Düsseldorfer Forschungspreis für Kinder- und Jugendmedizin
Der Düsseldorfer Forschungspreis für Kinder- und Jugendmedizin, gestiftet von der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V., ging in diesem Jahr an zwei Wissenschaftlerinnen: Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde zu gleichen Teilen Dr. med. Marcia Röper, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, und Melina Vogt, Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, verliehen.
Die ausgezeichneten Publikationen ihrer Arbeiten wurden jeweils in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht: Dr. Marcia Röper publizierte in diesem Jahr als Erstautorin einen Beitrag zum Thema Unterzuckerung im Säuglingsalter und späterer neurologischer Entwicklung in der Fachzeitschrift JAMA Network Open mit dem Titel „Transitional neonatal hypoglycemia and adverse neurodevelopment in midchildhood“. Melina Vogt erhielt den Preis für ihre Forschung zu Therapieresistenz bei der Akuten Lymphatischen Leukämie im Kindesalter: „Co-targeting HSP90 alpha and CDK7 overcomes resistance against HSP90 inhibitors in BCR-ABL1+ leukemia cells“, publiziert als Erstautorin im Jahr 2023 in der Zeitschrift Cell Death and Disease.
Dr. Marcia Röper untersuchte, unter welchen Umständen sehr niedrige Blutzuckerwerte (unter 30 mg/dl) ab Tag 1 nach der Geburt zu einer Hirnschädigung führen. Sie konnte in dieser Arbeit zeigen, dass schwere neonatale Hypoglykämien mit einem erhöhten Risiko für nicht optimale neurologische Entwicklungsergebnisse im mittleren Kindesalter verknüpft waren. Behandlungsstrategien sollten zukünftig darauf abzielen, solche Werte sicher zu vermeiden.
Das Thema von Melina Vogt war die Therapieresistenz der häufigsten Leukämie in Kindesalter, der Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL)“. Trotz enormer Behandlungserfolge kommt es bei einer bestimmten Untergruppe der ALL (BCR::ABL1+ ALL) zur Entwicklung von Resistenzen gegen die Therapeutika. Die Entwicklung von neuartigen Therapieformen ist ein wichtiges Forschungsfeld, um eine anhaltende Besserung und Behandlungserfolge zu erzielen. In ihrer ausgezeichneten Arbeit konnte Melina Vogt zeigen, dass das sogenannte Hitzeschockprotein (HSP90α-Isoform) die Aggressivität dieses Leukämietyps verstärkt und Resistenzen gegen die HSP90-Inhibitor Therapie vermittelt. Die kombinierte Hemmung eines Enzyms (CDK7) und des Hitzeschockproteins HSP90 zeigt eine verstärkte Aktivität gegen therapieresistente Leukämiezellen, indem die überlebensfördernde Hitzeschockreaktion (HSR) blockiert wird.
Der Forschungspreis der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. wird von ihr gestiftet und jährlich seit 2010 verliehen.