Forschungsprojekt „RehaBoard - Ein Computerassistenz-System für die Behandlungsplanung bei Gangstörungen nach Schlaganfall“ genehmigt

Die frühe und wissensbasierte Steuerung der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten entscheidet zunehmend über die Wiedererlangung deren sozialer und beruflicher Teilhabe. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert jetzt ein entsprechendes Projekt, an dem die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf beteiligt ist. Vergleichbar mit einem Gremium, in dem verschiedene Fachdisziplinen individuell über die optimale Therapie eines Krebspatienten beraten, erarbeitet das „RehaBoard“ interdisziplinäre Konzepte zur Behandlung von Schlaganfallpatienten mit Bewegungsstörungen. Aus dem Europäischen Entwicklungsfond (EFRE) fließen unter dem Kennzeichen EFRE-0800948 insgesamt über 1,3 Millionen Euro.

Algorithmen sollen künftig ermöglichen, dass auf Basis einer instrumentierten Bewegungsanalyse standortunabhängige valide Empfehlungen zur besten Therapie bei Patienten mit Schlaganfall zur Verfügung stehen. Dafür werden neu zu entwickelnde Tools wie 3D-Visualisierungen und Wenn-Dann-Simulationen genutzt. Aufnahmen aus einem Ganglabor ergänzen und objektivieren physiotherapeutische und ärztliche Befunde. In Zukunft können dadurch kostenintensive und wenig erfolgversprechende Therapien vermieden werden. Die Europäische Union und das Land NRW fördern das Forschungsprojekt bis zum Sommer 2020.

Die Kooperation führt Neurologen, Orthopäden, Physiotherapeuten, Orthopädietechniker, Ingenieure und Mathematiker zusammen. Prof. Andrés Kecskeméthy (ITBB GmbH), Dr. Dominik Raab und Dr. Francisco Geu Flores (Lehrstuhl für Mechanik und Robotik an der Universität Duisburg-Essen), Prof.Marcus Jäger (Universitätsklinikum Essen), Prof. Harald Hefter (Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf), Prof. Mario Siebler (MediClin Fachklinik Rhein/Ruhr) und Prof. Dörte Zietz (Hochschule für Gesundheit in Bochum) leiten die Arbeitsgruppen des Forschungsprojekts.