Spitzenmedizin. Seit 1907.
Geschichte des Universitätsklinikums Düsseldorf
Mehr als 100 Jahre internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre: Im Jahr 2017 feierte das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) seinen 110. Geburtstag. Heute ist das Klinikum das größte Krankenhaus der Landeshauptstadt Düsseldorf und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW: Über 50.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich hier stationär versorgt. Dazu kommen etwa 300.000 Patientinnen und Patienten, die ambulant behandelt werden. Vorläufer der heutigen Uniklinik Düsseldorf waren die 1907 gegründeten Allgemeinen Städtischen Krankenanstalten der Stadt Düsseldorf.
Frühsommer 1907: Der erste Patient wird in den neuen Städtischen Krankenanstalten behandelt. Voraus gegangen waren grundlegende Fortschritte in der Medizin und dem Hygieneverständnis sowie eine Spezialisierung der Medizin in verschiedene Fachrichtungen. Dies führte insbesondere für die Bekämpfung von Infektionserkrankungen zu einem gesteigerten Bedarf an großen, spezialisierten Krankenhäusern. So durften in Düsseldorf seit dem Jahr 1895 konfessionelle Krankenhäuser keine Syphilis- und Krätzerkrankten mehr aufnehmen. Spezielle Kliniken mit Isolierungskapazitäten wurden stattdessen geschaffen. Zudem war es seit 1901 verpflichtend, dass alle angehenden Ärzte zwischen Studium und Anerkennung eine einjährige Praxiszeit in einem Universitätsklinikum oder einem dazu ermächtigten Krankenhaus absolvieren mussten.
Auf Fotos aus der Gründerzeit der Kliniken kann man viele noch heute existierende Gebäude sehen – allen voran die damals in der Mitte des Geländes stehende Heilig-Geist-Kapelle. Mehrere der noch genutzten Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Auf den ehemaligen Feldern im Süden des Klinikgeländes befinden sich seit 1965 die Gebäude der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Erster Direktor der Krankenanstalten und Geschäftsführender Professor der Akademie wurde der Chirurg Friederich Witzel – Namensgeber der kliniknahen Witzelstraße.
Hohes Ansehen erlangten die Akademie und Krankenanstalt durch verschiedene Forscherpersönlichkeiten: Allen voran der Kinderarzt Arthur Schlossmann, der als „Retter der Kinder“ in die Düsseldorfer Geschichte eingegangen ist. Schlossmann war Ordinarius für Kinderheilkunde an der frisch gegründeten Akademie und Direktor der Kinderheilkunde. Ihm zu Ehren trägt das 1995 eröffnete Gebäude der UKD-Kinderklinik den Namen „Schlossmannhaus“.
Ein weiteres Schwergewicht der Düsseldorfer Medizin ist die Westdeutsche Kieferklinik. Im Jahr 1917 gegründet, gilt sie als erste Einrichtung ihrer Art und als Geburtsstätte der deutschen Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1923 wurde sie Teil der Medizinischen Akademie.
Große Erfolge feierte zudem die Herzchirurgie unter Direktor Prof. Dr. Ernst Derra im 1958 vollendeten neuen Gebäude der Chirurgie. Unter Derra wurde am UKD die erste Operation mit einer Herz-Lungen-Maschine in Deutschland durchgeführt. Für seine Arbeiten wurden dem Herzchirurg unter anderem das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1966) und die Paracelsus-Medaille (1976) verliehen.
Aufbauend auf die Erfolge der Medizinischen Akademie wurde 1965 die Universität Düsseldorf als Volluniversität gegründet und die Akademie als medizinische Fakultät integriert. 1973 wurden die Städtischen Krankenanstalten in „Medizinische Einrichtungen der Universität Düsseldorf“ (seit 1988 „der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“) umbenannt und in die Trägerschaft des Landes NRW überstellt. Als Vorreiter bot das Universitätsklinikum bereits seit Anfang der 1970er Jahre einjährige Weiterbildungslehrgänge in der Intensivpflege und Anästhesie an.
Im Jahr 2001 wird das Universitätsklinikum eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts und aus den „Medizinische Einrichtungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“ wird das „Universitätsklinikum Düsseldorf“. Die Geschäftsführung übernimmt ein vom Aufsichtsrat kontrollierter Vorstand.
Aktuell verändert das Gelände des UKD sein Erscheinungsbild erneut. Im Jahr 2014 wurde mit dem Zentrum für Operative Medizin II (ZOM II) eines der modernsten Klinikgebäude Europas eröffnet: Fünf chirurgische Fachkliniken sowie die Zentrale Notaufnahme (ZNA) sind hier untergebracht und der Hubschrauberlandeplatz befindet sich direkt auf dem Dach. In den kommenden Jahren werden auf dem UKD-Gelände zudem vielzählige Bau- und Modernisierungs- maßnahmen durchgeführt. Im Rahmen des Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMoP) des Landes NRW werden unter anderem zwei neue Forschungsgebäude und ein Neubau für die Haut- und Augenklinik realisiert.