
Neues Forschungsprojekt: PAAM – Physician Assistants meet Allgemeinmedizin
Düsseldorf
Im Januar 2025 startet unter der Konsortialführung des Instituts für Allgemeinmedizin (ifam) Essen ein Forschungsprojekt, das die künftige Versorgung durch hausärztliche Teampraxen zum Thema hat: „PAAM – Physician Assistants meet Allgemeinmedizin“. Das multizentrische Projekt wird durch den Innovationsfonds des G-BA mit fast sieben Millionen Euro gefördert. Die forschende Allgemeinmedizin der Universitäten Düsseldorf, Duisburg-Essen, Bochum und Witten untersucht den Einsatz von Physician Assistants (PA) in der Primärversorgung.
Das Berufsbild des PA ist in der deutschen Öffentlichkeit zwar noch wenig bekannt, wird jedoch von Fachleuten zunehmend als wichtige Ergänzung in der medizinischen Versorgung wahrgenommen. PAs durchlaufen einen sechs- bis achtsemestrigen medizinnahen Bachelorstudiengang und übernehmen delegierbare ärztliche Aufgaben, was sie zu wertvollen Unterstützern insbesondere in Zeiten eines fortschreitenden Fachkräftemangels macht. Bisher sind die meisten PAs im klinischen Sektor tätig, allerdings konnten in einigen Best-Practice-Praxen bereits vielversprechende Erfahrungen bei der Implementierung dieses Berufsbildes in der ambulanten Hausarztpraxis gesammelt werden.
Im PAAM-Projekt soll nun innerhalb der Laufzeit von 45 Monaten im Rahmen einer groß angelegten, cluster-randomisierten kontrollierten Interventionsstudie in insgesamt 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein untersucht werden, welchen Beitrag PAs in der hausärztlichen Versorgung leisten können. Dabei werden primär Patientensicherheit und Versorgungsqualität geprüft, daneben sollen auch Auswirkungen auf Versorgungskapazitäten, Arzt- und Patientenzufriedenheit und Effizienz evaluiert werden. Die Ergebnisse dieses Projekts werden Hinweise darauf geben, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in diesem Setting in Zukunft weiter auszugestalten ist.
Mit diesem Projekt leistet das große Konsortium Pionierarbeit zur Weiterentwicklung der Primärversorgung und bei der Integration von nicht-ärztlichem Personal in der Allgemeinmedizin.
Konsortialführung:
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Essen
Konsortialpartner
Abteilung für Allgemeinmedizin (AMRUB), Ruhr- Universität Bochum (RUB); Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (AMIB), RUB; AOK Bundesverband GbR, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO); BARMER; Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V.; Deutscher Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) e.V.; Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed); Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf; Institut für Allgemeinmedizin u. amb. Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke; Institut für Staatsrecht, Universität zu Köln; Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen; Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung.
Kooperationspartner:
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.; EU|FH Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik; Fliedner Fachhochschule (FFH), Düsseldorf; Forschungsstelle Medienrecht, TH Köln; Institut für Ärztliche Qualität Schleswig-Holstein gGmbH; Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL); Verband medizinischer Fachberufe e.V