Priapismus

Vorkommen

  • > 5 Jahre


Männliche Patienten bzw. Eltern müssen frühzeitig informiert werden über die Möglichkeit des  Auftretens eines Priapismus. Werden kurze, rezidivierende Episoden von Priapismus (stuttering priapism) dem betreuenden Arzt nicht mitgeteilt, werden sie nicht behandelt. Das Risiko einer langandauernder Priapismus-Episode ist dann groß. 

Therapie bzw. Prophylaxe

    1. rezidivierende, kurze Episoden (sog. "stuttering priapism")
        Etilefrin (Effortil, alpha-adrenerger Agonist)

  • 0,5 mg/kg po abends bei Kindern <15Jahren
  • 30 mg po abends bei Pat. >15 Jahren

        wenn Episoden auch tags auftreten, Effortil auf 2 Dosen aufteilen, morgens und abends
        Effortildosis kann bis auf 100 mg/24 Stdn. gesteigert werden. 
    2. Priapismus > 3 Stunden
        wenn keine Rückbildung unter Hydrierung, Wärme, Analgetika, Blasenkatheter wird von einigen Arbeitsgruppen folgendes empfohlen:

  • Drainage der Corpora cavernosa über G 23 Butterfly, anschließend 1-2 x intracavernöse Injektion von 6 mg. Effortil.
  • alternativ (da Effortil zur Injektion seit 07/05 nur noch über Internationale Apotheke erhältlich):
  • Methylenblau 25 mg (Kinder) bzw. 50 mg (Erwachsene) intracavernös oder
  • Epinephrin (Suprarenin) 10 ml einer 1: 1 000 000 Lösung intracavernös (Herstellung der Verdünnung: 1 ml einer 1: 1 000 Lösung Epinephrin in 1 Liter 0,9% Na Cl)                                                                                                                          


        bei rezidivierenden, langen Episoden

  • Patienten werden angelernt, selbst mit Butterfly-Nadel (G 25 oder 27)  6 mg Effortil intracavernös zu injizieren wenn unter Hydrierung Priapismus > 1 Std. anhält


Nach partiellen Austauschtransfusionen bei Priapismus wurden neurologische Komplikationen beschrieben. Wenn Effortil eingesetzt wird, sollten part. Austauschtransfusionen sich erübrigen.

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