virusneutralisationstest). Darüber hinaus wurden experimentelle Labormethoden zur Charakterisierung der Antikörperreaktion etabliert: Antikörper gegen natives Influenza-Hemagglutinin (HA), Antikörper gegen denaturiertes HA, Antikörper-Avidität, Antikörper-Subklassen, mukosale Influenza-Antikörper.

Gefördert durch: Stiftung zur Erforschung infektiös-immunologischer Erkrankungen

Eigene Publikationen zu diesem Thema:

Sebastian Grund, Stefan Michel, Ortwin Adams. Antibodies against native and denaturated hemagglutinin in patients under hemodialysis treatment after AS03-adjuvanted influenza vaccination: implications for sero-response in influenza vaccination trials. Vaccine. Submitted

Grund S, Pietzonka S, Michel S, Adams O. Serum antibodies against native and denaturated hemagglutinin glycoproteins detected by ELISA as correlates of protection after influenza vaccination in healthy vaccinees and in kidney transplant recipients. J Virol Methods. 2013 Jul 26. pii: S0166-0934(13)00286-3. doi: 10.1016/j.jviromet.2013.07.032. Epub ahead of print

Babor F.,Grund S., Siepermann M., Oommen PT.,Kuhlen M., Schuster FR., Laws H.-J., Wessalowski R., Bienemann K.,Janßen G., Adams O., Borkhardt A., Meisel R. Epidemiology and clinical characteristics of pandemic (H1N1) 2009 influenza infection in pediatric hemato-oncology and hematopoetic stem cell transplantation patients. Transpl Infect Dis 2012; 0:1-6

S. Grund, O. Wichmann, Th. Mertens, H. Hengel. Konzepte, Wirksamkeit und Perspektiven pandemischer und nicht-pandemischer Influenzaimpfungen. Bundesgesundheitsblatt. 2012. 56:76-86

Hansen A, Grund S, Hetzel G, Ivens K, Sümmchen HA, Zgoura P, Hengel H, Adams O, Rump LC. Noncontrolled Trial of Monovalent AS03(A)-Adjuvanted Vaccine for 2009 Pandemic Influenza A(H1N1) in Long-term Dialysis Patients and Transplant Recipients. Am J Kidney Dis. 2011 Dec 20.

Sebastian Grund, Hartmut Hengel. Neue Infektionserreger mit pandemischem Potential: Ursache – Verbreitung – Management. Essaykapitel. Lexikon der Infektionskrankheiten. 4. Auflage. S. 607-615. Springer-Verlag 2011

Grund S, Roggendorf M, Schweiger B. Outbreak of Influenza Virus A/H1N1 on a Hospital Ward for Immuno-compromised Patients. Arch. Virol. 2010 Nov;155(11):1797-802. Epub 2010 Aug 10

S. Grund, B. Schweiger, E. N. Schmid, K. Trübner. Fallbericht: Letaler Ausgang einer Doppelinfektion mit Influenza A-Virus und MRSA bei einem achtzehnjährigen Patienten. Epidemiologisches Bulletin Februar 2008/Nr. 9

Grund S, Adams O, Wählisch S, Schweiger B. Comparison of hemagglutination inhibition assay, an ELISA-based micro-neutralization assay and colorimetric microneutralization assay to detect antibody responses to vaccination against influenza A H1N1 2009 virus. J Virol Methods. 2011 Feb;171(2):369-73. Epub 2010 Dec 10.

MediathekInformation und Wissen
LageplanSo finden Sie uns