zurück zur Übersicht
Freude über die erfolgreiche Zertifizierung als „Cochlea-Implantat-versorgende Einrichtung (CIVE)“: (von links) Wiebke van Treeck (therapeutische Leitung im UKD-Hörzentrum), Prof. Dr. Thomas Klenzner (Leiter des Hörzentrums) und Simone Volpert (Leiterin der Audiologie im Bereich Cochlea-Implantat). Foto: Uniklinik Düsseldorf

Cochlea-Implantate: Hörzentrum der Uniklinik als erste Einrichtung in Düsseldorf zertifiziert

Die Abteilung der HNO-Klinik erfüllt auf diesem Therapiefeld für Schwerhörige oder Ertaubte nachweislich die strengen Qualitätsvorgaben der zuständigen Fachgesellschaft

Düsseldorf (UKD/joe) – Als erste Einrichtung in Düsseldorf erfüllt das Hörzentrum der Uniklinik Düsseldorf die Qualitätskriterien, die an eine „Cochlea-Implantat-versorgende Einrichtung (CIVE)“ gestellt werden. Die Abteilung hat kürzlich das strenge Zertifizierungsverfahren erfolgreich durchlaufen, das inhaltlich von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNO-KHC) erarbeitet worden ist. In Nordrhein-Westfalen gibt es bislang nur neun dieser Zentren.

Cochlea-Implantate (CI) sind ein künstlicher Ersatz des Hörorgans, der sowohl auf nur einer Seite als auch beidseitig zum Einsatz kommen kann – vorausgesetzt der Hörnerv der Patientin oder des Patienten ist noch intakt. Die Betroffenen, denen auf diesem Weg geholfen werden kann, sind an Taubheit grenzend schwerhörig oder ganz ertaubt. Ein CI-System besteht vereinfacht aus einem unter der Kopfhaut implantierten Signalgeber, einer magnetisch von außen aufgesetzten Empfangskomponente sowie einem Elektrodenstrang, der elektrische Signale direkt an den Hörnerv weitergibt.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns als Team gelungen ist, den Nachweis zu führen, dass wir die strengen Qualitätsvorgaben der Fachgesellschaft einhalten“, so Prof. Dr. Thomas Klenzner, stellvertretender Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Düsseldorf und Leiter des Hörzentrums. Und Wiebke van Treeck, Therapeutisch-pädagogische Leiterin der Einrichtung, ergänzt: „Unsere große Stärke im Hörzentrum ist die enge interprofessionelle Betreuung unserer Cochlea-Implantat-Patientinnen und -Patienten – von der ersten Diagnostik über die Implantation bis hin zu Phase der audiologischen Anpassung, der Rehabilitation und der Langzeitnachsorge. Diese bereits seit Jahren etablierten Prozesse haben uns bei der Zertifizierung sehr geholfen.“ Zudem werden alle Angebote unter einem Dach vorgehalten. Für den Patienten bedeutet dies: kürzere Wege, eine schnellere Organisation sowie verlässliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.

Hörzentrum: Ein Zusammenwirken vieler Expertinnen und Experten

Unter dem Dach des Hörzentrums arbeiten das ärztliche Team, Audiologinnen und Audiologen sowie das therapeutische Team (u. a. Logopädie, Hörgeschädigtenpädagogik, Sozialpädagogik) unterstützt von Kräften für die Administration Hand in Hand zusammen. Damit ist dafür gesorgt, dass für jede Behandlungsphase die richtigen Expertinnen und Experten direkt vor Ort sind. In allen Bereichen finden im Hörzentrum auch Lehre und Forschung statt. „Zum Beispiel evaluieren wir im Rahmen eines Studienprojektes als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland den Einsatz von OP-Robotik im Zusammenhang mit Implantationen von Cochlea Implantaten“, so Prof. Klenzner.

Das Hörzentrum profitiert darüber hinaus von seinem hausinternen Netzwerk, das die weitreichenden Möglichkeiten der Uniklinik Düsseldorf als Haus der Maximalversorgung voll ausschöpft. Um auf oftmals sehr unterschiedliche medizinische Fragestellungen in Verbindung mit einer Schwerhörigkeit oder Ertaubung bestmögliche Antworten zu haben, kooperiert das Hörzentrum als Bestandteil der Hals-Nasen-Ohrenklinik mit Spezialistinnen und Spezialisten aus der Radiologie, der Kinderklinik, der Anästhesiologie, der Neurologie, dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ), der Abteilung Phoniatrie/Pädaudiologie sowie dem Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Wir richten uns mit unserem Hörzentrum an Menschen in jedem Kindes- und Erwachsenenalter“, sagt Prof. Klenzner. „Deshalb müssen wir breit aufgestellt sein, um jeder Patientin und jedem Patienten optimal gerecht werden zu können.“ Auch nach extern bestehen gute Verbindungen zu Hörgeräteakustikern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Logopäden, Schulen für Hören und Kommunikation sowie zu Frühförderstellen aus der Region.

---

Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

zurück zur Übersicht
MediathekInformation und Wissen
LageplanSo finden Sie uns