zurück zur Übersicht
Ein Foto, das noch in der Zeit der Corona-Pandemie entstanden ist: Patient Roland Arntz (rechts) mit seinem behandelnden Arzt Prof. Dr. Uwe Maus, Leitender Arzt der Endoprothetik und Osteologie an der Uniklinik Düsseldorf.

Neues Kniegelenk trotz Herzerkrankung

Mit fachübergreifender Zusammenarbeit gelingt es Gelenkspezialisten der Uniklinik Düsseldorf, auch Patientinnen und Patienten mit Begleiterkrankungen mehr Lebensqualität wiederzugeben.

Düsseldorf (UKD) – „Wandern war mal meine Leidenschaft. Das ist das, was ich seit Jahren sehr vermisse.“ Der 81-jährige Roland Arntz ist seit über 60 Jahren Mitglied bei den Naturfreunden. Mit seinem Sohn Lasse, Heimleiter im Christopherus-Kinderwohnheim, begleitete er verschiedene mehrtägige Wanderprojekte mit körperlich und geistig behinderten Kindern. Doch in den vergangenen Jahren hat es Roland Arntz selbst nicht leicht gehabt. Eine Pumpminderleistung des Herzens ist schon geraumer Zeit verantwortlich für Probleme mit der Atmung. An lange Wanderungen ist da nicht mehr zu denken. Mit Medikamenten konnte sein Zustand zwar weitgehend stabilisiert werden. Doch vor rund zwei Jahren kam ein ausgeprägter Knieverschleiß hinzu. Konservative Behandlungsansätze, um die Schmerzen im Gelenk unter Kontrolle zu bringen, führten nicht zum Erfolg. Also blieb als Option am Ende nur eine Kniegelenkersatzoperation. Ein chirurgischer Eingriff bei ausgeprägten Herzproblemen? Kann das funktionieren?

„Gerade bei älteren Menschen treten Herz- und auch andere Begleiterkrankungen recht häufig auf“, sagt Prof. Dr. Uwe Maus, Leitender Arzt der Endoprothetik und Osteologie an der Uniklinik Düsseldorf. „Das heißt aber nicht, dass keine Operation stattfinden kann.“ Vorhandene Risiken und der Nutzen, den ein Eingriff mit sich bringen könnte, müssen genau gegeneinander abgewogen werden.

Zahlreiche Fachabteilungen, Spezialistinnen und Spezialisten beteiligt

„Wenn bei uns ein chirurgischer Eingriff für einen betagten Patienten geplant wird, geht es immer darum, den Patienten unter Einbeziehung der Expertise anderer Fachabteilungen so gut wie irgend möglich vorzubereiten“, sagt Prof. Maus und nennt als Beispiel die Anästhesisten, die beurteilen müssen, mit welchen individuellen Anpassungen sie die Narkose während der Operation für den Patienten am sichersten ausgestalten können – beispielweise über die Wahl des Narkosemittels. „Auch die Nachbehandlung auf der Intensivstation erfolgt von Pflegekräften und Ärzten mit besonderer Sorgfalt und mit einem besonderen Fokus auf vorhandene Begleiterkrankungen“, so Prof. Maus.

„Im Fall von Herrn Arntz waren darüber hinaus die Kardiologen von großer Bedeutung“, sagt Prof. Maus. Roland Arntz musste bezüglich seiner Herzschwäche medikamentös bestmöglich eingestellt sein, um ihn gut durch die Operation zu bringen. „Und schließlich ist die Operationstechnik entscheidend. Wir haben beispielsweise die Eingriffsgröße so minimal wie möglich gehalten, um möglichst wenig Gewebe zu verletzen. Das wirkt sich positiv auf den Heilungsprozess aus“, so der Gelenkspezialist. 

Sehr hilfreich ist laut Prof. Maus, dass unter dem Dach der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik ein Geriater arbeitet. „Das ist wertvoll für die Betreuung unserer betagten Patienten. Der Altersmediziner kann sich anbahnende altersbedingte Komplikationen früh erkennen und gegebenenfalls rechtzeitig gegensteuern“, so der Leitende Arzt der Endoprothetik und Osteologie.

Roland Arntz wird nach wie vor durch die Kardiologen behandelt. Mit dem neuen Kniegelenk ist er aber bereits ein kleines Stück beweglicher geworden. „Die gewonnene körperliche Mobilität bietet nun auch die Voraussetzung, intensiver gegen das Herzleiden vorzugehen.“, so Prof. Maus.

Ein Therapie-Schritt nach dem anderen – in der Medizin ist es oftmals auch ein bisschen so wie beim Wandern.

--

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

zurück zur Übersicht
MediathekInformation und Wissen
LageplanSo finden Sie uns