Translationale Forschung

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Prognose von Patienten mit Lymphomen deutlich gebessert. Dies beruht vor allem auf einem besseren Verständnis der Erkrankungen, welches eine Vielzahl an neuen Therapieoptionen ermöglich hat. Unsere Abteilung trägt durch eigene Forschungsarbeiten zu diesen Entwicklungen bei. Anbei finden Sie beispielhafte Zusammenfassungen dieser Forschungsarbeiten, detaillierte Beschreibungen finden Sie in englischer Sprache unter der Seite der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Dietrich.

Vorhersage des Therapieansprechens durch funktionelle ex vivo Untersuchungen

Das Therapieansprechen von Lymphompatienten wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Obwohl wir heutzutage viele Resistenzmechanismen und prognostische Marker kennen, können wir immer noch nicht sicher vorhersagen, welche Therapie individuell am wirksamsten ist. 
Um das Medikamentenansprechen von Lymphomzellen besser zu verstehen untersuchen wir diese Zellen gezielt außerhalb des Menschen. Dieses sogenannte Drug Response Profiling erlaubt es uns eine Vielzahl an Therapien zu testen ohne am Menschen Nebenwirkungen zu erzeugen. In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Cancer veröffentlichte Studie unter Leitung von Prof. Sascha Dietrich konnten wir die klinische Anwendbarkeit nachweisen. Im Durchschnitt konnten wir hierbei binnen drei Tagen eine Vorhersage über das Therapieansprechen treffen. Diese Vorhersage des Therapieansprechens könnte in einzelnen Patientengruppen auch über genetische Risikoprofile hinweg das Ansprechen auf Chemotherapien vorhersagen.

In Einzelfällen kann dieses Verfahren auch dazu genutzt werden um bei fehlenden Standardtherapieoptionen potentiell wirksame Therapien für den individuellen Patienten zu identifizieren und falls möglich anzuwenden. Insbesondere bei sehr fortgeschrittenen Erkrankungsstadien können solche individuellen Therapiekonzepte zur Anwendung kommen.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Immunprofiling in hämatologischen Neoplasien zur Vorhersage und Optimierung des Therapieansprechens

Neben zelleigenen Faktoren des Medikamentenansprechens, welche durch genetische und die oben beschriebenen funktionellen Untersuchungen charakterisiert werden können, beeinflussen auch gesunde Zellen in der Nähe des Tumors das Therapieansprechen und die Prognose.

So können körpereigene gesunde Zellen wie Stroma- und Immunzellen das Wachstum und Therapieansprechen von Tumorzellen beeinflussen, was zu einem unvollständigen Therapieansprechen führen kann. Umgekehrt können diese gesunden Zellen aber auch für die Therapie der Tumorerkrankung genutzt werden. Bispezifische Antikörper zum Beispiel aktivieren körpereigene Immunzellen gegen bösartige Zellen und werden im Lymphom erfolgreich eingesetzt.

Um dieses Mikromilieu besser zu verstehen, nutzen wir Tumormaterial, welches bei diagnostischen Probenentnahmen gewonnen wurde und nicht mehr zu diagnostischen Zwecken benötigt wird. Durch die umfassende Untersuchung dieses Gewebes können wir die genaue Zusammensetzung der Tumore besser verstehen.

Zur Charakterisierung dieser Gewebeproben nutzen wir unter anderem multiparametrische Immunfluoreszenzfärbungen. Diese Technik erlaubt es uns eine Vielzahl von Oberflächenmolekülen darzustellen und dadurch die Zelltypen im Gewebe zu identifizieren. Durch die daraus abgeleiteten Informationen zur Häufigkeit, räumlichen Verteilung und Aktivität verschiedener Immunzellen lassen sich Rückschlüsse zu den biologischen Vorgängen im Tumorgewebe ziehen. Durch die Untersuchung dieser Patientenproben verbessern wir unser Verständnis von Resistenzmechanismen und damit auch die Therapieoptionen der Zukunft.

Weiterführende Informationen:

www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/klinikeninstitutezentren/klinik-fuer-haematologie-onkologie-und-klinische-immunologie/ag-dietrich/multiplexed-immunofluorescence

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