Prof. Dr. Peter Albers – Preisträger der Maximilian-Nitze-Medaille 2025
Die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Urologie geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Peter Albers. Er ist seit 2008 Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und leitet seit 2020 die Abteilung für Personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
Seine Schwerpunkte liegen in der klinischen Forschung zu Hodentumoren und Prostatakarzinomen. Mit einer großen Multizenterstudie, publiziert 2008 im Journal of Clinical Oncology, konnte er zeigen, dass bei einem Teil der Hodentumorpatienten eine Chemotherapie der retroperitonealen Lymphadenektomie überlegen ist – ein Ergebnis, das die Praxis dauerhaft verändert hat. Als Initiator der ersten Professur für konservative urologische Onkologie in Deutschland (2012) stärkte er die medikamentöse Tumortherapie im Fach.
Internationales Aufsehen erregte die PROBASE-Studie, die er 2014 auf den Weg brachte. Mit mehr als 46.000 Teilnehmern ist sie die größte randomisierte Studie zum risiko-adaptierten PSA-Screening weltweit. Seit 2022 wird sie vom DKFZ koordiniert. Ihre Ergebnisse haben die deutsche S3-Leitlinie zur Früherkennung erstmals verändert und gezeigt, dass die digitale rektale Untersuchung nicht sinnvoll ist.
Albers hat über 300 Originalarbeiten veröffentlicht, ist in führenden nationalen und internationalen Gremien aktiv und übernahm zahlreiche Spitzenämter: Präsident des Deutschen Krebskongresses 2012, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft 2016–2018, Ärztlicher Direktor des Comprehensive Cancer Center Düsseldorf 2018–2022, Vorsitzender des Scientific Congress Office der European Association of Urology 2019–2024. Seit 2024 steht er dem GU Oncology Council der EAU vor und ist Vizepräsident des Policy Office.
„Für mich stand immer im Mittelpunkt, die Versorgung von Patientinnen und Patienten durch klinische Forschung zu verbessern und Strukturen zu schaffen, die Qualität sichern. Die Auszeichnung mit der Nitze-Medaille ist eine große Ehre und Bestätigung für diesen Weg“, so Prof. Albers. „Die Nitze-Medaille empfinde ich nicht nur als persönliche Auszeichnung, sondern auch als Anerkennung für viele Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich über Jahre Forschung und Versorgung weiterentwickeln durfte. Gemeinsam haben wir die Urologie in Deutschland und Europa vorangebracht.“