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Die Medizinstudentin Olga Wirt enthüllt die neue Namensstele unter Beisein von Prof. Dr. Klaus Pfeffer (Prorektor für Strategisches Management und Chancengerechtigkeit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Nikolaj Klöcker, und Prof. Dr. Gerd Rehkämper (Stellv. Leiter des Institutes für Anatomie I) (von links) (Foto: Universitätsklinikum Düsseldorf)
Gemeinsame Freude über die Neugestaltung des Grabfeldes (von links): Prof. Dr. Nicola Stricker (Evangelische Hochschulgemeinde), Peter Stamm (Katholische Hochschulgemeinde), Andreas Rimkus MdB, Altdekan Prof. Dr. Joachim Windolf, Altrektor Prof. Dr. Drs. h.c. Gert Kaiser, Bürgermeister Günter Karen-Jungen, Medizinstudentin Olga Wirt, Prof. Dr. Gerd Rehkämper (Stellv. Leiter des Institutes für Anatomie I), Prof. Dr. Klaus Pfeffer (Prorektor für Strategisches Management und Chancengerechtigkeit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Nikolaj Klöcker. (Foto: Universitätsklinikum Düsseldorf)
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Von: Susanne Dopheide/ Susanne Blödgen

Dem Leben dienen

Am 14. Juli weihte die Medizinische Fakultät gemeinsam mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Landeshauptstadt Düsseldorf unter Beisein von Bürgermeister Günter Karen-Jungen ein neu gestaltetes Grabfeld für Körperspender ein. Zum ersten Mal steht am Grabfeld nun auch eine Marmorstele, die die Namen der Körperspender nennt. „Wir entsprechen damit dem Wunsch vieler Spender und auch Angehöriger“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Nikolaj Klöcker.

Eine jährliche Gedenkfeier für Körperspender, Menschen, die ihren Körper insbesondere der anatomischen Lehre vermachen, wurde zusammen mit den jeweiligen Studierenden auch bisher regelmäßig gehalten. Das Grabfeld auf dem Friedhof Stoffeln hat die Stadt Düsseldorf nun neu gestaltet, auch nachdem vergangene Stürme dort ihre Spuren hinterlassen hatten. Auf dem erneuerten Gedenkfeld (Feld 54) ist nun ein Ort zum Verweilen und Erinnern entstanden, mit spiralförmig um einen zentralen Gedenkstein angelegten Wegen, Sitzbänken und einer Fläche, auf der Blumen, Kerzen oder auch kleinere Vasen gestellt werden können. Auf die erste eingeweihte Grabstele sollen in den kommenden Jahren noch mehr als 20 weitere Stelen für die Namen der dort Beigesetzten folgen. Jede Stele hat Platz für 60 Namen. Mit der namentlichen Nennung der Spender, die dies wünschten, wird vor allem für die Angehörigen jetzt ein persönlicherer Ort des Gedenkens geschaffen. Realisiert wurde der Entwurf der Medizinischen Fakultät für das Grabfeld durch die Auszubildenden des Düsseldorfer Gartenamtes.

Alle Universitäten mit Medizinischen Fakultäten erhalten Körperspenden. Es ist der Entschluss eines Menschen zu Lebzeiten, seinen Körper zur Verfügung zu stellen. Dazu schließt er eine Vereinbarung mit dem jeweiligen anatomischen Institut ab, die notwendige Formalien und Vorgehensweisen einheitlich regelt.

Für die Studierenden sind die Kenntnisse, die direkt am menschlichen Körper gewonnen werden, nicht an einem idealtypischen Modell, unverzichtbar. Das Fach Anatomie ist von zentraler Bedeutung im Medizinstudium. Es beansprucht in den ersten vier Semestern viel Zeit und ist auch in den Prüfungen nach dem ersten Studienabschnitt ein Schwerpunkt. Kein Medizinstudium wäre ohne die Anatomie denkbar. Die Verantwortung, die der einzelne Studierende durch die Überlassung eines Körpers empfindet, der 70, 80 oder 90 Jahre ein Leben gelebt hat, trägt auch zur Persönlichkeitsbildung, zur Reife des zukünftigen Arztes oder der zukünftigen Ärztin bei. Man kann leicht verstehen, dass die Gedenkfeier für die Körperspender auch den Studierenden ein Anliegen ist.

Auf dem Gedenkstein für Körperspender auf dem Bremgartenfriedhof in Bern steht auf lateinisch „Noch im Tod dienen wir dem Leben“. Nicht nur Studierende und Universität sondern wir alle haben einen guten Grund, den Körperspendern dankbar zu sein.

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