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Mehr als 200 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind zum 1. Internationalen Teddybärkrankenhaus-Kongress nach Düsseldorf gekommen. Eingeladen hatten die Medizinstudierenden der Uni Düsseldorf und der Uniklinik Düsseldorf. (Foto: Teddybärkrankenhaus Düsseldorf/Nils Rüllmann)

Von: Susanne Blödgen

Mehr als 200 Teddydocs kommen zum Teddybärkrankenhaus-Kongress

„Kleinkinder, die eine Teddybärenklinik besucht haben, wissen hinterher mehr über den menschlichen Körper als gleichaltrige Kinder, die nicht teilgenommen haben.“ Das zeigte eine Studie aus dem Jahr 2014 des Fachbereichs Psychologie der Universität Marburg. Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass Kinder nach der Teddyklinik weniger Angst vor Ärzten und den Abläufen in Krankenhäusern hatten als vorher. Ursprünglich stammt die Teddybärkrankenhaus-Idee aus Skandinavien, seit einigen Jahren finden die Teddykliniken aber auch jährlich an vielen Kliniken und Krankenhäusern in Deutschland statt. In der Regel werden sie selbstverwaltet von Medizinstudierenden organisiert.

Um den Teddy-Gedanken noch weiterzuentwickeln, trafen sich am vergangenen Wochenende (16.-18. November 2019) auf Einladung der studentischen Organisatoren des Düsseldorfer Teddykrankenhauses zum ersten Mal Organisationsteams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einem Teddy-Kongress in der Landeshauptstadt. Fünf solcher Kongresse gab es bisher auf nationaler Ebene – nun ging es das erste Mal nach Düsseldorf und das erste Mal wurde international eingeladen.

Mehr als 200 Organisatoren von Teddykrankenhäusern an Kliniken und Universitäten folgten der Einladung an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD). Neben dem Ärztlichen Direktor des UKD, Professor Dr. Dr. Frank Schneider, empfingen auch der Stellvertretende Prodekan des Studiendekanats Medizin, Professor Dr. Ulrich Decking, und der Gesundheitsdezernent und Beigeordnete der Stadt Düsseldorf, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, die Gäste.

Zentrales Anliegen: Der gemeinsame Austausch über die Arbeit als Teddydoc. „Wir stehen schon seit Jahren in Kontakt mit anderen medizinischen Fakultäten und Teddykrankenhaus-Organisatoren. Gegenseitig hilft man sich und tauscht Ideen aus“, erklärt Milena Kivel vom Düsseldorfer Organisationsteam. „Wir haben zum Beispiel für so ziemlich alle Arten von Kuscheltieren ein Röntgenbild vorrätig und von dieser Sammlung profitieren die anderen Kliniken natürlich auch. Ebenfalls haben wir im Team einen Kommilitonen, der sehr gerne tüftelt und Teddy-Blutanalysegeräte oder Kuschelindex-Maschinen baut, für die sich dann auch andere Standorte interessieren. Fragen zum Beispiel zu Finanzen, Datenschutz oder Bildrechten betreffen uns ebenfalls alle und Probleme, die an einem Standort bereits gelöst sind, tauchen an anderen unter Umständen erst auf. Ohne diesen Austausch wäre es deutlich schwerer, neben dem Studium und Klinikeinsätzen das Teddykrankenhaus ehrenamtlich zu organisieren. Wir sind deshalb wirklich froh und stolz, dass wir in diesem Jahr so viele Mitstreiter aus ganz Deutschland bei uns in Düsseldorf begrüßen durften.“

In einem breitgefächerten Seminarprogramm konnten die Teilnehmer aus 18 Angeboten wählen und sich über interne Projektthemen, Kinderheilkunde und allgemeine klinische Fertigkeiten fortbilden. Unterstützt wurde das Organisationsteam aus Düsseldorf, das sich aus Medizin- und Pharmakologie-Studierenden zusammensetzt, von Dr. Carsten Döing (UKD-Kinderklinik), Dr. Wiebke Simmerling (UKD-Kinderchirurgie), Omid Ahmad (UKD-Anästhesie) sowie von Manuela Schallenburger aus der UKD-Palliativmedizin, Professor Dr. Jörg Breitkreuz (HHU, Pharmakologie), Professor Dr. Eva Meisenzahl (LVR-Klinikum, Psychiatrie) und dem Mitmachzirkus Hilden.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder so einen Kongress geben. Dann in Kiel. Für Milena Kivel und ihr Düsseldorfer Team gibt es jetzt eine kleine Pause nach dem anstrengenden Kongress und dann geht es weiter mit der Organisation für das nächste Düsseldorfer Teddybärkrankenhaus im kommenden Juni. „Nach dem Teddykrankenhaus ist vor dem Teddykrankenhaus“, erklärt sie lachend. „Wir stehen jetzt schon in den Absprachen für das kommende Jahr. Schließlich wollen wir jedes Jahr ein bisschen besser werden. Wir haben ja jetzt auch viele Ideen, die wir aus dem Teddykongress mitnehmen können und umsetzen möchten. Ein herzlicher Dank an alle, die uns geholfen haben, diesen Kongress in den letzten elf Monaten zu organisieren!“

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