NEURO-ENDOKRINO-IMMUNOLOGIE

In unserer Gruppe beschäftigen wir uns mit der Wirkung neuroendokriner Faktoren auf Immunzellen und Stroma-Zellen im Rahmen des Gewebeumbaus bei rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis (RA). Es ist bereits lange bekannt, dass die RA durch Manipulation verschiedener Neurotransmittersysteme beeinflusst werden kann. Bei Hemiparese z.B. tritt die RA nur auf der nicht betroffenen Seite auf, was auf einen neuronalen Einfluss schließen lässt. In Studien konnten wir zeigen, dass sowohl sympathische Neurotransmitter (Noradrenalin und Dopamin) als auch Neuromodulatoren wie Cannabinoide die pro-inflammatorische Aktivität beteiligter Zellen (Synovialfibroblasten, B und T Zellen) reduzieren können.

PROJEKTE

1. ROLLE DER TRANSIENT RECEPTOR POTENTIAL (TRP) IONENKANÄLE BEI DER RHEUMATOIDEN ARTHRITIS (RA)

TRP Rezeptoren detektieren physiologische Veränderungen (Hitze, Kälte, Druck usw.) und sind damit wichtig für die Schmerzwahrnehmung. Die TRP Ionenkanäle werden jedoch u.a. auch auf Lymphozyten und mesenchymalen Zellen exprimiert, wo sie die Immunantwort beeinflussen können. In unserer Gruppe untersuchen wir den Zusammenhang zwischen TRP Kanälen und Entzündung bei der RA. Dabei interessiert uns insbesondere der Rezeptor für Wasabi und verschiedene Reizstoffe TRPA1 und seine Beteiligung bei der RA.

2. GHRELIN: AUCH DAS IMMUNSYSTEM HAT HUNGER

Ghrelin, das endogene Hungerhormon wird vermehrt bei Nährstoffknappheit im Magen gebildet und steigert den Appetit und die Nahrungsaufnahme. Das Gehirn steuert die Synthese, ist aber auch der Wirkungsort von Ghrelin. Ebenso können Immunzellen aber auch mesenchymale Zellen Ghrelin produzieren. Wir gehen davon aus, dass das Immunsystem analog zum Gehirn Nährstoffknappheit über die Ausschüttung von Ghrelin signalisiert. Dabei könnte die Entzündung durch Manipulation der Energieversorgung des Immunsystems vermindert werden. Innerhalb dieses Projekts wollen wir deshalb die Rolle von Ghrelin im Rahmen einer RA untersuchen.

TEAM

Dr. rer. nat. Torsten Lowin

Arbeitsgruppenleiter

Denada Bruci

Naturwissenschaftliche Doktorandin

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