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Dr. Marcia Röper ausgezeichnet: Landeshauptstadt Düsseldorf vergibt Förderpreis für Wissenschaften 2025

Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Marcia Röper, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD), wird mit dem Förderpreis für Wissenschaften der Landeshauptstadt Düsseldorf geehrt. Die Universitätsmedizinerin beschäftigt sich in ihrer Forschung vor allem mit der Entwicklung von Kindern, bei denen im Neugeborenenalter ein zu niedriger Blutzuckerspiegel vorlag. Die Ehrung erfolgt auf Empfehlung der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Übergeben wird der Preis in feierlichem Rahmen am 05.11.2025 durch den Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

Bis zu 15 Prozent aller Neugeborenen sind von einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel, der sogenannten neonatalen Hypoglykämie, betroffen. In Deutschland entspricht das etwa einer Zahl von 120.000 Neugeborenen pro Jahr. Damit stellen die neonatalen Hypoglykämien das häufigste metabolische Problem bei Neugeborenen dar. Besonders gefährdet sind sie, wenn spezifischen Risikofaktoren vorliegen. Das betrifft etwa Kinder von Müttern mit Diabetes, Frühgeborene oder Kinder mit abweichendem Geburtsgewicht. In den meisten Fällen reguliert sich die neonatale Hypoglykämie in den ersten Tagen nach der Geburt. In einigen Fällen jedoch kann es durch die Störung zu bleibenden Schäden im Gehirn kommen. Unklar ist, welchen Schweregrad einer neonatalen Hypoglykämie das Gehirn in den ersten Lebenstagen tolerieren kann. Da dieser Umstand oft zu Verunsicherung in der Behandlung führt, hat Dr. Röper mit einem Team untersucht, bei welchem Schweregrad eine neonatale Hypoglykämie zu Langzeitfolgen führt.

Im Rahmen der Studie hat Dr. Röper mit ihrem Team 140 Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren untersucht. Teil der Studie waren sowohl Kinder, die als Neugeborene von einer Hypoglykämie betroffen waren, als auch Kinder mit normalen Blutzuckerwerten. Im Rahmen von standardisierten Tests wurden die kognitiven, visuellen und motorische Fähigkeiten beurteilt. Dabei zeigte sich, dass die Kinder, die als Neugeborene von einer schweren Hypoglykämie mit einem Blutzuckerwert von unter 30 mg/dl betroffen waren, schlechtere Testergebnisse aufwiesen als die Vergleichskohorte. So lag bei ihnen etwa ein im Durchschnitt signifikant niedrigerer IQ vor. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit für Einschränkungen in der Feinmotorik sowie für eine Beeinträchtigung in der Augen-Hand-Koordination höher. Durch eine vereinheitlichte Behandlung könnten solche Langzeitfolgen künftig vermieden werden.

„Die Erkenntnisse der Studie verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Forschung zu den Langzeitfolgen der neonatalen Hypoglykämie“, so Marcia Röper. „Ein vertieftes Wissen hierzu kann uns dabei helfen, einheitliche Vorgaben und Leitlinien für die Behandlung zu entwickeln und so Spätfolgen zu verhindern.“ Hierzu läuft am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Meißner, stellvertretender Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, bereits die Folgestudie „ProBrain“, an der auch Dr. Röper beteiligt ist. Diese untersucht die Entwicklung von betroffenen Kindern von der Geburt bis ins Schulalter auf Basis von standardisierten Entwicklungstests. 

Dass sie für die Studie nun von der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet wird, ist eine Bestätigung für die Forschungsleistung von Marcia Röper. „Die Auszeichnung zeigt, dass sich unsere Arbeit gelohnt hat, und es freut uns besonders, dass das wichtige Thema der frühen Prävention von neonatalen Hypoglykämien nun auch öffentlich wahrgenommen wird.“

Auch Prof. Dr. Nikolaj Klöcker, Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, zeigt sich erfreut: „Dr. Röper ist eine hervorragende Ärztin und engagierte Wissenschaftlerin, die bereits zahlreiche Publikationen veröffentlicht hat. Ich freue mich sehr, dass ihre Forschungsleistung zu den neonatalen Hypoglykämien diese Anerkennung erfährt und bin mir sicher, dass ihre akademische Karriere damit noch weiter an Fahrt aufnehmen wird.“

Dr. Röper hat ihren Werdegang 2010 mit dem Studium der Humanmedizin an der HHU begonnen. Nach einem Auslandssemester in Malaga schloss sie das Studium 2018 mit der Approbation als Ärztin ab und nahm die Facharztausbildung als Kinder- und Jugendmedizinerin am UKD auf. Die Promotion erfolgte im Jahr 2019. Seit 2024 ist sie Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Aktuell ist sie in Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie. Bereits 2024 wurde sie für ihre Leistungen mit dem Düsseldorfer Forschungspreis für Kinder- und Jugendmedizin der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e. V. ausgezeichnet.

Der Förderpreis für Wissenschaften der Landeshauptstadt Düsseldorf wird im Turnus von zwei Jahren an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an der HHU tätig sind, vergeben. Die Verleihung erfolgt abwechselnd auf Empfehlung der jeweiligen Fakultäten. Der Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 € dotiert.

Quelle: Pressemitteilung der Medizinischen Fakultät der HHU/Anne Wansing

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