Einfache Kontaktaufnahme, große Unterstützung für Menschen mit Krebs
Peer-Mentoren-Programm an der Uniklinik Düsseldorf startet neues Tool
Es ist eine Diagnose, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen kann: Krebs. Für viele Menschen ist eine Krebserkrankung erst einmal mit vielen Ängsten, Sorgen und einer Vielzahl anderer Empfindungen verbunden. Für Menschen, die sich nicht in der gleichen oder einer ähnlichen Situation befinden, sind nicht immer alle Empfindungen nachvollziehbar – unabhängig davon, wie eng man verbunden ist und wie nahe man sich steht.
Um Krebspatientinnen und Patienten auch über die eigentliche Therapie hinaus besonders betreuen und unterstützen zu können, gibt es am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) viele Angebote. Eines davon ist das sogenannte Peer-Mentoren-Programm. Hier unterstützen ehemalige Patientinnen und Patienten, die ihre akute Behandlung abgeschlossen haben, aktuell Betroffene. Das Projekt läuft schon seit dem Jahr 2022, nun wurde ein neues Portal freigeschaltet, das eine Kontaktaufnahme von interessierten Patientinnen und Patienten und Peers noch einfacher macht. Im Herbst startet außerdem ein neuer Peer-Ausbildungsgang – noch kann man sich anmelden.
„Bei uns am Tumorzentrum der Uniklinik Düsseldorf haben wir am Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ein breites psychoonkologisches Angebot für stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten. Dazu gehört insbesondere unsere Krebsberatungsstelle. Hier unterstützen ausgebildete Lotsinnen und Losten, Krebspatientinnen und Patienten während ihrer Behandlung. Hinzukommen unsere Peer-Mentorinnen und Mentoren, die vor allem während der ambulanten Behandlung begleiten. Diese Kombination aus Lotsen und Peer-Mentoren ist besonders und in Deutschland sonst so gut wie gar nicht etabliert“, erklärt Dr. André Karger, Ärztlicher Leiter der Psychoonkologie an der Uniklinik Düsseldorf.
Nun konnte die Kontaktaufnahme zwischen Peers und Betroffenen im Projekt noch weiter vereinfacht werden. Auf der Homepage der UKD-Psychoonkologie (www.uniklinik-duesseldorf.de/peer-mentoring) konnte ein Portal eingeführt werden, in denen sich die einzelnen Peers vorstellen und interessierte Betroffene direkt den Kontakt aufnehmen können. Bisher erfolgte das erste Treffen in der Regel auf dem Gelände der Uniklinik Düsseldorf. Über einen speziellen, datenschutzkonformen Messenger-Dienst kann nun aber ohne diesen Umweg kommuniziert werden.
„Wir sind sehr froh, dass wir diesen Vorgang vereinfachen und so die Hürden für Interessierte weiter abbauen konnten“, freut sich Annette Hopp, Mitinitiatorin des Peer-Projekts. „Viele Menschen, die sich in einer Krebstherapie befinden, sind froh, wenn sie jenseits der Therapien nicht noch viele weitere Termine fest vereinbaren müssen. Nun sind sowohl unsere akut erkrankten Patientinnen und Patienten, aber auch unsere Peers – die sich ja außerhalb ihres normalen Lebens und ihrer Berufe, etc. engagieren – viel flexibler. Schön, dass wir ein für alle passendes Konzept durchsetzen konnten.“
Ehemalige Krebspatientinnen und Patienten gesucht: Neuer Ausbildungsjahrgang für Peer-Mentoren startet am UKD
In den kommenden Wochen startet zudem ein neuer Ausbildungsjahrgang im Peer-Mentoren-Programm, für den noch ehemalige Krebspatientinnen und Patienten gesucht werden, die Interesse haben, akut Betroffenen zur Seite zu stehen. „Familie und Freunde sind für die allermeisten Menschen die ersten Ansprechpersonen, wenn es um Emotionen, Sorgen und Nöte, aber auch positive Momente während einer Krebstherapie geht. Auch wir in der Psychoonkologie sind Ansprechpersonen, die unterstützen. Aber manche Dinge können Menschen, die in einer ähnlichen Situation waren, einfach besser verstehen und nachvollziehen. Hier setzen wir mit den Peer-Mentoren an“, erklärt Annette Hopp.
Gesucht werden Menschen, deren Behandlung bereits abgeschlossen ist, die etwas Zeit investieren können, die interessiert sind an einer Schulung (inklusive Hospitation) und die bereit sind aktuell an Krebs erkrankte Patientinnen und Patienten zu begleiten. Damit ihre Arbeit nicht belastend für die Peer-Mentoren wird, werden sie dauerhaft von den Fachkräften des Instituts koordiniert und begleitet. Auch Fortbildungen werden dauerhaft angeboten. Die ursprüngliche Krebsbehandlung muss nicht an der Uniklinik Düsseldorf stattgefunden haben.
Bei Interesse:
Annette Hopp (Psychologin)
E-Mail: annette.hopp@med.uni-duesseldorf.de
Telefon: (0211) 81-18304
Hintergrund Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Tumorzentrum am UKD:
Das Versorgungsangebot des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Leitung: Prof. Dr. Ulrike Dinger-Ehrenthal) am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) richtet sich zunächst an die Patientinnen und Patienten des Klinikums. Schwerpunkt der klinischen Versorgungstätigkeit ist die psychosomatische Diagnostik, Beratung und gegebenenfalls die Vermittlung eines Behandlungsangebotes. Das Institut versorgt zudem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums. Die Krebsberatung und Unterstützung von onkologischen Patientinnen und Patienten ist fester Bestandteil des Angebots des Universitätstumorzentrums (CIO Düsseldorf) an Düsseldorfs größtem Krankenhaus.
Das UKD kooperiert mit seinem Universitätszentrum (CIO Düsseldorf) mit den Universitätskliniken in Aachen, Bonn und Köln (Cologne) im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO ABCD), einem der größten Tumorzentren Deutschlands. Die Unikliniken und medizinischen Fakultäten der Standorte Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf haben 2018 eine Allianz in Form eines gemeinsamen Krebszentrums geschlossen. 2019 wurde das CIO als erstes vierstandortiges Zentrum von der Deutschen Krebshilfe auf Anhieb als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Seitdem arbeiten mehr als 200 Kliniken und Institute unter dem Dach des „Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf – kurz CIO ABCD“ zusammen, um für Betroffene in der Region die bestmögliche Krebsversorgung zu gewährleisten, aber auch um aktuelle, innovative Erkenntnisse aus der Krebsforschung schnellstmöglich in die klinische Praxis zu überführen.
---
Zum Universitätsklinikum Düsseldorf:
Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 50.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 300.000 ambulant versorgt werden können.
Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.
Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.