100 Jahre Lehrstuhl für Augenheilkunde (1923-2023)

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Lehrstuhls für Augenheilkunde (1923-2023) wurde ein Jubiläumsband erstellt, der Ihnen hier zur freien Verfügung steht.

Dieser Band enthält neben einer umfassenden Darstellung der Geschichte der Klinik auch eine detaillierte Beschreibung der Gegenwart der Klinik in Form ihrer aktuellen Schwerpunkte und einzelnen Leistungsbereiche.

Jahresrückblick 2024

Lesen Sie hier den Newsletter 2024 der Klinik der Augenheilkunde .

Jahresrückblick 2024

Die Geschichte der Klinik für Augenheilkunde

Heute ist die UKD-Klinik für Augenheilkunde Teil der Universitätsmedizin Düsseldorf. Neben den Aufgaben in der Krankenversorgung befassen sich unsere Ärzte und Wissenschaftlichen Mitarbeiter mit der Lehre und Forschung als auch der ärztlichen Fort- und Weiterbildung. Die Augenheilkunde ist ein etabliertes Fach innerhalb der Humanmedizin und die UKD-Klinik für Augenheilkunde ist eine nicht wegzudenkende Institution für die augenheilkundliche Versorgung der Patienten in Düsseldorf als auch überregional. Natürlich wurden bereits lange vor der Etablierung der universitären Augenheilkunde Augenkranke in Düsseldorf behandelt. Vorläuferinstitutionen der UKD-Klinik für Augenheilkunde übernahmen entsprechende Aufgaben. 

In Deutschland ist der Aufstieg der Augenheilkunde untrennbar mit dem Namen des in Berlin wirkenden Albrecht von Graefe (1828-1870) verbunden. Einer seiner Studenten und späteren Assistenten wurde zum ersten wirklich bekannten Augenarzt in Düsseldorf und zu einem wahren Star-Mediziner: Albert Clemens Maria Hubert Mooren. Auch heute noch trägt die Straße in der sich das Universitätsklinikum Düsseldorf befindet den Namen dieses Medizinpioniers, die düsseldorfer Moorenstraße. Mooren übernahm 1862 die Leitung der ersten Augenklinik in Düsseldorf. Seine Reputation als exzellenter Operateur zog Patienten von nah und fern an. Düsseldorf ernannte ihn 1895 zum Professor, eine dazu passende Universität gab es aber freilich noch nicht.

Um das Jahr 1900 betrug die Einwohnerzahl Düsseldorfs bereits 215.000 und es wurde Zeit, eine zentrale Einrichtung zur Patientenversorgung, nämlich die Städtischen Krankenanstalten zu errichten. Diese wurden im Juli 1907 im damals noch fast ländlichen düsseldorfer Süden eröffnet. Der Campus der Städtischen Krankenanstalten bestand aus 25 Gebäuden, welche über insgesamt 745 Krankenbetten verfügten. Die Allgemeinen Städtischen Krankenanstalten Düsseldorf waren Sitz und Ausbildungsstätte der gleichzeitig gegründeten Akademie für Praktische Medizin. Hier konnten junge Mediziner nach bestandener Ärztlicher Prüfung gemäß der Prüfungsordnung für Ärzte aus dem Jahr 1901 als Medizinalassistenten tätig werden, bevor sie sich als praktische Ärzte niederlassen durften. Des Weiteren konnten sich approbierte Ärzte hier zum Facharzt weiterbilden - zum Beispiel in Augenheilkunde - und für praktische Ärzte und Pflegepersonal wurden Fortbildungskurse angeboten. Ordentliche Lehrkörper trugen den Titel eines Professors dieser Einrichtung. Medizin studieren und auch promovieren konnte man an der Akademie für Praktische Medizin nicht. 

1923 wurde die Akademie für praktische Medizin in die Medizinische Akademie Düsseldorf umgewandelt. An ihr konnten Medizinstudenten den klinischen Studienabschnitt absolvieren, das Grundstudium musste an anderen Universitäten abgeleistet werden. Im Zuge dieser Entwicklung wurde mit Wirkung zum 1. Juli 1923 Wilhelm Krauss zum Ordinarius für das Fach Augenheilkunde ernannt, ein ordentlicher Lehrstuhl für das Fach war somit etabliert. Ferner wurde im Jahr 1923 der Umzug der Augenklinik in ein neues Gebäude beschlossen. Denn ihre ursprüngliche Heimstatt, die sie mit einer so patientenintensiven Disziplin wie der Chirurgie geteilt hatte, war bereits fast mit Eröffnung der Allgemeinen Städtischen Krankenanstalten zu Kaisers Zeiten zu klein gewesen. Im Herbst 1924 kam es endlich zum Umzug. Die Augenklinik sollte dann in diesem Gebäude (s. Abb.) bis zu ihrem Umzug in die aktuellen Räumlichkeiten im Jahr 2017 verbleiben.

In den 60er Jahres des 20. Jahrhunderts kündigten sich in Düsseldorf wichtige Veränderungen an. So ging die Medizinische Akademie 1962 in die Obhut des Landes Nordrhein-Westfalen über, während die Krankenanstalten weiterhin städtisch blieben. 1965 erfolgte schließlich die Gründung der Universität Düsseldorf mit der Medizinischen als ihrer ersten Fakultät, der sich bald darauf eine Naturwissenschaftliche und eine Philosophische Fakultät anschlossen. Mit dem Bau der Institute für vorklinische Fächer wie Anatomie, Physiologie und anderen Disziplinen war jetzt das Medizinstudium vom ersten Semester an in Düsseldorf möglich. Die Augenklinik war damals Teil der Medizinischen Einrichtungen der neu gegründeten Universität Düsseldorf, die später in Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf umbenannt wurde. Anfang des 21. Jahrhunderts wurden die Universitätskliniken in NRW in ihrer heutigen Rechtsform und die UKD-Klinik für Augenheilkunde unter dem heutigen Namen institutionalisiert.

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