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Childhood-Haus: Besuch aus dem schwedischen Könighaus am UKD

Prinzessin Madeleine bei Fachtagung zum 5. Jubiläum des Childhood-Hauses – Höchste Anerkennung für interdisziplinären Kinderschutz am UKD

Düsseldorf (ukd/tpo). Mit einem besonderen Ehrengast feierte das Universitätsklinikum Düsseldorf das 5. Jubiläum des Childhood-Hauses Düsseldorf: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Madeleine von Schweden nahm an der Fachtagung „Interdisziplinärer Kinderschutz“ teil. Die Prinzessin engagiert sich seit vielen Jahren in der World Childhood Foundation und setzte mit ihrem Besuch ein starkes Zeichen für die Arbeit des Kinderschutz-Teams am UKD.

Die Fachtagung versammelte Expertinnen und Experten aus Medizin, Justiz, Polizei, Psychologie, Sozialarbeit und Jugendhilfe, um im Rahmen von Vorträgen und Workshops aktuelle Entwicklungen im Kinderschutz zu diskutieren und ein Best-Practice-Modell am Beispiel des Childhood-Haus Düsseldorf zu präsentieren. Die Veranstaltung markierte einen Meilenstein: Bereits fünf Jahre besteht das Childhood-Haus Düsseldorf am UKD, und die Tagung bot Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und zukunftsweisende Impulse zu setzen. 

Die Teilnahme von Prinzessin Madeleine wurde bei der Tagung mit großem Interesse begrüßt. Sie war zugleich Ausdruck der engen Verbindung zwischen dem lokalen Kinderschutzengagement und der internationalen Mission der World Childhood Foundation. Prinzessin Madeleine ist seit Jahren in der Stiftung aktiv und fungiert unter anderem als stellvertretende Ehrenvorsitzende (Deputy Honorary Chair) der Organisation. Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter des Innenministeriums, welches das Projekt aktuell finanziert, und des Justizministeriums sowie seine königliche Hoheit Prinz Louis von Luxemburg. 

Das Konzept des Childhood-Hauses ist in Anlehnung an die skandinavische „Barnahus“-Idee (wörtlich „Kinderhaus“) gestaltet. Es ist eine kinderfreundliche, multidisziplinäre, ambulante Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Betroffene von sexualisierter und körperlicher Gewalt wurden. Im Childhood-Haus arbeiten Ärzte, Sozialpädagogen, Psychologen, Polizei, Justiz, Jugendamt und Sachverständige eng verzahnt zusammen. Betroffene Kinder und Jugendliche sowie ihre Angehörigen erhalten in kindgerechter Atmosphäre medizinische Versorgung, psychologische Begleitung, Beratung, juristische Sicherung und sozialpädagogische Unterstützung – ohne zusätzliche Belastungen durch wiederholte Befragungen, wechselseitige Wege und bürokratische Hürden. 

Auf diese Weise werden potentielle Belastungen minimiert, und eine vernetzte Fallbearbeitung ermöglicht effizienteres Handeln, bei der Zuständigkeiten nicht kleinteilig wirken, sondern als gemeinsamer Ablauf wahrgenommen werden. Die Kinderrechte des Kindes werden gewahrt und im Mittelpunkt steht stets das Kind und dessen Wohl.

Prof. Ertan Mayatepek, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf:

„Fünf Jahre Childhood-Haus Düsseldorf sind ein Zeichen dafür, wie sehr uns am UKD der Schutz von Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt. In dieser Zeit hat sich unser interdisziplinäres Team – mit Ärztinnen und Ärzten, Rechtsmedizinerinnen und Rechtsmedizinern, Psychologinnen, Sozialpädagoginnen sowie allen beteiligten Institutionen und Netzwerkpartnern – zu einer festen Säule des regionalen Kinderschutznetzwerks etabliert. Die enge, vernetzte Zusammenarbeit mit Jugendämtern, vor allem mit dem Amt für Soziales und Jugend der Landeshauptstadt Düsseldorf, Justiz und Polizei funktioniert hervorragend und ermöglicht eine ganzheitliche Versorgung der Betroffenen. Dass Prinzessin Madeleine gestern hier mit uns war, würdigt die Arbeit des gesamten Teams in besonderer Weise.“

Judith Bader, Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland:

„Ich gratuliere dem Childhood-Haus Düsseldorf ganz herzlich zu fünf Jahren herausragender Arbeit. Es ist ein wunderbarer Leuchtturm dafür, wie Kinderschutz in der Praxis gelingen kann – interdisziplinär, kindgerecht und wirksam. Besonders freut uns, dass die in Aussicht gestellte Bundesförderung zeigt, welch hohe Bedeutung das Konzept auch auf politischer Ebene inzwischen hat. Unser Ziel bleibt, dass dieses Modell in Deutschland flächendeckend und systemisch verankert wird. Denn Kinderrechte dürfen nicht vom Wohnort abhängen – jedes Kind hat das Recht auf Schutz und Unterstützung.“

Die Fachtagung bot nicht nur Rückblick und Würdigung, sondern auch einen klaren Ausblick: Neue Projekte im Bereich Früherkennung, Versorgungskonzeptionen und auch die wissenschaftliche Begleitforschung stehen auf der Agenda in Düsseldorf. In diesem Zusammenhang wurde auch die geplante enge Verzahnung und der Umzug in die Räumlichkeiten des neuen Trube-Becker-Haus, einem Zentrum der interprofessionellen Versorgung gewaltbetroffener Menschen am UKD, thematisiert. Dieses komplett aus Spenden finanzierte Projekt entsteht zurzeit auf dem Campus des UKD.

Childhood-Haus am Universitätsklinikum Düsseldorf:

www.uniklinik-duesseldorf.de/childhood-haus

World Childhood Foundation:

https://www.childhood-de.org/

Trube-Becker-Haus am Universitätsklinikum Düsseldorf:

www.uniklinik-duesseldorf.de/tbh 

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Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 45.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 270.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

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