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IT-Ausfall an der Uniklinik Düsseldorf

Update (17. September 2020, 10.00 Uhr): Cyberangriff bestätigt – Sicherheitslücke in verbreiteter Software ermöglichte Zugang – Wiederherstellung geht Schritt für Schritt voran

Seit Donnerstag letzter Woche (10.9.) ist das IT-System des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) weitreichend gestört. Daher ist das UKD weiterhin von der Notfallversorgung abgemeldet und Patienten mit Terminen sollten zur Abstimmung Kontakt mit der behandelnden Abteilung aufnehmen.

Nach Informationen der Staatsanwaltschaft und des Justizministeriums hat die Polizei in Zusammenarbeit mit externen Spezialisten und den IT-Fachleuten der Klinik inzwischen konkrete Anhaltspunkte für die Ursache ermittelt. Hintergrund des Ausfalls ist nach diesen Analysen ein Hackerangriff, der eine Schwachstelle in einer Anwendung ausnutzte. Die Sicherheitslücke befand sich in einer marktüblichen und weltweit verbreiteten kommerziellen Zusatzsoftware. Bis zur endgültigen Schließung dieser Lücke durch die Softwarefirma war ein ausreichendes Zeitfenster gegeben, um in die Systeme einzudringen. Als Folge des damit ermöglichten Sabotageakts fielen nach und nach Systeme aus, Zugriffe auf gespeicherte Daten waren nicht mehr möglich.

Die IT-Experten konnten mittlerweile den genauen Umfang analysieren und den Zugang zu den Daten wiederherstellen. Bisher gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Daten unwiederbringlich zerstört worden sind. Auch für das Abfischen von konkreten Daten gibt es nach heutigem Stand keine Belege. Eine konkrete Lösegeldforderung gab es nicht.

„Wir danken als Vorstand allen unseren Beschäftigten und insbesondere unseren IT-Fachleuten für die hervorragende Arbeit in dieser schwierigen Situation. Ganz besonders wollen wir die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, dem LKA und den hinzugezogenen IT-Experten herausstellen. Sie haben innerhalb kurzer Zeit herausarbeiten können, dass es sich um einen Angriff von außen handelte und nicht um einen Fehler eines Nutzers. Es war also nicht nur das Universitätsklinikum durch die Sicherheitslücke gefährdet, sondern weltweit sehr viele Unternehmen,“ erläutert Prof. Dr. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor des UKD.

Die einzelnen Systeme des UKD werden nun nach und nach wieder in Betrieb genommen und die Daten dann auch wieder im Gesamtsystem verfügbar gemacht.

„Aufgrund des Umfangs des IT-Systems und der Fülle an Daten, können wir noch nicht abschätzen, wann dieser Prozess abgeschlossen sein wird. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen die Zeitspanne besser abschätzen können und dann auch Schritt für Schritt wieder für unsere Patientinnen da sind“, so Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor des UKD.

Das UKD informiert weiterhin über den Status auf den verschiedenen Kanälen.
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