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(Foto: Stock)

Einzigartig in Deutschland: Mehr Unterstützung für Krebspatientinnen und Patienten an der Uniklinik Düsseldorf

An der Uniklinik Düsseldorf unterstützen ausgebildete Lotsinnen und Lotsen Krebspatientinnen und –patienten während ihrer Behandlung. Unterstützt werden sie von ehemaligen onkologischen Patientinnen und Patienten, die als sogenannte „Peer-Mentoren“ nun akut Betroffenen zur Seite stehen. Diese Kombination aus Lotsen und Peer-Mentoren ist in Deutschland ein einzigartiges Unterstützungsprogramm. Dafür sucht die Uniklinik jetzt ehemalige Krebspatientinnen und –patienten, die sich als „Peer-Mentoren“ engagieren möchten.

Eine Krebsdiagnose stellt das Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf: Was kommt auch mich zu? Wo bekomme ich Hilfe? Wer unterstützt denn jetzt meine Familie? Was passiert mit meinem Job? Mit wem kann ich überhaupt über mögliche Ängste reden? All das sind Fragen, die Menschen mit einer Krebsdiagnose beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit der Erkrankung und der anstehenden Therapie rückt in den Lebensmittelpunkt. Kein Mensch ist eine Insel: Auch Familienangehörige und Freunde sind betroffen.

Um Krebspatientinnen und –patienten besonders gut betreuen zu können, gibt es am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) verschiedene Angebote. Am Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie startet nun neben dem psychoonkologischen Angebot für stationäre und ambulante Patienten sowie der Krebsberatungsstelle ein weiteres Angebot: Mitarbeitende der Psychoonkologie unterstützen Betroffene mit Rat und Tat als Lotsinnen und Lotsen. Zusätzlich ergänzt wird das Angebot durch sogenannte Peer-Mentoren – ehemalige Krebspatientinnen und –patienten, die als ehrenamtliche Paten akut Erkrankten zur Seite stehen. In dieser Form ist das einzigartig in Deutschland.

Unterstützung während der gesamten Behandlung: Lotsinnen und Lotsen unterstützen Betroffene und Angehörige

„Ab dem Punkt der Diagnose lastet auf vielen Betroffenen eine unglaubliche Last. Sie machen sich meist nicht nur Sorgen, um sich und ihre Heilungschancen, sondern auch um ihre Liebsten. Häufig kommen dann auch finanzielle Ängste dazu und viele Menschen haben das Gefühl vor lauter Informationen, die auf einen herunterprasseln, wirklich wichtige Sachen gar nicht mehr mitzubekommen. Hier unterstützen unsere Lotsinnen und Lotsen“, erklärt Annette Hopp, Psychologin in der UKD-Psychoonkologie und Mitinitiatorin des neuen Konzeptes. „Unsere Lotsinnen und Lotsen begleiten Patientinnen und Patienten – und bei Bedarf auch Angehörige – durch die gesamte Behandlung. Nach einem ersten Kennenlernen unterstützen sie bei organisatorischen Problemen, beantworten mögliche Fragen und stehen ganz unkompliziert für erste Gespräche und emotionale Begleitung zur Verfügung. Bei Bedarf vermitteln sie eine psychoonkologische oder auch palliative Unterstützung.“

Lotsinnen und Lotsen sind die Schnittstellen, sie koordinieren begleitend für jeden Betroffenen die jeweils den Bedürfnissen angepassten Unterstützungsmöglichkeiten im Sinne des Patientenwohls. Sie sind eng verzahnt mit den anderen Hilfsangeboten für Krebserkrankte an der Uniklinik Düsseldorf, wie der hauseigenen Krebsberatungsstelle, dem psychoonkologischen Angebot des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, den Familienscouts zur Unterstützung belasteter Familien, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist, der Palliativmedizin, der Schmerzambulanz, der Ernährungsberatung, der onkologischen Fachpflege sowie dem Sozialdienst und den Selbsthilfegruppen. „Die Lotsinnen und Lotsen helfen dabei, für jeden ganz individuell die richtigen Betreuungsangebote zu finden“, erklärt Annette Hopp die Arbeit der Lotsinnen und Lotsen. „Alle Lotsinnen und Lotsen sind dabei ausgebildete psychosoziale Fachkräfte.“

Peer-Mentoren: Ehemalige Patientinnen und Patienten stehen auf Augenhöhe zur Seite

An der Uniklinik Düsseldorf werden die Lotsinnen und Lotsen nun in einem Projekt von sogenannte Peer-Mentoren unterstützt. In dieser Kombination ist die Zusammenarbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten in Deutschland einzigartig. „Peer-Mentoren sind ehemalige Krebspatientinnen und Patienten, die ehrenamtlich als ausgebildete Patinnen und Paten aktuell Betroffenen zur Seite stehen. Unsere Lotsinnen und Lotsen können bei allen medizinischen und administrativen Fragen helfen und eng unterstützen. Aber viele Sorgen und Fragen von Krebsbetroffenen können am besten Menschen verstehen, die selber einmal in der gleichen Situation waren, mit den Ängsten und Unsicherheiten kämpfen mussten und die Krankheit schlussendlich besiegt haben“, erklärt Dr. André Karger, Stellvertretender Leiter des Klinischen Instituts und Leiter des Bereichs Psychoonkologie am UKD.

