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Sechs Coronavirus-Patienten / Eine Entlassung war möglich / Minister Laumann vor Ort

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) behandelt sechs Patienten, die mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert sind. Alle Patienten zeigen jeweils unterschiedlich schwere Krankheitssymptome. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann war heute vor Ort, um sich zu informieren und sich bei dem Personal zu bedanken, das sich um die Behandlung der Coronavirus-Patienten kümmert. Er brachte im Beisein des UKD-Vorstands seinen Respekt für den Einsatz von Ärzten und Pflegekräften zum Ausdruck und sicherte die volle Unterstützung der Landesregierung zu. Bereits gestern hatte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel das UKD besucht und ebenfalls seinen Dank für die exzellente Versorgung der Region in dieser Situation ausgesprochen.

Behandlung der zum UKD verlegten Patienten

Die mit dem Coronavirus infizierten Patienten werden entsprechend der Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) getrennt von der normalen Patientenversorgung isoliert und behandelt. Auf die Versorgung der übrigen Patienten hat die Behandlung daher keine Auswirkung, sie ist sicher.

Das Personal der Uniklinik Düsseldorf ist im Umgang mit Patienten mit Infektionskrankheiten sehr gut geschult und verfügt, wie andere Krankenhäuser auch, über entsprechend der Schutzstufe angepasste Unterbringungsmöglichkeiten.

Das UKD steht im engen Kontakt mit den Gesundheitsbehörden und Ministerien über den Verlauf, die auch zu Neuigkeiten in Bezug auf diesen Erreger informieren.

Zustand der Patienten

Das UKD behandelt aktuell sechs Patienten, die mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert sind. Drei Patienten sind nach wie vor schwer erkrankt in kritischem Zustand. Sie müssen intensivmedizinisch behandelt werden. Der Zustand zweier weiterer Patienten, die bisher mittelschwer erkrankt waren, hat sich in einem Fall stabilisiert und in einem Fall gebessert. In einem weiteren Fall konnte eine Entlassung ins häusliche Umfeld ermöglicht werden. Bei einem weiteren Patienten, den das UKD erst gestern übernommen hatte, ist ebenfalls eine Besserung festzustellen.

Alle Patienten werden in Hinblick auf ihre Infektionskrankheit stationär am UKD behandelt. Derzeit ist eine Einschätzung von einzelnen Krankheitsverläufen nicht sicher vorherzusagen. Es gibt sehr häufig milde Verläufe, allerdings können auch schwere Krankheitsverläufe auftreten. Diese sind allerdings deutlich seltener.

Einsatz von antiviralen Medikamenten

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) setzt in ausgewählten Einzelfällen aktuell auch antiviral wirksame Medikamente ein, die aber für die Behandlung von COVID-19 noch nicht zugelassen sind. Dazu gehört auch das Medikament Remdesivir, das derzeit nur direkt über den Hersteller nach Einzelfallprüfung zur Verfügung gestellt wird. Es handelt sich dabei um so genannte „individuelle Heilversuche“, die nur für bestimmte Patienten erwogen werden können.

Da aktuell noch keine belastbaren Daten zu Remdesivir in Bezug auf die Anwendung bei einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) am Menschen vorliegen, befindet sich das UKD gemeinsam mit zwei anderen Kliniken und dem Hersteller auf dem Weg zur Etablierung von entsprechenden Studien.

Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Düsseldorf: „Ziel ist die Prüfung des Medikamentes unter Studienbedingungen, um genau die Daten zu ermitteln, die aktuell noch nicht vorliegen. Nur so können wir herausfinden, ob es sich tatsächlich um eine Therapieoption handelt, die in Zukunft breiter angewendet werden könnte. Wichtig dabei ist auch, den besten Zeitpunkt im Krankheitsverlauf für eine Anwendung herauszufinden. An diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig universitäre und forschungsorientierte Medizin auch in einer Ausnahmesituation ist.“

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