6. Michael Berger-Gedächtnis-Vorlesung am Freitag, 22. September 2017, Düsseldorf

Preisträger 2017: André Knottnerus

André Knottnerus (1951) studierte Medizin an der Freien Universität (VU) von Amsterdam, Niederlande, wo er auch seine weitere Facharztausbildung in Allgemeinmedizin absolvierte. Er arbeitete als Allgemeinarzt in Amsterdam und in teilzeitlicher Berufung an der VU, bevor er an der Maastricht University mit seiner Ausbildung in Klinischer Epidemiologie begann. Er erhielt 1986 seinen Doktortitel über klinisch-epidemiologische Methoden der diagnostischen Forschung. Im Jahre 1998 wurde er zum Professor für Allgemeinmedizin und Forschung in der Primärversorgung an der Maastricht University ernannt.

In den Jahren 1990 bis 1991 war Knottnerus Dekan der Medizinischen Fakultät in Maastricht und in Folge Forschungsleiter des Gremiums der Medizinischen Lehranstalt von Maastricht bis 1994. Ab 1994 war er der Gründungsdirektor des Research Institute for Primary Care and Public Health  (bis 2000) und der Netherlands School of Primary Care Research (bis 2002).

Von 2001 bis 2010 war er Präsident des Gesundheitsrates der Niederlande. Im Jahre 2010 wurde er zum Vorsitzenden des Wissenschaftsrats für Gesundheitspolitik ernannt.

Seit 1999 ist er Chefredakteur des Journal of Clinical Epidemiology, zuerst in Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Professor Alvan R. Feinstein (New Haven) und gegenwärtig mit Professor Peter Tugwell (Ottawa).

Im Jahre 2004 wurde André Knottnerus zum Mitglied der Königlichen Wissenschaftsakademie der Niederlande (KNAW) ernannt und war von 2009 bis 2012 der Vorsitzende der Medizinischen Sektion der Akademie.

Sein Forschungsinteresse fokussiert sich auf die Klinische Epidemiologie und die Qualitätsversorgung-Forschung, speziell im Bereich der Primär- und Allgemeinversorgung. Bis heute betreute Knottnerus erfolgreich 68 Nachwuchswissenschaftler in der Erlangung ihres PhD. Er war Autor und  Ko-Autor zahlreicher internationaler und nationaler wissenschaftlicher Artikel in medizinischen und public health Fachzeitschriften und mehrerer Bücher.