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Corona-Impfung bei Krebserkrankung

„Corona-Impfung für Krebspatienten“ – unter diesem Thema informierte die Krebsberatungsstelle am Universitätsklinikum Düsseldorf im gut besuchten Livestream via Internet am Freitag (30. April 2021) interessierte Patientinnen, Patienten und Angehörige. In der Diskussionsrunde gaben der Onkologe Prof. Dr. Norbert Gattermann, der Virologe Prof. Dr. Jörg Timm und der Infektiologe Dr. Hans Martin Orth Antworten auf zahlreiche Fragen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Andre Karger, Leiter der Krebsberatungsstelle und Psychoonkologe am UKD.

Sowohl Krebserkrankungen als auch Krebstherapien können das Immunsystem schwächen. Was passiert, wenn das Immunsystem dann mit einem mRNA-Impfstoff oder einem Vektor-Impfstoff konfrontiert wird? Alle Referenten waren sich einig, dass eine Impfung unter diesen Umständen nicht gefährlich ist, da es sich bei allen Corona-Impfstoffen nicht um Lebendimpfstoffe handelt. Auch die normalen Impfreaktionen fallen bei Patienten mit Krebserkrankung nicht stärker aus. Die Patienten sollten daher geimpft werden, da sie im Falle einer Infektion mit SARS-CoV-2 aufgrund ihres Tumorleidens einen gefährlicheren Verlauf der Covid-Erkrankung befürchten müssen.

Prof. Gattermann erklärte aber auch, dass ein fortgeschrittenes Tumorleiden oder eine immunsuppressive Krebsbehandlung das Immunsystem so stark schwächen können, dass kein ausreichender Impferfolg erzielt wird. Dieses Problem findet sich besonders bei hämato-onkologischen Erkrankungen, die das lymphatische System betreffen. Mit zunehmender Verbreitung von Antikörper-Tests wird man in Zukunft den Impferfolg besser kontrollieren könnten. Nach Einschätzung von Prof. Timm könnte sich daraus bei bestimmten Personen die Konsequenz ergeben, dass eine 3. Impfung sinnvoll ist. Da das Immunsystem bei Tumorpatienten oft nicht in voller Stärke auf den Impfstoff reagiert, wies Dr. Orth darauf hin, dass solche Patienten auch keine Angst vor übermäßigen Impfreaktionen zu haben brauchen.

Die Experten freuten sich über das Interesse an der Veranstaltung und konnten neben den von Dr. Karger vorbereiteten Fragen auch individuelle Fragen der Teilnehmer beantworten.

Die Krebsberatungsstelle des Universitätsklinikums berät gern zu sozialen und psychologischen Aspekten bei einer Krebserkrankung und vermittelt Anfragen an die UKD-Experten – dieses Angebot gilt auch für Angehörige.

Kontakt:
E-Mail: krebsberatungsstelle@med.uni-duesseldorf.de,
Telefon: 0211 81-08444 (Mo-Fr 10-12 Uhr)

Internet: https://www.uniklinik-duesseldorf.de/krebsberatungsstelle

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