
Uniklinik Düsseldorf: 44 Herztransplantationen und ein neues, innovatives Transportsystem
Die Uniklinik Düsseldorf etabliert sich mit ihrem Herztransplantationsprogramm unter den großen Zentren in Europa.
Düsseldorf (ukd/joe). Am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) konnten im vergangenen Jahr 44 Herztransplantationen vorgenommen werden. Die Jahresbilanz bewegt sich damit auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2023 als 47 Spenderherzen transplantiert werden konnten. „Das UKD gehört zu den bedeutendsten Zentren für Herztransplantationen in Europa“, sagt Prof. Dr. Artur Lichtenberg, Direktor der Klinik für Herzchirurgie am UKD. „In Deutschland werden nur in Bad Oeynhausen mehr Eingriffe dieser Art vorgenommen. Im gesamten Eurotransplant-Raum, einem Zusammenschluss von acht europäischen Ländern für die Vermittlung von Spenderorganen, liegt Düsseldorf im Fallzahlenvergleich auf Platz 3.“
Innovationskraft bewiesen hat das interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend arbeitende Team unter dem Dach des UKD-Herztransplantationsprogramms mit der Einführung eines neuen Transportsystems für Spenderherzen. Das Organ wird dabei nicht mehr auf Eis gelagert und in einer Styroporbox von A nach B gebracht. Vielmehr kommt nun in vielen Fällen ein technisch ausgeklügeltes System (SherpaPak) zum Einsatz, bei dem das Herz in einer Konservierungslösung im Inneren eines sterilen Transportbehälters liegt und gleichmäßig auf vier bis acht Grad heruntergekühlt wird. „Wir konnten bereits in 17 Fällen Erfahrungen mit dem neuen System sammeln und haben damit deutschlandweit die meiste Erfahrung“, sagt Prof. Dr. Udo Boeken, der chirurgische Leiter des Herztransplantationsprogramms an der Uniklinik Düsseldorf. „Es ermöglicht es uns, längere Ischämiezeiten zu tolerieren – also mit längeren Zeiträumen zu planen, in denen das Herz nicht durchblutet ist.“ Das könne sich positiv auf die möglichen Transportdistanzen auswirken.
Noch schonenderer Transport des Spenderherzens
Studien zeigen, dass sich die neue Transporttechnik auch auf den medizinischen Erfolg auswirken kann – sicher auch weil das Spenderorgan deutlich schonender zum Bestimmungsort gebracht werden kann. Auf einer Veranstaltung der International Society for Heart and Lung Transplantation im Jahr 2024 wurden Ergebnisse präsentiert, die zum Beispiel auf eine im Durchschnitt höhere Überlebensrate zwei Jahre nach der Transplantation hindeuten und häufiger eine normale Pumpfunktion des neuen Herzens schon 24 Stunden nach dem Eingriff erkennen lassen.
„Insgesamt sind unsere Ergebnisse auch in 2024 exzellent gewesen mit nur ganz geringen Komplikationsraten“, zieht Prof. Boeken Bilanz. Er führt das auf das engagierte, gut geschulte Team am Universitätsklinikum Düsseldorf zurück. „Wir versorgen hier eine große Anzahl an Patientinnen und Patienten, arbeiten routiniert und gut zusammen. Das wirkt sich am Ende auf die Qualität aus“, so der Herzchirurg.
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Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 45.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 270.000 ambulant versorgt werden können.
Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.
Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.