Der PSA-Wert

Was ist PSA?

Das PSA ist ein Glykoprotein, das hauptsächlich in der Prostata gebildet wird. Es bewirkt eine Verflüssigung des Samens. Es wird zwischen einer gebundenen und einer freien PSA-Fraktion unterschieden. Die Summe aus beiden Formen bezeichnet man als Gesamt-PSA. Für die unterschidelichen Altersgruppen gibt es spezifische Referenzwerte:

Alter [Jahren] PSA-Wert [ng/ml]
40-49 0,0-2,5
50-59 0,0-3,5
60-69 0,0-4,5
70-79 0,0-6,5

Werte oberhalb dieser Grenzwerte gelten als pathologisch und dringend verdächtig auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms. Hier wird dem Patienten eine Gewebeprobeentnahme aus der Prostata (Prostatabiopsie) empfohlen. Aber nicht nur das Gesamt-PSA wird zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms herangezogen. Es ist bekannt, das die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms mit sinkendem freien PSA-Wert (fPSA) steigt. Werte über 25% gelten meist als Normalwert.

PSA-Bestimmung, Einflussgrößen

Im klinischen Alltag wird international die Bestimmung des PSA-Wertes bei Männer über 50 Jahre einmal im Jahr empfohlen. In Deutschland wird bei der Früherkennungsuntersuchung bisher nur eine sog. digital-rektale Untersuchung (DRU) durchgeführt; die Bestimmung des PSA-Wertes wurde routinemäßig bisher nicht implementiert. Bei der digital-rektalen Untersuchung ertastet der Arzt mit dem Finger vom After aus die Prostata und beurteilt deren Beschaffenheit. Männern aus Risikofamilien, d.h. Familienmitglieder (Bruder, Vater und/oder Großvater) waren an einem Prostatakarzinom erkrankt, und Afroamerikanern wird die Früherkennungsuntersuchung bereits ab dem vierzigsten Lebensjahr empfohlen. Der PSA-Wert steigt nicht nur mit dem Alter, sondern auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostataadenom). Während und nach einer akuten Entzündung der Prostata (Prostatitis) ist der PSA-Wert erhöht. Der PSA-Ausgangswert wird erst nach sechs bis acht Wochen wieder erreicht. Gelegentlich persistiert eine diskrete Erhöhung. Liegt eine chronische Prostatitis vor, kann der Wert immer etwas erhöht bleiben.

Bedeutung des PSA-Wertes bei der Tumorsuche (Tumorscreening)

Nach der Einführung der PSA-Bestimmung kam es zu einem gesteigerten Nachweis lokal begrenzter Prostatakarzinome; demgegenüber ging der Anteil fortgeschrittener und/oder metastasierter Tumoren im gleichen Zeitraum zurück. Das hatte möglicherweise zur Folge, dass auch asymptomatische bzw. klinisch bis zu diesem Zeitpunkt nicht fassbare Tumoren behandelt wurden.

Therapiemonitoring

Der PSA-Wert liefert nicht nur einen frühzeitigen Hinweise auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms, sondern er dient auch als Verlaufsparameter nach konservativer und/oder operativer Therapie. So muss davon ausgegangen werden, dass ein Anstieg des PSA-Wertes nach vorherigem adäquatem Abfall, z.B. nach einer Prostataentfernung oder einer Hormonentzugsbehandlung, ein Hinweis auf das Vorliegen eines lokalen oder systemischen Rezidivs oder auf eine Tumorprogression (Tumorwachstum) ist. Daneben stellen der prä-operative PSA-Wert, die Zeit vom PSA-Abfall nach der Therapie bis zum Wiederansteigen des PSA-Wertes und die PSA-Verdopplungszeit prognostische Kriterien dar, mit denen das krankheitsfreie Überleben grob abgeschätzt werden kann.

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