Mein Kind wird operiert

Mein Kind wird operiert – Unserer kleinen Patient:innen, aber auch die Eltern wissen oft nicht genau, was auf sie zukommt. Dieser kleine Leitfaden soll Sie informieren und Ihnen Tipps geben, damit der OP-Tag so unkompliziert wie möglich verläuft. Wenn ein Kind operiert werden muss, ist das etwas Anderes als bei einem Erwachsenen. Kinder verstehen häufig bis zu einem bestimmten Alter nicht völlig, was mit ihnen geschieht. Wie Sie Ihren Nachwuchs bestmöglich begleiten, erfahren Sie hier.

Für ein Kind ist ein operativer Eingriff meist eine größere Belastung als für einen Erwachsenen – zumindest was den mentalen Anteil betrifft. Deshalb gelten für Kinder ein paar kleine Sonderregeln, die den Aufenthalt im Krankenhaus ein wenig angenehmer gestalten sollen. Was die medizinischen Vorbereitungsmaßnahmen betrifft, ist das Prozedere bei Kindern und erwachsenen Patienten jedoch weitestgehend gleich.

 

Die Vorbereitungen – Beim anästhesiologischen und chirurgischen Aufklärungsgespräch muss Ihr Kind anwesend sein. Zum einen, damit es selbst am Tag der Operation besser einschätzen kann, was mit ihm geschieht und die Handlungen des Arztes und des an der Operation beteiligten Personals einordnen kann, aber auch damit wir unsere Patienten direkt vor Augen haben und auf Besonderheiten explizit eingehen können. Wir versuchen bei diesem Gespräch immer, das Geschehen kindgerecht zu erläutern. Bitte bringen Sie zu diesen Aufklärungsgesprächen alle vorhanden Arztbriefe, Entlassungsbriefe anderer Krankenhäuser bzw. schriftliche Befunde und Medikationspläne mit. Vor einer geplanten OP-Termins muss Ihr Kind gesund sein. Dazu gehört, dass es keine Erkältung oder Fieber hat und in den letzten vierzehn Tagen nicht geimpft wurde. Entzündungen (Infekte) können zu Atemwegskomplikationen führen. Auch die Wundheilung nach der Operation kann sich verzögern. Zeigt das Kind am OP-Tag oder kurz davor Anzeichen einer Erkältung oder andere Symptome einer Infektion, bitten wir Sie, dies mit dem behandelnden Arzt abklären und gegebenenfalls um einen neuen OP-Termin zu einem späteren Zeitpunkt zu bitten.

 

Der Tag der Operation - Ihr Kind ist gesund und es kann losgehen. Wie auch bei Operationen von Erwachsenen müssen Kinder nüchtern sein. Dies bedeutet, dass feste Speisen und milchhaltige Getränke nur bis sechs Stunden vor der Operation konsumiert werden dürfen. Babys, die noch gestillt oder mit Flaschennahrung ernährt werden, dürfen bis zu vier Stunden vor dem Eingriff gefüttert werden. Geringe Mengen klarer Flüssigkeiten, wie Wasser und Tee, dürfen bis zu zwei Stunden vor dem Eingriff getrunken werden.

 

Auf der Station - Die ersten Medikamente erhält Ihr Kinde etwa eine Stunde vor dem Eingriff: einen Beruhigungssaft, der Kindern meist sogar schmeckt und ein wenig müde macht. Hintergrund ist, den Kindern so den Stress und die Aufregung zu nehmen und die kurzzeitige Trennung von den Eltern zu erleichtern. Damit der Piks am Handrücken oder der Ellenbeuge für den venösen Zugang nicht schmerzt, werden in der Regel diese Stellen mit einem Pflaster, das Betäubungssalbe enthält, beklebt. Nun werden Sie, zusammen mit Ihrem Kind, zur weiteren Vorbereitung, in den Aufwachraum gebracht.

 

Im Aufwachraum -  Hier angekommen wird Ihr Kind mit Ihnen darauf warten, dass es im OP-Saal weitergehen kann. Es werden noch einmal alle operationsrelevanten Unterlagen gesichtet und ggf. Seitenmarkierungen überprüft.

 

Der Weg zum Operationssaal - Um die Trennungszeiten von Eltern und Kind möglichst kurz zu halten, dürfen Eltern ihr Kind bis zum Ausgang des Aufwachraumes, begleiten und es im selben Aufwachraum, nach der Operation wieder in Empfang nehmen. Trotz strengster hygienischer Vorsichtsmaßnahmen im Operationssaal gilt dennoch bei Kindern eine Ausnahme: Schnuller und ein Kuscheltier haben OP-Zugang. Sie dürfen für die Dauer der Operation gerne einen Spaziergang machen oder vor der OP-Schleuse, im Wartebereich, warten.

 

Die Narkose beginnt - Nun wird die Narkosefähigkeit Ihres Kindes erneut überprüft und der venöse Zugang durch unsere erfahrenen Anästhesist:innen etabliert. Dann werden die gasförmigen Substanzen bzw. die intravenös zu verabreichenden Medikamente in der individuellen, auf Ihr Kind abgestimmte Kombination gegeben. Die Narkose wird ständig vom ärztlichen Fachpersonal der Anästhesie überwacht.

 

Die Operation beginnt - Alle unserer kleinen Patientinnen und Patienten durchlaufen vor Beginn der Operation ein standardisiertes Team-Time-Out wobei alle Beteiligten über die anwesenden Personen, die gesicherte Identität Ihres Kindes und die geplante Operation sprechen. Keine geplante Operation beginnt, ohne dass dieser Kontrollmechanismus durchlaufen wurde.

 

Die Operation ist beendet - Die Zufuhr der Narkosemittel wird gestoppt. Ihr Kind wacht nach wenigen Minuten auf, wird dann in den Aufwachraum gebracht und kann sich hier erholen. Sobald Ihr Kind im Aufwachraum angekommen ist, werden Sie dazu gerufen und können die Aufwachphase begleiten. Entwickelt sich die Aufwachphase ohne Komplikationen und ist Ihr Kind schmerzfrei, kann er wieder auf die Station zurückverlegt werden. In der Regel kann der Operierte nach zwei bis drei Stunden wieder zurück auf sein Zimmer. Nach besonders schweren Eingriffen, die eine intensive Überwachung der Patienten erfordern, müssen die Patienten auf der Intensivstation weiter betreut werden, darüber haben wir Sie in der Regel vor Beginn der Operation, bereits informiert.

 

 

Checkliste:  geplanten Operation

 

·         Chirurgische und anästhesiologische Aufklärung schriftlich fixiert + nicht älter als 3 Monate ?

·         Gesundes Kind (Fieberfrei, Kein Husten) ?

·         Nüchternzeiten eingehalten ?

                               o    Klein-, Schulkinder und Jugendliche: Feste Nahrung oder

                                     milchhaltige Produkte bis max. 6 Stunden vor OP

                               o    Säuglinge: Muttermilch oder Flaschennahrung bis max. 4 Stunden vor OP

                               o    Alle Patienten: Klare Flüssigkeiten (Tee / Wasser) bis max. 2 Stunden vor OP

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