Bildgebende Verfahren

Verbesserter Nachweis von Osteolysen und extramedullären Manifestationen durch die „low dose“ Computertomographie


Strahlenexposition:
abgeschätzte effektive Dosis der CT: 4.8 mSv
abgeschätzte effektive Dosis der CR: 1.7 mSv (Literatur: 1.3 - 4.4 mSv)

Ergebnisse:
48 / 49 unsicheren CR-Befunde bei 17 /29 Patienten weiter spezifiziert durch CT
97 osteolytische Befunde bei 18 / 29 Patienten
ausschliesslich mittels CT detektiert
Am Achsenskelett, Beckenskelett und Thoraxskelett waren Detektionsraten hochsignifikant höher
(p ≤ 0.001, McNemar)

Vorteile der MSCT:
Bequeme Lagerung
Untersuchungszeit 1 Minute
Relevante extraossäre Befunde detektierbar


Neben der Entwicklung molekularer Nachweismethoden führten wir begleitend zur Düsseldorfer Myelomstudie 2001 zusammen mit dem Institut für Diagnostische Radiologie der Universität Düsseldorf eine Studie durch mit dem Ziel die radiologische Bildgebung bei Patienten mit MM zu verbessern [1]. Klassischerweise wird heutzutage bei Erstdiagnose, im Verlauf sowie bei jedem Krankheitsprogress ein konventionelles radiologisches Staging nach dem Pariser Schema durchgeführt. Häufig treten dabei falsch-negative Befunde auf [2]. Aus diesem Grunde führten wir bei 29 Patienten parallel eine Skelettuntersuchung mit konventionellem Röntgen nach Pariser Schema und eine Ganzkörper niedrigdosierte Multidetektor Computertomographie (CT) mit einem „64-detector row scanner“ durch.

Das CT erwies sich dabei als das bessere Verfahren bei annähernd gleicher Strahlendosis. Die Erkennung von Osteolysen war für die Wirbelsäule, das Becken und den Rippenthorax signifikant erhöht (p<0,001) und erreichte beispielsweise für die Wirbelsäule um das siebenfache erhöhte Detektionsraten. Bei 18 Patienten fanden sich insgesamt 97 Osteolysen, die nur mit der CT erkannt wurden. Bei 18% der Patienten, die mit Verdacht auf eine Krankheitsprogression untersucht wurden, änderte sich das therapeutische Vorgehen nur aufgrund der CT-Untersuchung, da Osteolysen oder extramedulläre Raumforderungen zu einer Strahlenindikation führten.

Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass eine low-dose Ganzkörper-CT-Untersuchung dem bisherigen konventionellen Standard überlegen war. Dies führte innerhalb der Universität Düsseldorf zur Einführung eines neuen Standards in der bildgebenden Diagnostik bei Patienten mit MM. Nachteil der Methode ist, dass nur bereits durch die Erkrankung entstandene Organschäden nachgewiesen werden können. Eine Aktivitätsbestimmung der Erkrankung ist nicht möglich. Die Magnetresonanztomographie (MRT) hingegen ist in der Lage auch Aktivität im Knochenmark nachzuweisen und so zusätzliche prognostische Informationen zu liefern [3]. Daher ist eine begleitende Untersuchung zur neuen Düsseldorfer Myelomstudie zur Primärtherapie 2008 vorgesehen, in der Ganzkörper-MRT Untersuchungen parallel mit CT-Untersuchungen vor und nach Therapie vorgesehen sind. So könnte das MRT in der Zukunft auch zur Bestimmung des Ansprechens herangeführt werden. Zukünftige Behandlungsalgorithmen könnten beispielsweise vorsehen Patienten solange zu behandeln, wie noch eine Aktivität der Erkrankung im MRT nachweisbar ist.

Reference List

  [1]   Kropil P, Fenk R, Fritz LB, Blondin D, Kobbe G, Modder U, Cohnen M: Comparison of whole-body 64-slice multidetector computed tomography and conventional radiography in staging of multiple myeloma. Eur Radiol 2008;18:51-58.

  [2]   Mulligan ME: Imaging techniques used in the diagnosis, staging, and follow-up of patients with myeloma. Acta Radiol 2005;46:716-724.

  [3]   Walker R, Barlogie B, Haessler J, Tricot G, Anaissie E, Shaughnessy JD, Jr., Epstein J, van HR, Erdem E, Hoering A, Crowley J, Ferris E, Hollmig K, van RF, Zangari M, Pineda-Roman M, Mohiuddin A, Yaccoby S, Sawyer J, Angtuaco EJ: Magnetic resonance imaging in multiple myeloma: diagnostic and clinical implications. J Clin Oncol 20-3-2007;25:1121-1128.

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