Hybride Bildgebung

Die hybride Bildgebung beschäftigt sich mit der Fusion morphologischer und funktioneller Bilddatensätze. Dabei werden durch Hybridgeräte, also Geräte, die in einem Untersuchungsgang sowohl morphologische (CT- oder MRT-) als auch funktionelle (PET-) Daten akquirieren können, fusionierte Bilddatensätze mit komplementären Informationen zur Verfügung gestellt.

Ein seit Beginn des Jahrtausends in der klinischen Routine etabliertes Verfahren ist die Ganzkörper-PET/CT; seit 2011 steht auch die Ganzkörper-PET/MRT zur Verfügung. Insbesondere bei Ganzkörperuntersuchungen onkologischer Patienten bieten diese Verfahren deutliche Vorteile und genauere Diagnosen gegenüber den Einzelverfahren CT und MRT bzw. PET. Die PET ist oftmals in der Lage, Primärtumore und Metastasen deutlich früher als die CT oder die MRT zu detektieren, die CT und MRT bieten im Gegenzug die Möglichkeit diese Läsionen anatomisch genau zu lokalisieren. Durch die fusionierten Datensätze ist bei einer Vielzahl der Patienten eine genauere Diagnose möglich als mit den Einzelverfahren. Dies ermöglicht eine verbesserte, stadienadaptierte Behandlung und hat damit direkten Einfluss auf die Heilungschance der Patienten. Nicht nur zur Bestimmung des Krankheitsstadiums bei der erstmaligen Erkennung der Krankheit, sondern auch im weiteren Krankheitsverlauf bieten hybride bildgebende Verfahren oft Vorteile gegenüber den Einzelverfahren. Die Überprüfung eines Therapieansprechens und das Einschätzen eines Behandlungserfolges ist mit der PET/CT und PET/MRT bereits sehr früh nach Therapiebeginn möglich – in der Regel deutlich früher als mit rein morphologischen bildgebenden Verfahren. Neben der onkologischen Ganzkörperdiagnostik ist auch die Untersuchung entzündlicher und rheumatologischer Erkrankungen sowie die kardiale Bildgebung mit PET/CT und PET/MRT möglich.

Die Forschungsgruppe Hybride Bildgebung besteht aus Mitarbeitenden der Universitätskliniken Düsseldorf und Essen. Dabei arbeiten Radiologen, Nuklearmediziner, MTRAs, Informatiker und Ärzte verschiedener klinischer Fachdisziplinen eng zusammen. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Untersuchungen stehen folgende Themen:

  • Ermittlung der diagnostischen Genauigkeit der PET/CT und der PET/MRT zur Tumordetektion und zur Verlaufskontrolle bei unterschiedlichen Tumorentitäten (Schwerpunkte: Mammakarzinom, Lymphome, gastrointestinale Tumore, Bronchialkarzinome, maligne Melanome, Tumore des HNO-Traktes)
  • Implementierung von an unterschiedliche Tumorentitäten adaptierten Ganz- und Teilkörperuntersuchungsprotokollen
  • Anwendung hybrider Bildgebung bei rheumatologischen Erkrankungen
  • Untersuchung der Möglichkeiten der Therapiekontrolle mittels PET/CT und PET/MRT
  • Anwendung unterschiedlicher Radiotracer in der hybriden Bildgebung
  • Erforschung der Interaktion der PET- mit der CT- bzw. der MRT-Komponente

Leitung

Univ.-Prof. Dr. med. Gerald Antoch

Direktor des Instituts

PD Dr. med. Julian Kirchner

Facharzt für Radiologie

Dr. med. Kai Jannusch

Facharzt für Radiologie

Dr. med. Helena Peters

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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