Alzheimer und Depressionen: Düsseldorfer Forscherin Dr. Laila Abdel-Hafiz erhält Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V.

 

Düsseldorf, 10. März 2022 – Die Alzheimer-Forscherin Dr. Laila Abdel-Hafiz (38) wird für ihre Forschung zum Thema Alzheimer und Depressionen mit dem Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Wissenschaftlerin forscht am Institut für Anatomie II an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Depressionen können sowohl Symptom als auch Risikofaktor für eine Alzheimer-Erkrankung sein. In der frühen Krankheitsphase leiden Alzheimer-Patientinnen und -Patienten häufig unter Depressionen. Im mittleren Alter sind Depressionen aber auch ein Risikofaktor für eine spätere Alzheimer-Erkrankung. Erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass lösliche Protein- Komplexe, sogenannte Beta-Amyloid-Dimere, sowohl die Gedächtnisfunktionen als auch die Symptome einer Depression verschlechtern können. Diese Beta-Amyloid-Dimere verklumpen im Verlauf der Alzheimer-Krankheit im Gehirn zu schädlichen Ablagerungen. Es wird vermutet, dass diese Ablagerungen den Botenstoff Serotonin beeinflussen. Serotonin ist auch als „Glückshormon“ bekannt und spielt eine entscheidende Rolle bei Depressionen.

In ihrem Projekt möchte Dr. Abdel-Hafiz die selektive Rolle der löslichen Beta-Amyloid-Dimere im frühen Alzheimer-Stadium prüfen. Mit Hilfe von zwei verschiedenen Wirkstoffen wird sie den Einfluss von Beta-Amyloid-Dimeren auf das „Glückshormon“ Serotonin untersuchen. „Durch meine Forschung möchte ich die zugrundeliegenden Mechanismen für die Störung der Gedächtnisfunktionen und die Verschlechterung der depressiven Symptomatik durch Beta- Aggregate aufklären. Damit können neue therapeutische Ansätze für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit entwickelt werden“, sagt die Preisträgerin. Ziel ist es, eine neue Behandlung sowohl für den Gedächtnisverlust im frühen Krankheitsstadium einer Alzheimer- Demenz zu entwickeln als auch für Depressionen, die als Begleitsymptom auftreten können.

Über den Kurt Kaufmann Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)

Der 5. Kurt Kaufmann-Preis ist dem Thema „Depression und Alzheimer-Krankheit“ gewidmet. Die thematische Ausrichtung dient dazu, Impulse zu geben und das Forschungsgebiet weiter zu fördern. Der Namensgeber des Preises, Kurt Kaufmann, war an Alzheimer erkrankt. Seine Ehefrau Gertrud Maria Kaufmann hatte die AFI in ihrem Testament bedacht, um die Alzheimer-Forschung

zu unterstützen und zugleich ihres Mannes zu gedenken. Dies geschieht in Form des Kurt Kaufmann-Preises.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt:

www.alzheimer- forschung.de/forschung/forschungsprojekte/projektdatenbank/projekt/untersuchung-von- depressionen-im-fruehen-alzheimer-stadium-und-die-rolle-von-beta-amyloid-dimeren/

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher*innen und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 327 Forschungsaktivitäten mit 13,3 Millionen Euro unterstützen und über 900.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

MediathekInformation und Wissen
LageplanSo finden Sie uns