Digitale Volumentomographie und ihre Anwendungsmöglichkeit in der Zahnmedizin

O. Möbes
J. Becker

In der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ergibt sich in Einzelfällen, z.B. im Rahmen der implantologischen Diagnostik [1,2, 3, 4], der Frakturdiagnostik oder zur genauen topographischen Bestimmung verlagerter Zähne die Indikation zur Anfertigung einer Computertomographie (CT) [5, 6, 7, 8]. Da die CT aufgrund ihrer hohen Strahlenexposition in erheblichem Maße zur kollektiven effektiven Dosis der Bevölkerung beiträgt, muss die Indikation zur Anfertigung kritisch gestellt werden [9].

Mit der digitalen Volumentomographie (DVT) wurde 1997 erstmals eine neue Aufnahmetechnik in die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde eingeführt, die der CT vergleichbare Darstellungsmöglichkeiten mit Rekonstruktionen in verschiedenen Ebenen ermöglicht, wobei diese Technik offensichtlich mit einer geringeren Strahlenexposition verbunden ist [10, 11].

Im Gegensatz zur Schichtabtastung bei der Computertomographie wird bei der DVT durch ein kegelförmiges Strahlenbündel ("Cone-Beam") das gesamte Aufnahmefeld mit einem einzelnen Umlauf erfasst. Ausgehend von einem lateralen und anterior- posterioren Probescan werden die Einstellparameter für die Belichtungsautomatik festgelegt.

Unter klinischen Bedingungen liegt die Röhrenstromstärke nach Herstellerangaben je nach Knochenvolumen und -dichte zwischen min. 0,8 und max. 15 mA, die Röhrenspannung beträgt konstant 110 kV. Eine Untersuchung beim DVT dauert ca. 76 s, wobei die effektive Expositionszeit ca. 18 s beträgt.

Je Untersuchung wird rechnergestützt ein dreidimensionaler Datensatz rekonstruiert.

Nachdem die Primärrekonstruktion durchgeführt worden ist, können aus dieser sekundäre Rekonstruktionen in der sagittalen, coronalen, paraaxialen sowie in der Panoramaschicht und in der 3D-Ansicht konstruiert werden. Aus einem Rohdatensatz lassen sich beliebig viele Primär-Rekonstruktionen erstellen, da der Orginal-Datensatz archiviert werden kann.

Fallbeispiel

Literaturverzeichnis


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Dental implant treatment planning with reformatted Compted tomography.
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CT diagnosis of ectopically eruption maxillary canines - a case report.
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Die hochauflösende Computertomographie in der Diagnostik verlagerter unterer Weisheitszähne unter besonderer Berücksichtigung der Strahlenbelastung.
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Shimming, R., Eckelt, U., Kitter, T.
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veröffentlicht in: Parlamentsbericht, (1997)

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A new volumetric CT machine for dental imaging based on the cone-beam technique: preliminary results.
veröffentlicht in: Eur. Radiol.; 8: 1558, (1998)

Möbes, O., Becker, J., Pawelzik, J., Jacobs, K.
Anwendungsmöglichkeiten der Digitalen Volumentomographie in der implantologischen Diagnostik.
veröffentlicht in: Z Zahnärztl Implantol 4, 229, (1999)

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