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Wieder fest im Sattel ihres Cafés in Düsseldorf-Angermund: Ulrike Kempf wurde am UKD mit ihrem Brustkrebs behandelt. Bei der psychischen Verarbeitung ihrer Erkrankung hat ihr die Krebsberatungsstelle der Uniklinik Düsseldorf geholfen. (© Universitätsklinikum Düsseldorf/UKD)

„Ich schaffe es nicht mehr alleine. Ich brauche Hilfe.“: Krebsberatungsstelle am Tumorzentrum der Uniklinik Düsseldorf unterstützt Betroffene

Ich schaffe es nicht mehr alleine, ich brauche Hilfe“. Das merkt Ulrike Kempf irgendwann im Rahmen ihrer Brustkrebstherapie. Die Diagnose, die anstrengende Therapie und der Versuch, den Beruf und das Privatleben so normal wie möglich zu halten. All das hatte an ihren Kräften und auch an ihrer psychischen Verfassung gezerrt. Psychologische Unterstützung zusätzlich zur medizinischen Therapie des Tumors bekam sie in der Krebsberatungsstelle am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) unter Leitung von Dr. André Karger. Für Ulrike Kempf eine wichtige Unterstützung auf dem Weg dahin, die eigene Erkrankung zu verarbeiten und im Alltag immer mehr Normalität zu finden.

„Eine Krebserkrankung ist immer ein Schock, aber ich habe mich so gut aufgehoben gefühlt.“

Im Café.komm der Ev. Kirchengemeinde Lintorf-Angermund in Düsseldorf-Angermund ist der Name Programm: Hier kann jeder hinkommen. Die tägliche Kaffeeklatschrunde, der Nachbarschafts-Stammtisch, der örtliche Buchclub oder einfach nur Liebhaber von selbstgebackenen Kuchen und gutem Kaffee. Ulrike Kempf leitet das interkulturelle Stadtteilcafé – das zunächst als Treff für Geflüchtete gegründet wurde und seit 2019 ein öffentliches Café ist – mit ihrem Team und viel persönlichem Einsatz und Herzblut. Im vergangenen Jahr kam dann aber auf einmal der Schock: Bei einer Vorsorgeuntersuchung wird bei ihr Brustkrebs in einem frühen Stadion entdeckt.

„Dass ich eine genetische Vorbelastung habe, wusste ich. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass bei der Untersuchung tatsächlich etwas gefunden wird. Man rechnet einfach nicht damit, dass es einen selber trifft. Das ist etwas, was man erst einmal verarbeiten muss. Das braucht Zeit“, erinnert sich Ulrike Kempf heute. Diagnostiziert und auch therapiert wird sie am Brustzentrum der Frauenklinik am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD). Auf die Diagnose folgen eine Operation und Bestrahlungen. „Die Begleitung vom Team des Brustzentrums, der speziellen Breast Care Nurses, dem Radiologie-Team und den anderen Bereichen der Uniklinik war immer wertschätzend und freundlich. Wir haben auch mal einfach zusammen gelacht, das hat mir unglaublich geholfen. Eine Krebserkrankung ist immer ein Schock, aber ich habe mich so gut aufgehoben gefühlt.“

Trotz Therapie hatte sie sich fest vorgenommen: „Das Leben geht weiter und ich lasse mich nicht unterkriegen!“. Dazu gehörte auch, dass die Arbeit im Café soweit wie möglich weiterging. Irgendwann stellt sie aber fest: „Es geht nicht mehr einfach so weiter, mir geht es seelisch nicht gut. Ich brauche Hilfe.“ Über einen Flyer erfährt sie vom Angebot der Krebsberatungsstelle an der Uniklinik Düsseldorf.

Information, Beratung und konkrete Hilfestellungen: Das Angebot der Krebsberatungsstelle am UKD ist vertraulich, unabhängig und kostenfrei

Die Krebsberatungsstelle am UKD ist Teil des Zentrums für Integrierte Onkologie (CIO) des Universitätsklinikums Düsseldorf und eine Beratungsstelle für Krebspatientinnen und Krebspatienten sowie ihre Angehörigen. Hier erhalten Betroffene und ihre Bezugspersonen bei Bedarf ein niederschwelliges, psychosoziales und psychoonkologisches Unterstützungsangebot in allen Krankheitsphasen. Das Angebot orientier sich an den Bedürfnissen der Ratsuchenden und ist vertraulich, unabhängig und kostenfrei.

Wie finde ich zusätzliche Unterstützung im Haushalt? Gibt es Hilfen bei der Rückkehr an meinen Arbeitsplatz? Wie offen spreche ich mit meinen Kindern über die Krebserkrankung? Wie gehe ich mit meinen Ängsten um, dass die Krebserkrankung wieder auftritt? Wo kann ich mit einem anderen Menschen sprechen, der die gleiche Erkrankung hat, wie ich? Wie finden wir als Paar nach der Krebserkrankung wieder zueinander? All das sind typische Anliegen von Betroffenen und ihren Angehörigen, die in den psychoonkologischen Beratungsgesprächen in der Krebsberatungsstelle Platz finden.

Ergänzt werden die Beratungen durch Gruppenangebote, wie einen Kreativworkshop, den Chor „Chorazon“, eine psychoedukative Gruppe für Betroffene oder einer Angehörigengruppe.

„Was ich fühle, ist ganz normal: Holt euch Hilfe, wenn ihr merkt, dass ihr mehr Unterstützung braucht!“

Für Ulrike Kempf ist genau dieser Mix eine große Hilfe. Sie entschließt sich, alles zu nutzen, was ihr und ihrer psychischen Situation helfen kann. Unter anderem beginnt sie mit Kunsttherapie. „Das ist etwas, was ich in dieser Form sonst vielleicht nicht angefangen hätte, aber es hilft mir unglaublich. Das ist ein ganz neuer Zugang zum Leben.“ 

Auch die psychoonkologischen Beratungsgespräche mit dem Team der Krebsberatungsstelle an der Uniklinik Düsseldorf helfen ihr: „Die haben mir so viel Mut gemacht und waren so freundlich. Ich habe gelernt, dass was ich fühle ganz normal ist und zu einer Erkrankung dazu gehören kann. Dass ich auch das Recht habe, jetzt mal an mich zu denken. So konnte ich mein Alltags- und Berufsleben neu strukturieren und mich mehr auf meine Genesung fokussieren.“

Heute ist Ulrike Kempf wieder fest im Sattel als Leitung des Cafés und ist ihren behandelnden Teams dankbar. Auch, weil der Kreativworkshop und die Betreuung durch die Krebsberatung weitergehen: „Da wurde mir immer gesagt: Wenn Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich einfach! Das ist wirklich beruhigend.“ Sie rät anderen Menschen mit einer Krebserkrankung: Holt euch Hilfe, wenn ihr merkt, dass ihr mehr Unterstützung braucht!

Hintergrund:

Man kann die Arbeit der UKD-Krebsberatungsstelle mit einer Spende unterstützen:

Spendenkonto
Universitätsklinikum Düsseldorf
Stadtparkasse Düsseldorf
IBAN: DE 94 3005 0110 0010 001550
SWIFT_BIC: DUSSDEDDXXX
Verwendungszweck: 701 610 828 Krebsberatungsstelle

https://www.uniklinik-duesseldorf.de/krebsberatungsstelle

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Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

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