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Vor dem Computer und vor Ort: UKD-Pflegeschule startet ins neue Schuljahr

Sie bildet die Pflegekräfte von morgen aus: Die hauseigene Pflegeschule des Universitätsklinikums Düsseldorf – das Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe – startet in diesen Tagen in das neue Schuljahr. Und das mit einem Mix aus Präsenzveranstaltungen mit kleinen Gruppen vor Ort und webbasierten E-Learning-Kursen. Ein System, dass das Ausbildungszentrum in den Monaten des Corona-Lockdowns eingeführt hat und nun weiter nutzen wird.

Es war eine besondere Zeit für die Schüler- und Lehrerschaft des Ausbildungszentrums an Düsseldorfs größtem Krankenhaus. Mitte März mussten sie – wie alle Schulen in NRW – ihre Türen schließen. Besonders schade war das für den neuesten Azubi-Jahrgang:  Die neuen Kolleginnen und Kollegen hatten zu diesem Zeitpunkt vor gerade einmal zwei Wochen ihre Ausbildung begonnen. Kreative Lösungen mussten her und in kürzester Zeit wurde vom klassischen Präsenzunterricht im Schulgebäude auf webbasierte Lösungen gewechselt.

Die Umstellung war so schnell und spontan möglich, da die Lehrerinnen und Lehrer auf ein – zumindest in der Theorie – bereits existierendes Programm zurückgreifen konnten, erklärt Matthias Grünewald, Leiter der UKD-Pflegeschule: „Wir hatten bereits im Vorfeld Überlegungen, wie man zu unserer Ausbildung digitale Anteile hinzufügen könnte und hatten uns schon verschiedene Plattformen angeschaut. Entschieden haben wir uns für die Open Source Plattform ILIAS, die schon seit vielen Jahren erfolgreich an der Heinrich-Heine-Universität zum E-Learning eingesetzt wird“. Wichtigste Voraussetzung: Die UKD-IT-Abteilung musste innerhalb von kürzester Zeit für alle Azubis Internet- und Netzwerkzugänge sowie Dienst-E-Mail- Adressen schaffen. „Vielen Dank für die Unterstützung, die wir sofort bekommen haben“, bedankt sich Matthias Grünewald.

Drei Tage nach Beginn des Lockdowns ging es schon los: Unterricht via Online-Plattform für die Ausbildung der Pflegefachkräfte von morgen

Dennoch war die spontane Umstellung auf die E-Learning Plattform eine Mammutaufgabe, erinnert sich Lehrerin Anja Völkering: „Am 16. März haben wir das Schulgebäude geschlossen, am 18. März hatten wir die ersten Inhalte auf der Lernplattform! Unser herzlicher Dank geht an unsere Azubis, die jeden Schritt mitgegangen sind und mit dem gleichen Elan wie sonst auch bei der Arbeit waren – auch wenn sie jetzt eigenverantwortlich lernen mussten und auch mehr Einsätze auf den Stationen hatten als sonst. Das war wirklich eine absolute Teamleistung von allen und hat uns trotz der räumlichen Distanz eng zusammengeschweißt.“

Die verschiedenen Inhalte werden von den Dozenten online gestellt und die Schülerinnen und Schüler haben einen Tag Zeit, um diese zu bearbeiten. Ein Vorteil: Durch die Nutzung der Lernplattform waren sowohl die Auszubildenden als auch die Dozenten räumlich unabhängiger und flexibler die Lerninhalte weiter zu bearbeiten. „Am Anfang war es ungewohnt für mich, mich mit der Plattform zu befassen und die Aufgaben im Selbststudium zu erarbeiten. Doch ich gewöhnte mich daran“, erinnert sich Pflegeschüler Marcel Krüll. „Die Arbeit mit der Plattform war interessant und abwechslungsreich. Bei Rückfragen oder Verständnisproblemen mit den zu bearbeitenden Aufgaben, konnten wir die Dozenten jederzeit per Email anschreiben oder telefonisch Rücksprache halten.“

Flexibel, selbstbestimmt und bewährt: E-Learning wird auch weiterhin am UKD-Ausbildungszentrum eingesetzt

Die Flexibilität hat auch Mitschülerin Linda Wessling überzeugt: „Man hat die Möglichkeit sich seine Arbeitszeit besser einzuteilen. Dadurch kann man eventuell vor den Aufgaben schon etwas erledigen. Es ist auch gut für Leute, die besser nachmittags lernen können, da sie nicht so früh aufstehen müssen. Außerdem kann man selber entscheiden, wann und wie lange man Pause macht.“ Wie alle ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ist aber auch sie froh, dass es in kleinen Gruppen unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregelungen der Uniklinik Düsseldorf ergänzend zum Onlineangebot wieder Präsenzveranstaltungen gibt.

Dieses Konzept hat sich bewährt und die Mammutaufgabe der Lehrkräfte hat sich gelohnt: Insgesamt wurden bis zum heutigen Tag mehr als 2.000 Stunden Unterricht online gestellt – in Form von Blogs, Aufgabenpools, Quizzen, Videoeinheiten, Unterrichtsmaterialien und vielen anderen Formaten. Alle 300 Auszubildenden in den Kursen zur Pflegefachfrau/ -mann sowie zur Gesundheits-, Kranken- und Kinderkrankenpflege konnten betreut werden. Besonders erfreulich: Am 1. September startet auch der neue Jahrgang an UKD-Azubis in seine Ausbildung – mit deutlich mehr Bewerbern als im vergangenen Jahr. Auch sie werden eine Kombination aus kleinen Workshops, webbasierten Kursen und der praktischen Ausbildung an Düsseldorfs größtem Krankenhaus erleben.

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