Beste Versorgung bei Schlaganfall: Kliniken der Region gründen Netzwerk
Spitzenmedizin: Expertinnen und Experten der Uniklinik Düssel-dorf koordinieren das neue Netzwerk
Der Schlaganfall: Er ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und der Hauptverursacher von bleibenden Schäden des Gehirns. Etwa alle zwei bis drei Minuten tritt er in Deutschland auf, beinahe 300.000 Menschen erleiden pro Jahr einen Schlaganfall. Je früher er richtig behandelt wird, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit von Folgeeinschränkungen. Um ihre Patientinnen und Patienten noch besser versorgen zu können, haben sich im Großraum Düsseldorf unter der Koordination des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) daher nun acht Akutkliniken, fünf Geriatrien, vier Rehabilitationskliniken und zwei neurologische Arztpraxen – von Solingen über Düsseldorf bis nach Mönchengladbach – zum Neurovaskulären Netzwerk Nordrhein plus (NEVANO+) zusammengeschlossen.
Patientinnen und Patienten in dieser Region mit einem akuten Schlaganfall werden nun in enger Zusammenarbeit zwischen den lokalen Schlaganfallversorgern, überregionalen Schlaganfallzentren und weiterversorgenden Einrichtungen im Rahmen dieses Neurovaskulären Netzwerkes betreut und erhalten so an allen Standorten die bestmögliche Versorgung.
Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto besser die Prognose
„Die Behandlung von Schlaganfällen ist eine hochkomplexe Situation. Bei einem akuten Schlaganfall kommt es auf Minuten an“, erklärt Dr. John-Ih Lee, Oberarzt an der UKD-Klinik für Neurologie und Sprecher des neuen Netzwerks. Daher ist es wichtig, dass die Schlaganfall-Betroffenen so schnell wie möglich in spezialisierten Schlaganfalleinheiten (sogenannte „Stroke-Units“) behandelt werden, um die Ursache des Schlaganfalls zu beseitigen und die Chancen auf eine Erholung zu verbessern. „Je länger es dauert, bis eine richtige Diagnose gestellt und die richtige Behandlung eingeleitet wird, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit für eine bleibende Behinderung und leider auch des Versterbens. Genau hier setzt unsere Vernetzung zwischen dem UKD und unseren externen Partnern an. Die Patientinnen und Patienten erhalten so an allen Standorten die bestmögliche Versorgung und Sicherheit.“
Privatdozent Dr. Michael Gliem, ebenfalls Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Uniklinik Düsseldorf und Koordinator des neuen Netzwerks ergänzt: „Patientinnen und Patienten, die einen Schlaganfall überlebt haben, benötigen häufig sowohl in der betreuenden Klinik als auch in der Nachbehandlung im Anschluss an die Entlassung aus dem Krankenhaus eine besondere Betreuung und spezielle Reha-Maßnahmen. Viele Betroffene müssen erst wieder lernen, wie man bestimmte Muskeln bewegt oder auch wie man läuft. Andere haben kognitive Einschränkungen, müssen vielleicht wieder sprechen lernen. Wir sind daher froh, dass sich an unserem Netzwerk auch geriatrische Kliniken, Rehakliniken und niedergelassene Praxen beteiligen. So können wir bereits während der Behandlung und während der ersten Reha-Maßnahmen in der Klinik schon individuell die Nachbehandlung für die Patientinnen und Patienten koordinieren.“
Das Neurovaskuläre Netzwerk dient als Verbund der beteiligten Kliniken und Partner der optimalen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall und anderen neurovaskulären Erkrankungen von der Akutbehandlung und Rehabilitation bis zur ambulanten Vor- und Nachsorge sowie zur häuslichen Versorgung.
Hintergrund Schlaganfall:
Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn nicht mehr genug mit Blut und somit mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. In der Folge drohen die Zellen abzusterben. Je stärker die Durchblutung beeinträchtigt ist, desto weniger kann das betroffene Hirnareal seine Aufgabe erfüllen. Auslöser des Schlaganfalls kann eine Hirnblutung, zum Beispiel durch ein geplatztes Aneurysma, oder ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel sein – wie man es zum Beispiel auch vom Herzinfarkt und der Lungenembolie kennt.
