Makrophagen sind Zellen des angeborenen Immunsystems. Diese phagozytären Zellen entstehen aus im Blut zirkulierenden Monozyten, wenn diese in Gewebe einwandern. Dort fungieren sie zumeist als die erste Abwehr des Körpers gegenüber eindringenden Pathogenen. Außerdem sind sie für den Abbau von Zelltrümmern verantwortlich, vermitteln Entzündungen und aktivieren Zellen des adaptiven Immunsystems wie T-Zellen.
Studien beschreiben, dass das Zytokin Interleukin-7 (IL-7) die Lebensfähigkeit, Proliferation und Differenzierung von T-Zellen bei chronischen Infektionen und Autoimmunerkrankungen beeinflusst. Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die insbesondere in Entwicklungsländern eine hohe Morbidität und Mortalität aufweist. Eine Infektion mit M. tuberculosis tritt aufgrund des Einatmens infektiöser Atemtröpfchen auf und manifestiert sich vorwiegend in der Lunge, wo Alveolar-Makrophagen die ersten Zellen sind, die den Mykobakterien entgegenwirken.
Aberrante IL-7-Rezeptorexpression wurde bei T-Zellen während einer Tuberkulose-Infektion festgestellt, was auf eine mögliche Rolle von IL-7 während mykobakteriellen Infektionen hinweist. Das Ziel dieses Projekts ist es, eine mögliche Rolle von IL-7 bei Makrophagen während einer BCG-Infektion zu untersuchen. BCG ist ein abgeschwächter Stamm von M. bovis und der einzige verfügbare Impfstoff gegen Tuberkulose. In diesem Projekt fungiert BCG als Modellorganismus für eine M. tuberculosis Infektion. Aus PBMCs isolierte humane Monozyten werden in vitro kultiviert und mit BCG infiziert. Die infizierten Monozyten werden mit IL-7 stimuliert und auf die Expression des IL-7-Rezeptors überprüft, der aus zwei Untereinheiten besteht, der common gamma chain (CD132) und dem IL-7-Rezeptor alpha (CD127). Dieses Projekt könnte einen Anstoß zum Verständnis der Wechselwirkung zwischen Mykobakterien und Wirt geben und zeigen, dass IL-7 nicht nur eine Rolle bei der adaptiven, sondern auch bei der angeborenen Immunität während einer Infektion mit M. tuberculosis spielt.

(von Anna Scheel)