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Spendejubiläum: Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund freut sich über seine 300. Blutspende. Insgesamt gibt es rund 30 Thrombozytenspender in der Kartei der UKD-Blutspendezentrale mit mehr als 300 Spenden. (Foto: UKD)

Düsseldorf

Von: Susanne Blödgen

Blutspendezentrale Düsseldorf: „Keine Zeit ist keine Ausrede!“

Vier von fünf Menschen in Deutschland sind mindestens einmal in ihrem Leben auf eine Blutspende oder Produkte, die aus einer Blutspende gewonnen werden, angewiesen. Viele Operationen und Therapien können nicht durchgeführt werden, wenn zu wenige Blutkonserven verfügbar sind. Für Marko Siegesmund ist es daher eine Ehrensache, dass er regelmäßig zur Blutspende geht. Bei seinem heutigen Besuch in der Blutspendezentrale am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) konnte sich der Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks 3 besonderes freuen: Bereits zum 300. Mal spendete der Düsseldorfer Lokalpolitiker an der Uniklinik.

Bereits seit Ende der 1990er Jahre kommt Marko Siegesmund zuverlässig alle zwei Wochen zur Thrombozyten-Spende – einzige Ausnahmen: Urlaub oder Erkrankungen. Thrombozyten – auch Blutplättchen genannt – spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Sie heften sich bei der Verletzung eines Blutgefäßes an die umliegende Gewebewand und verschließen damit die Wunde. Das Fatale: Viele Patientinnen und Patienten, die an Blutkrebs/Leukämie oder anderen schweren Erkrankungen leiden, können die Thrombozyten während ihrer erkrankungsbedingten Behandlung nicht mehr selbst nachbilden – Verletzungen der Blutgefäße können sich schwerer verschließen.

Auch bei Empfängern einer Knochenmarktransplantation oder bei Patienten nach starken Blutungen in Folge einer Operation oder eines Unfalls kann die Bildung oder Funktion von Blutplättchen gestört sein. Sie alle sind auf Spender wie Marko Siegesmund und die Thrombozytenspende für ihre Genesung angewiesen. Für Siegesmund ist die Blutspende daher selbstverständlich: „Jeder Mensch kann einmal auf eine Bluttransfusion angewiesen sein! Angefangen zu spenden habe ich als Student. Vom Gelände der Uni bis zur Blutspende ist es ja nicht weit. Heute spende ich aus Überzeugung: Mit verhältnismäßig wenig Aufwand kann man hier Gutes tun und direkt anderen Düsseldorfern, die krank geworden sind, das Leben retten. ‚Keine Zeit‘ ist für mich keine Ausrede!“.

Seit Jahren sinken oder stagnieren die Zahlen der Neuspender

„Bei den Thrombozytenspenden decken wir etwa 90 Prozent des Bedarfs der Klinik selber ab, bei den Vollblutspenden ist es etwa ein Drittel. Die restlichen benötigten Präparate kaufen wir zu“, erklärt Dr. Johannes Fischer, Direktor des Institutes für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika (ITZ) und Leiter der UKD-Blutspende. „Thrombozytenspenden werden zu einem sehr großen Teil von Stammspendern abgedeckt, die wie Herr Siegesmund teilweise schon seit mehreren Jahrzehnten zu uns kommen und denen wir sehr dankbar sind. Bei den Vollblutspendern hingegen sinken oder stagnieren die Zahlen deutschlandweit seit Jahren. Die Blutspende ist jedoch der einfachste Weg Leben zu retten. Bei uns im Institut gilt: Direkt von Düsseldorfern für Menschen in Düsseldorf.“

UKD-Blutspende bietet Anreize zum Neuspenden: Spende jetzt auch am Samstag möglich und Kinogutscheine

Seit dem 1. Januar kann man an der Uniklinik Düsseldorf auch samstags Blut spenden. Von 7.15 Uhr bis 12 Uhr hat dann die Blutspendezentrale an Düsseldorfs größtem Krankenhaus geöffnet. Um neue Blutspender zu gewinnen, bieten sie außerdem mehrere Anreize: Neuspender bekommen einen Kinogutschein und seit letztem Jahr kooperiert die Blutspende mit dem Wacken-Musik-Festival: Wer am UKD sechs Mal Blut spendet, bekommt ein Wacken-Blutspende Shirt.

„Doch bis diese Neuspender zu Dauerspendern werden, dauert es Jahre. Das zeigt deutlich, wie wichtig Spender wie Marko Siegesmund für die Versorgung von Düsseldorfs Patienten sind“, macht Dr. Erik Lehnert, Leiter Herstellung der Blutspendezentrale, deutlich. „Blutspender retten im wahrsten Sinne des Wortes Leben. Wir benötigen das Blut natürlich für die Versorgung von Unfallopfern und Patienten, die sich schwersten Operationen unterziehen müssen. Der Großteil der Blutempfänger sind jedoch Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit bösartigen Erkrankungen. Nur wenn genügend Blutpräparate verfügbar sind, können die Patienten behandelt werden. Wir können unseren Dauerspendern also nicht genug für ihren langjährigen Einsatz danken.“

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