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Die 15-jährige Nina ist eine von zwei erkrankten Kindern, die über den Roboter AV1 Kontakt mit ihrer Klasse hält. Die Familie ist unheimlich froh, dass es diese Möglichkeit jetzt gibt.
Übergabe an die kooperierende Alfred-Adler-Schule für Erkrankte (von links): Dr. Friedhelm Schuster (Oberarzt Kinder-Onkologie), Stephanie Schuster (Vorsitzende „Löwenstern e.V.“) und Julie Ristau (Alfred-Adler-Schule).

Von: Jörn Grabert

Mit Minirobotern aus der Isolation

Spende von „Löwenstern e.V.“: Mit raffinierter Technik können zwei an Krebs erkrankte Kinder am Unterricht teilnehmen und Freunde „treffen“

Sechs Monate! So lange müssen an Krebs erkrankte Kinder während ihrer Therapie andere Menschen meiden. Ihr Immunsystem ist geschwächt und deshalb wird jedes Risiko, sich mit einem Krankheitserreger anzustecken, vermieden. Was eine mehrmonatige Isolation bedeutet, können die meisten Menschen aufgrund der Corona-Pandemie nachvollziehen. Einsamkeit, Langeweile, psychische Belastung. Die Herausforderungen sind groß – und vielfältig. Doch es gibt Möglichkeiten, die Isolation zu durchbrechen.

Dank des Vereins Löwenstern e.V. mit der finanziellen Unterstützung der „Breucker Stiftung“, Düsseldorf und der „Irlich Stiftung zur Förderung des Kindwohls“ in Düsseldorf und unter Mitarbeit  der städtischen Alfred-Adler-Schule für Erkrankte ist es gelungen, zwei an Krebs erkrankten Kindern, die an der Uniklinik behandelt werden, Miniroboter zur Verfügung zu stellen. Diese Miniroboter werden am gewohnten Sitzplatz in der jeweiligen Schule aufgestellt, können von zu Hause oder von der Klinik aus über eine App von den Kindern gesteuert werden und ermöglichen eine Teilnahme am Unterricht oder an der gemeinsamen Pause.

„Neben der psychischen Last, an einer lebensgefährlichen Krankheit erkrankt zu sein und Therapien mit manchmal schweren Nebenwirkungen erdulden zu müssen, ist die soziale Isolation sicherlich ein weiterer gewichtiger Punkt, der die krebskranken Kinder sehr belastet“, sagt Dr. Friedhelm Schuster, Oberarzt in der Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie an der Uniklinik Düsseldorf (UKD). „Wir als Behandlungsteam, die Lehrer und der Verein Löwenstern hoffen sehr, mit den Robotern einen weiteren Baustein zu liefern, damit betroffene Kinder Krebserkrankungen besser meistern können.“

Roboter mit Flüsterfunktion

Die Roboter, Modellname AV1, sollen die soziale Isolation der krebskranken Kinder vermindern, zum Beispiel durch eine Nutzung im Kreis der Schulfreunde und Mitschüler – auch außerhalb des Unterrichts. Um möglichst vielen Ansprüchen gerecht zu werden, verfügen die Roboter über eine Reihe von Funktionen, die das Interagieren mit dem Umfeld erleichtern. Über die App ist beispielsweise ein Umschauen in der Klasse möglich. Der Roboter fängt über ein Mikrofon Geräusche ein, transportiert über einen Lautsprecher die Stimme des erkrankten Kindes in den Klassenraum. Es gibt eine Meldefunktion für eine aktive Beteiligung am Unterricht. Und der Roboter hat sogar eine Flüsterfunktion, damit ein vertrauliches Gespräch mit dem Sitznachbarn möglich wird.

Das von „Löwenstern e.V.“ unterstützte Projekt hat nachhaltigen Charakter. „Die Roboter wurden gekauft und stehen nach Nutzung durch die jetzigen Patienten danach anderen erkrankten Kindern zur Verfügung“, sagt die Vereinsvorsitzende Stephanie Schuster.

Spenden und Förderer:

Wer selbst etwas beitragen will: www.loewenstern-ev.de oder https://www.uniklinik-duesseldorf.de/ueber-das-ukd/spenden-foerderer, wo sich eine Auswahl weiterer Vereine und Institutionen findet, die die Uniklinik Düsseldorf unterstützen.

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Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

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