In der Folge der mangelnden Blutversorgung kommt es zu einer Beeinträchtigung des Gehirns. Die Symptome dafür können plötzlich auftretende Probleme beim Sprechen, ein hängender Mundwinkel, Sehstörungen oder Lähmungen sein. Sollten diese Symptome auftreten, sollte sofort ein Krankenwagen über die 112 gerufen werden – eine Durchblutungsstörung des Gehirns und ein Schlaganfall sind absolute Notfälle, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Bei der Versorgung von Schlaganfall-Betroffenen gilt die einfache Regel: „Zeit ist Hirn“.
Hierbei ist es wichtig, dass die Schlaganfall-Betroffenen so schnell wie möglich in spezialisierten Schlaganfalleinheiten (sogenannte Stroke-Units) behandelt werden, um die Ursache des Schlaganfalls zu beseitigen – zum Beispiel durch medikamentöse Auflösung des auslösenden Blutgerinnsels oder dem Herausziehen des Blutgerinnsels über einen Katheter. Je schneller reagiert wird und je schneller den Betroffenen geholfen wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von bleibenden Schäden.
Zum Neurovaskulären Netzwerk Nordrhein plus (NEVANO+) gehören:
Koordinierendes Zentrum:
Universitätsklinikum Düsseldorf
NEVANO+ Sprecher: Dr. Lee, Koordinator: PD Dr. Gliem
Klinik für Neurologie: Direktor: Prof. Dr. Dr. Meuth
Bereich Vaskuläre Neurologie: Leiter: PD Dr. Ruck, PD Dr. Gliem, Dr. Lee
Klinik für Neurochirurgie: Direktor: Prof. Dr. Hänggi
Bereich Vaskuläre Neurochirurgie: Leiter: PD Dr. Cornelius, PD Dr. Muhammad
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie: Direktor: Prof. Dr. Antoch
Bereich Neuroradiologie: Leiter: Prof. Dr. Turowski
Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie: Direktor: Prof. Dr. Schelzig
Bereich Neurovaskuläre Gefäßchirurgie, Leiterin: Dr. Ertas
Kooperierende Zentren:
LVR-Klinikum Düsseldorf, Zentrum für Neurologie und Neuropsychiatrie (ZNN), Abteilung Neurologie, Leiter: Prof. Dr. Seitz
Marien Hospital Düsseldorf
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. Jander
Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Chefarzt: Prof. Dr. Diederich
Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. Haensch
Klinik für Gefäßchirurgie und Angiologie, Chefärztin: Prof. Dr. Weis-Müller
Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Chefarzt: Prof. Dr. Ringelstein
Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. von Giesen
Hospital zum Heiligen Geist Kempen
Klinik für Neurologie, Chefarzt: PD Dr. Wojtecki
Johanna-Etienne-Krankenhaus Neuss
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. Sobesky
St. Lukas Klinik Solingen
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. Dihné
Neuroradiologie (radprax), Leitender Arzt für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie: Dr. Nordmeyer
Geriatrien:
Lukas Klinikum Neuss
Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie, Chefarzt: Dr. Franz
St. Martinus Krankenhaus
Klinik für Geriatrie, kommisarische Chefärztin: Dr. Legendre
Rheinland Klinikum Grevenbroich Elisabethkrankenhaus
Klinik für Geriatrie, Chefarzt: Dr. Franz
Elisabeth Krankenhaus, Städtische Kliniken Mönchengladbach
Klinik für Geriatrie, Chefarzt: Dr. Jaeger
Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld
Klinik für Geriatrie, Chefärztin: Katsaounis-Juras
Rehabilitationseinrichtungen:
Mauritius Therapieklinik Meerbusch
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. Knecht
Mediclin Rhein-Ruhr Essen Kettwig
Klinik für Neurologie, Chefarzt: Prof. Dr. Siebler
VAMED Klinik Hagen-Ambrock, Fachklinik für neurologische und neurochirurgische Rehabilitation, Chefarzt: Dr. Christoph Schäfer
VAMED Klinik Hattingen, Rehabilitationszentrum für Neurologie, Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Ärztlicher Direktor: Dr. Petershofer
Praxen:
Neuropraxis Lindemann3: Dr. Derksen, Dr. Kaup, Dr. Köhne
NeuroCentrum Düsseldorf: Dr. Nelles, Dr. Beutler, Dr. Erdmann, Dr. Ewerhart, Dr. Schröder, Prof. Dr. Arendt
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Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:
Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.
Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.
Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.