Die Peer-Mentoren haben aufgrund der eigenen Erkrankung einen besonderen emotionalen Zugang zu den Patientinnen und Patienten und wissen besser als andere, um die Sorgen und Nöte. „Sie erhalten darüber hinaus eine intensive Qualifizierung somit sind in ihrer Paten-Funktion in der Lage, über Probleme zu sprechen, Tipps weiterzugeben, möglicherweise zu Terminen zu begleiten und ein verlässlicher Ansprechpartner auf Augenhöhe zu sein“, beschreibt Dr. André Karger die Rolle der Peer-Mentoren.

Die Treffen zwischen den Betroffenen und den Peer-Mentoren findet in der Regel zunächst auf dem Klinikgelände statt, im Anschluss können sie bei Bedarf aber auch telefonisch oder via Videokonferenz durchgeführt werden. So können auch Menschen, die sich aktuell nicht fit genug fühlen, von dem Angebot profitieren.

Damit ihre Arbeit nicht belastend für die Peer-Mentoren wird, werden sie dauerhaft von den Fachkräften des Instituts koordiniert und begleitet. Auch Fortbildungen werden dauerhaft angeboten.

Peer-Mentoren gesucht: Um möglichst viele akuten Patientinnen und Patienten unterstützen zu können, sucht das Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ehemalige Krebspatientinnen und –patienten, die Interesse haben sich in dem Projekt und Mentoring-Programm zu engagieren. Gesucht werden Menschen, deren Behandlung bereits abgeschlossen ist, die etwas Zeit investieren können, die interessiert sind an einer Schulung (inklusive Hospitation) und die bereit sind aktuell an Krebs erkrankte Patientinnen und Patienten zu begleiten.

Bei Interesse bitte an:
Annette Hopp (Psychologin)
E-Mail: annette.hopp@med.uni-duesseldorf.de
Telefon: (0211) 81-18304

 

Informationstag zum Thema Krebs 2022 am 3. September:
Auch dem diesjährigen Informationstag zum Thema Krebs des Universitätstumorzentrums am Samstag, 03. September 2022, im Haus der Universität am Schadowplatz in der Düsseldorfer Innenstadt wird Annette Hopp das Projekt auch live vor Ort vorstellen. Interessierte können direkt vor Ort ihre Fragen stellen.

Alle Informationen zum Programm, mit Themen, Zeiten und Referenten, den beteiligten Kliniken und den kooperierenden Selbsthilfegruppen gibt es auf der Homepage des Universitätstumorzentrums:
https://www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/klinikeninstitutezentren/universitaetstumorzentrum-utzonkologisches-zentrum/fuer-patienten/patiententage

 

Hintergrund Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Tumorzentrum am UKD:
Das Versorgungsangebot des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Leitung: Prof. Dr. Ulrike Dinger-Ehrenthal) am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) richtet sich zunächst an die Patientinnen und Patienten des Klinikums. Schwerpunkt der klinischen Versorgungstätigkeit ist die psychosomatische Diagnostik, Beratung und gegebenenfalls die Vermittlung eines Behandlungsangebotes. Das Institut versorgt zudem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums. Die Krebsberatung und Unterstützung von onkologischen Patientinnen und Patienten ist fester Bestandteil des Angebots des Universitätstumorzentrums (CIO Düsseldorf) an Düsseldorfs größtem Krankenhaus.

Das UKD kooperiert mit seinem Universitätszentrum (CIO Düsseldorf) mit den Universitätskliniken in Aachen, Bonn und Köln (Cologne) im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO ABCD), einem der größten Tumorzentren Deutschlands. Das CIO ABCD ist von der Deutschen Krebshilfe nun erneut als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet worden. Ein internationales Gutachtergremium hat dem CIO eine erhebliche Weiterentwicklung der Krebsmedizin sowie eine Patientenversorgung auf höchstem Niveau bescheinigt. Mit der Auszeichnung verbunden ist auch eine finanzielle Förderung in Höhe von 6,2 Millionen Euro über vier Jahre.

Die Unikliniken und medizinischen Fakultäten der Standorte Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf haben 2018 eine Allianz in Form eines gemeinsamen Krebszentrums geschlossen. 2019 wurde das CIO als erstes vierstandortiges Zentrum von der Deutschen Krebshilfe auf Anhieb als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Seitdem arbeiten mehr als 200 Kliniken und Institute unter dem Dach des „Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf – kurz CIO ABCD“ zusammen, um für Betroffene in der Region die bestmögliche Krebsversorgung zu gewährleisten, aber auch um aktuelle, innovative Erkenntnisse aus der Krebsforschung schnellstmöglich in die klinische Praxis zu überführen.

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Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:
Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

 

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