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Die Gründungsmitglieder des Deutschen Netzwerkes für Narrative Medizin bei der Gründungsveranstaltung am 23. März 2019 in Mainz.

Deutsches Netzwerk für Narrative Medizin gegründet und mit eigener Webseite präsent

Mainz / Düsseldorf

Narrative Medizin: Die Bedeutung von Erzählungen in der Medizin stärken und erforschen

Mit der Gründung des deutschen Netzwerkes für Narrative Medizin wollen Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichsten medizinischen, lebens- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen, die an der Schnittstelle von Literatur/Kunst und Medizin arbeiten, ihre Aktivitäten zur Narrativen Medizin im deutschsprachigen Raum bündeln. Seit dem 1. August 2019 können sich Interessierte auf der Webseite des Netzwerks über vergangene und laufende Aktivitäten informieren und sind eingeladen, in einen gemeinsamen Dialog zu treten.

Die Narrative Medizin betont die Bedeutung von Erzählungen im medizinischen Kontext. Erzählen und Zuhören ermöglicht das Erkennen von Sinnzusammenhängen und schafft Verständigung. Sie macht sich literatur- und kunstwissenschaftliche Ansätze zunutze und verknüpft sie mit medizinischer, therapeutischer, pflegerischer und beratender Praxis. Narrative Medizin versteht sich auch als ein Instrument der Selbstfürsorge, deren Bedeutung der Weltärztebund erkannt und 2017 in das ärztliche Gelöbnis aufgenommen hat. Sie erlaubt Behandler*innen sich in den komplexen Bedeutungen ihrer Tätigkeiten - sowohl für andere als auch für sich selbst - wiederzufinden. Die Reflexion des eigenen Handelns und ein anderer Blick auf medizinische Themen werden in Workshops der Narrativen Medizin ermöglicht. Das Deutsche Netzwerk für Narrative Medizin bezieht sich auf das von der Ärztin und Literaturwissenschaftlerin Rita Charon gegründete Programm "Narrative Medicine" an der Columbia University in New York City, schließt aber weitere Ansätze mit ein, wie zum Beispiel die narrative-based medicine aus Großbritannien sowie Ansätze aus den Medical Humanities und Health Humanities.

"Narrative Medizin kann einen wichtigen Beitrag leisten, um den individuellen Menschen in der Medizin wieder in den Mittelpunkt zu nehmen", so Gründungsmitglied und Sprecherin des Netzwerks Dr. Anita Wohlmann. "Mit unserer Webpräsenz informieren wir über aktuelle Veranstaltungen, Workshop-Angebote und Veröffentlichungen aus unserem Kreis. Wir möchten damit sichtbar machen, an welchen Standpunkten in Deutschland und mit welchen Formaten narrative Medizin praktiziert wird. Ein großes Anliegen ist uns außerdem, das Thema in Deutschland gemeinsam weiterzuentwickeln." Das Institut für Allgemeinmedizin (ifam) vom Centre für Health and Society (chs) des Universitätsklinikums Düsseldorf ist Partner des Netzwerkes und mit Dr. Vera Kalitzkus als Gründungsmitglied beteiligt.

Webseite: https://www.netzwerk-narrativemedizin.de/

Kontakt: Dr. Anita Wohlmann, Netzwerk-Koordinatorin und Gründungsmitglied, Johannes Gutenberg-Universität Mainz und University of Southern Denmark; E-Mail: wohlmann@uni-mainz.de

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