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Unterstützung von Frühchen: Die Frauenmilchbank an der Uniklinik Düsseldorf

Es ist eine jahrtausendealte Tradition: Frauen spenden Muttermilch, damit Neugeborene, die aus den verschiedensten Gründen heraus keinen Zugang zu Milch der eigenen Mutter haben, davon profitieren können. Historisch gesehen, kennt man vor allem Ammen, die bereits seit dem Altertum neben dem eigenen Kind auch fremde Babys stillen. In der heutigen Medizin hat die Versorgung von Neugeborenen mit der Milch von anderen Frauen als der eigenen Mutter seine Bedeutung in keiner Weise verloren: In modernen Frauenmilchbanken wird gespendete Muttermilch gesammelt, aufgearbeitet (pasteurisiert) und gelagert.

Auch am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) gibt es eine solche Frauenmilchbank. Entsprechend der Empfehlungen der Weltgesundheitsgesellschaft (WHO) wird die Milch von Spenderinnen eingesetzt, wenn die Milch der eigenen Mutter nicht oder noch nicht ausreichender Menge zur Verfügung steht.


Frauenmilch kann besonders für Frühgeborene eine lebensrettende Wirkung haben

„Muttermilch enthält eine einzigartige Zusammensetzung an Nährstoffen, Enzymen, Antikörpern und Wachstumsfaktoren, die speziell auf die Bedürfnisse eines Säuglings abgestimmt sind. Besonders für Frühgeborene kann Muttermilch eine lebensrettende Wirkung haben“, erklärt Dr. Juliane Tautz, Oberärztin auf der Kinderintensiv- und Früh-, bzw. Neugeborenenstation der Uniklinik Düsseldorf und Initiatorin und Leiterin der Frauenmilchbank am UKD. „Mit der Spendermilch ermöglichen wir den Frühgeborenen einen bestmöglichen Start ins Leben. Ohne die wertvolle Gabe von Spendermilch könnten wir viele unserer kleinsten Patientinnen und Patienten nicht so gut fördern.
Die Versorgung mit Spendermilch spielt eine zentrale Rolle in der Versorgung von den kleinsten Frühgeborenen. Sie bietet Schutz, stärkt das Immunsystem und fördert die Entwicklung dieser besonders verletzlichen kleinen Kinder. Die Gabe von Spendermilch kann einen entscheidenden Unterschied in der Versorgung von Hochrisiko-Frühgeborenen machen. Ich bin froh, dass wir diese mit der Frauenmilchbank hier im UKD bei ihrem Start ins Leben unterstützen können.“

Zu den nachweislichen Vorteilen von Frauenmilch gehören, eine Stärkung des Immunsystems durch in Muttermilch enthaltenen Antikörpern und Immunzellen, eine Verbesserung des Wachstums und der Entwicklung aufgrund von speziellen Fetten, Eiweißen und anderen Stoffen sowie eine Förderung einer gesunden Darmflora. Muttermilch enthält Präbiotika, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern und eine gesunde Darmflora aufbauen kann. Das ist besonders für Frühgeborene wichtig, da sie ein empfindliches Verdauungssystem haben. Die besondere Zusammensetzung von Muttermilch führt außerdem zu einer Reduzierung der Rate der sogenannten „nekrotisierenden Enterokolitis“. Das ist eine schwere Darmerkrankung bei Frühgeborenen, die oft lebensbedrohlich verläuft.

Frauenmilchbank: Bestmögliche Versorgung für die allerkleinsten Patientinnen und Patienten am UKD

„Frühgeborene sind die allerkleinsten Patientinnen und Patienten bei uns und in vielen Aspekten auch die, die den meisten Schutz und Unterstützung benötigen. Daher freut es mich sehr, dass wir mit unserer eigenen Frauenmilchbank gespendete Muttermilch als unverzichtbare Quelle für lebenswichtige Nährstoffe für unsere Frühgeborenen und kranken Neugeborenen anbieten können“, sagt Prof. Dr. Tanja Fehm, Direktorin der UKD-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. 

Prof. Dr. Ertan Mayatepek, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, ergänzt: „Es klingt vermeintlich einfach, eine solche Frauenmilchbank zu etablieren und zu betreiben. Aber um die nötigen Qualtitätsstandards für die Verarbeitung und Lagerung von Muttermilch und die Abgabe an Frühchen – deren Immunsystem noch in keiner Weise wie bei einem Erwachsenen ausgebildet ist – einzuhalten, erfordert eine extrem große Sorgfalt und Organisation. Mein Dank gebührt daher dem gesamten Team der Frauenmilchbank für seinen Einsatz und allen Spenderinnen, die bereit sind, Milch für andere Kinder, die auf unserer Frühchenstation mitunter um ihr Leben kämpfen, zu spenden.“

Am 17. November ist Weltfrühchentag

Weltweit findet am 17. November der Weltfrühchentag statt, um an die Bedürfnisse von Frühgeborenen zu erinnern. Auch an der Uniklinik Düsseldorf wird er jedes Jahr gefeiert. In diesem Jahr wieder mit einem großen Kinderfest, zu dem ehemalige Frühchen der Klinik und ihre Familien eingeladen werden. Zusätzlich werden unter anderem die Stationen der Kinderklinik sowie der Kreißsaal und die Wöchnerinnenstation lila geschmückt – Lila ist die Farbe der Frühchen.

Hintergrund: Wie funktioniert die Frauenmilchbank am UKD?

1. Gewinnung der Milch: Gesunde, stillende Mütter, die mehr Milch haben als ihr eigenes Kind benötigt und deren Kinder stationär, also vor Ort in der Klinik im UKD, sind, können diese nach strengen medizinischen und hygienischen Vorgaben spenden.

2. Kontrolle und Pasteurisierung: Die gespendete Milch wird auf Krankheitserreger getestet und pasteurisiert, um sicherzustellen, dass sie für den Verzehr durch die Frühgeborenen geeignet ist. 

3. Verteilung an die Patientinnen und Patienten: Die pasteurisierte Muttermilch wird an die Frühgeborenen und kranke Neugeborene, die am UKD stationär behandelt werden und deren Mütter (noch) nicht genügend eigene Milch produzieren, tagtäglich verteilt.

Spendeninformation:

Kontoinhaber: Universitätsklinikum Düsseldorf
Bank: Stadtsparkasse Düsseldorf 
IBAN: DE 94 3005 0110 0010 001550
zu Gunsten/Vermerk: 701 321 731/Spenden für Frauenmilchbank

Hintergrund Frühchen:

Eines von zehn Kindern weltweit ist ein Frühchen und kommt vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt – Tendenz weltweit steigend. Alleine an der Uniklinik Düsseldorf werden jährlich mehr als 200 Frühgeborene geboren. Rund ein Drittel davon kommen vor der 32. Schwangerschaftswoche auf die Welt und wiegen weniger als 1.500 Gramm.

Auf der UKD-Kinderintensivstation und der Früh- und Neugeborenenstation bekommen die kleinen Kämpferinnen und Kämpfer die individuell richtige Behandlung. Die Expertinnen und Experten der UKD-Kinderklinik sind auf die Behandlung von Frühchen spezialisiert und gemeinsam mit der Geburtshilfe der UKD-Frauenklinik durch die Ärztekammer Nordrhein als Perinatalzentrum Level 1 zertifiziert. Das bedeutet die höchste Qualitätsstufe in der Versorgung von Mutter und Kind.

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Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.

Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.

Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.

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