

Gewappnet für Seuchenfall: NRW-Gesundheitsminister Laumann besucht Sonderisolierstation der Uniklinik Düsseldorf
Am heutigen Donnerstag, 8. Mai 2025, besucht der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann die Sonderisolierstation (SIS) des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD). Die SIS ist eine von nur sieben spezialisierten Behandlungszentren in Deutschland zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit hochinfektiösen und lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Ebola oder Lassa-Fieber. Sie stellt damit einen wichtigen Baustein der Kritischen Infrastruktur für Nordrhein-Westfalen und die westlichen Nachbarländer dar.
Im Rahmen seines Besuchs wurde Minister Laumann von Expertinnen und Experten der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des UKD durch die technisch hochkomplexe Station geführt. Die SIS des UKD steht rund um die Uhr für Notfälle bereit, in denen eine besonders sichere Isolierung und Behandlung notwendig ist. Hier arbeiten hochspezialisierte Beschäftigte, die das medizinische, technische und pflegerische Know-how für besonders schwerwiegende Infektionskrankheiten haben. Aufgrund des internationalen Flughafens Düsseldorf kommt der Station eine besondere Rolle im internationalen Gesundheits- und Infektionsschutz zu.
Um die Einsatzfähigkeit zu demonstrieren, wurde gemeinsam mit der Feuerwehr Düsseldorf eine Übung durchgeführt: Ein Patient mit Verdacht auf eine hochinfektiöse Erkrankung wurde mit einem speziell ausgestatteten Rettungswagen für Infektionstransporte der Feuerwehr zur Sonderisolierstation gebracht und dort unter höchsten Sicherheitsstandards aufgenommen. Solche Übungen finden regelmäßig statt und verdeutlichen die enge und eingespielte Zusammenarbeit zwischen UKD und Feuerwehr.
Minister Laumann zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Teams und dem Engagement des UKD:
„Die Universitätsklinik Düsseldorf leistet mit ihrer Sonderisolierstation einen zentralen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung – nicht nur bei uns in NRW, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus. Die technische Ausstattung, das fachlich exzellent ausgebildete Team und die enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr zeigen eindrucksvoll, wie gut unser Land auch für den Umgang mit hochinfektiösen Krankheitslagen aufgestellt ist. Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden, die rund um die Uhr bereitstehen, um im Ernstfall Leben zu schützen.“
Auch die Ärztliche Direktorin des UKD, Prof. Dr. med. Kirsten Schmieder, unterstrich die Bedeutung solcher Strukturen innerhalb der Universitätsmedizin:
„Die Sonderisolierstation ist ein eindrucksvolles Beispiel für die erweiterten Aufgaben, die Universitätsklinika in Deutschland übernehmen. Neben der täglichen Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau halten wir hier kritische Infrastruktur für seltene, aber besondere Lagen bereit. Dass Minister Laumann sich persönlich ein Bild davon gemacht hat, ist ein wichtiges Signal der Anerkennung und Wertschätzung für diese Aufgabe – darüber freuen wir uns sehr.“
Die SIS ist Teil des nationalen Kompetenznetzwerks „Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger“ (STAKOB) beim Robert Koch-Institut. Sie erfüllt höchste Anforderungen an bauliche, technische und hygienische Sicherheitsstandards und ist integraler Bestandteil des bundesweiten Schutzes vor hochpathogenen Infektionserkrankungen.
Hintergrund SIS-Station:
Die Station ist baulich vollständig vom übrigen Klinikbetrieb getrennt und verfügt über eine unabhängige Infrastruktur. Sie erfüllt dabei höchste Anforderungen an bauliche, technische und hygienische Sicherheitsstandards. Dazu gehört unter anderem ein eigenes Lüftungssystem mit Hochleistungsfiltern (HEPA-Filtration), das einen Unterdruck in den Behandlungsräumen aufrechterhält und verhindert, dass infektiöse Partikel in die Umgebung gelangen. Patientenzimmer sind mit mehrfachen Schleusen versehen, die eine sichere Ein- und Ausschleusung des Personals ermöglichen. Abfall- und Abwasserentsorgung erfolgen über speziell gesicherte Prozesse, und selbst die gesamte Schutzausrüstung des medizinischen Personals wird nach höchsten Standards entsorgt oder aufbereitet. Zum Schutz des Personals ist ein Kamerasystem zur Überwachung vorhanden, sowie ein Sprechfunksystem im Gebläseschutzanzug, welches getragen wird, um einen ständigen Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu gewährleisten.
Der hohe technische Aufwand erlaubt es, Behandlungen auf hohem intensivmedizinischem Niveau unter maximalem Schutz für Personal und Umwelt durchzuführen.
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Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Die 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in UKD und Tochterfirmen setzen sich dafür ein, dass jährlich über 45.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt und 270.000 ambulant versorgt werden können.
Das UKD steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, sowie für innovative und sichere Diagnostik, Therapie und Prävention. Patientinnen und Patienten profitieren von der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der 60 Kliniken und Institute. Die besondere Stärke der Uniklinik ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung zur sicheren Anwendung neuer Methoden.
Am UKD entsteht die Medizin von morgen. Jeden Tag.