Dendritische Zellen in der Immuntherapie von Tumoren

Dendritische Zellen (DC) spielen als hochspezialisierte Antigen-präsentierende Zellen eine zentrale Rolle in der Initiationsphase der adaptiven zellulären Immunität. Sie nehmen als unreife DC im Gewebe Antigene auf und wandern nach Aktivierung durch pathologische Veränderungen im Gewebe zu den das jeweilige Gewebe drainierenden Lymphknoten. Dort präsentieren sie als reife DC über die humanen Leukozytenantigene der Klassen I und II (HLA I, HLA II) kurze Proteinfragmente, sogenannte Peptide, auf ihrer Oberfläche. T-Helfer Zellen (TH) und zytotoxische T-Zellen (CTL), die diese HLA-Peptid-Komplexe mit ihrem T-Zell-Rezeptor (TCR) auf den reifen DC erkennen, werden aktiviert, vermehren sich und differenzieren zu Effektorzellen aus, die zurück ins Gewebe wandern, in dem die unreife DC das Antigen aufnahm. Dort können die CTL die das Antigen exprimierenden Zellen, z.B. virusinfizierte Zellen, erkennen und abtöten.

Diese Funktion der DC versuchen wir in der Immuntherapie von Tumoren auszunutzen. Unreife DC werden ex-vivo mit Tumorantigenen beladen und ausgereift. Patienten werden mit diesem zellulären Vakzin geimpft, mit der Vorstellung, dass die Tumorantigen-beladenen DC in die Lymphknoten wandern, dort Peptide der Tumorantigene über HLA I und II Moleküle präsentieren und so zur Ausbildung von zytotoxischen Effektor-T-Zellen führen, die im Gewebe die Tumorzellen spezifisch erkennen und abtöten können.

Gegenwärtig prüfen wir in Zusammenarbeit mit der Neurochirurgischen Klinik (Prof. M. Sabel) in einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten klinischen Studie  (GlioVax – Studiennummer NCT03395587 / DRKS00013248) die Wirksamkeit einer solchen Dendritischen Zellvakzine bei  Patienten mit neudiagnostiziertem Glioblastom. Eine detaillierte Beschreibung des Studienprotokolls finden Sie in Rapp et al. Trials 2018.



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