Forschungsschwerpunkte

Die Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Düsseldorf beschäftigen sich wissenschaftlich mit notfallmedizinischen Themen. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten sind erschienen.



Allgemeine Informationen

Hierbei gibt es folgende Schwerpunkte:

  • Sektorenübergreifende Notfallversorgung
  • Zentrale Notaufnahme 
  • Teamqualifikation und -training
  • Leitlinien Trauma- und Schockraummanagement 
  • Schnittstelle Zentrale Notaufnahme und Luftrettung (z.B. HOVER-Studie)
  • Prozessoptimierung in der Zentralen Notaufnahme
  • Invasive Notfalltechniken

Die Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme nehmen neben ihrer klinischen Tätigkeit zahlreiche weitere wissenschaftliche Aufgaben in verschiedenen nationalen und internationalen Gesellschaften wahr:

  • Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
  • Sektion Zusatzweiterbildung Klinische Akut und Notfallmedizin der DIVI
  • Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notaufnahmen (DGINA)
  • Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) 
  • Wissenschaftlicher Arbeitskreis (WAK) "Notfallmedizin" der DGAI
  • AG Trauma- und Schockraummanagement und AG Notfallnarkose des WAK Notfallmedizin des DGAI
  • Wissenschaftlicher Arbeitskreis (WAK) "Zentrale Notaufnahme" der DGAI 

Die Zentrale Notaufnahme beteiligt sich an folgenden multizentrischen Projekten:

Nicht-traumatologisches Schockraummanagement

Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Zentralen Notaufnahme unter Leitung von Dr. Michael und Professor Bernhard, ist das nichttraumatologische Schockraummanagement kritisch kranker Patienten in der Notaufnahme:


Kritisch kranke nicht-traumatologische Patienten kommen im Verhältnis von 4:1 im Vergleich zum Traumapatienten zur Schockraumversorgung. Dabei bestehen deutschlandweit im Vergleich zur Traumaversorgung keine adäquaten Leitlinien, Strukturvoraussetzungen und Versorgungskonzepte. Wesentliche Aufgaben der nächsten Jahre werden daher neben der Etablierung epidemiologischer Studien zum Patientenkollektiv der nichttraumatologischen kritisch kranken Schockraumpatienten sowohl die Entwicklung eines Weißbuches dieser Patienten als auch die infrastrukturellen und organisatorischen Vorgaben sein. Unsere Forschungsgruppe kooperiert diesbezüglich mit der Arbeitsgruppe "Schockraum" der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Akut- und Notfallmedizin (DGINA) und zahlreichen weiteren Kooperationspartnern in ganz Deutschland.


Retrospektive Analyse des Schockraummanagements nichttraumatologischer kritisch kranker Patienten in der Zentralen Notaufnahme (OBSERvE-DUS-Studie)


Doktorandin: Janina Dziegielewski
Betreuer: Prof. Dr. Michael Bernhard, Dr. Mark Michael, Zentrale Notaufnahme
Co-Betreuer: Prof. Dr. Christian Jung, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie

Kurzfassung des Forschungsprojektes: Die OBSERvE-DUS-Studie beschäftigt sich mit der Schockraumversorgung nichttraumatologisch kritisch kranker Patienten. Zentrale Notaufnahmen stellen die interdisziplinäre und integrative Nahtstelle zwischen der prähospitalen und frühen innerklinischen Versorgung von Notfallpatienten dar. Während durch das TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie bereits eine deutschlandweit fast flächendeckende Evaluation der Versorgung von schwerverletzten Patienten erfolgt, finden sich bis heute für nichttraumatologische kritisch kranke Notfallpatienten kaum epidemiologische oder versorgungstechnische Datenerhebungen aus Zentralen Notaufnahmen in Deutschland. Entsprechende Erkenntnisse können helfen, die Versorgung nichttraumatologischer Patienten im kritisch kranken Zustand besser einzuschätzen und den Bedarf der Versorgung in Zentralen Notaufnahmen zu ermitteln. Bei der OBSERvE-DUS-Studie handelt es sich um eine retrospektive anonymisierte Kohortenstudie. Dazu werden die routinemäßig dokumentierten Daten aller behandelten erwachsenen nichttraumnatologischen Schockraumpatienten der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Düsseldorf ausgewertet. Die Daten werden aus dem Patientenmanagementsystem (PDMS, COPRA) extrahiert und statistisch aufgearbeitet. Die mit Hilfe der OBSERvE-DUS-Studie erfassten Daten werden zur deskriptiven Analyse des Schockraummanagements genutzt. Dabei werden besondere Schwerpunkte auf das Patientenkollektiv, die genutzten Notfalltechniken, die bildgebende Diagnostik und die Zeitdauer und -intervalle sowie das Behandlungsergebnis in der Schockraumversorgung gelegt.

Aktueller Stand:
Ethikvotum: vorliegend
Datenrekrutierung: läuft
Datenanalyse: läuft


Aktuelle Publikationen der Arbeitsgruppe "Nichttraumatologisches Schockraummanagement" der Zentralen Notaufnahme am Universitätsklinikum Düsseldorf sind:

Michael M, Kumle B, Pin M, Kümpers P, Gröning I, Bernhard M.
Nichttraumatologisches Schockraummanagement.
Med Klin Intensivmed Notfmed 2021, online

Michels G, Bernhard M.
Nichttraumatologisches Schockraummanagement - ein einheitliches Konzept ist dringend notwendig!
Notfall Rettungsmed 2021, online

Bernhard M, Döll S, Kramer A, Weidhase L, Hartwig T, Petros S, Gries A.
Elevated admission lactate levels in the emergency department are associated with increased 30-day mortality in non-trauma critically ill patients.
Scan J Trauma Emerg Med 2020; 28: 82

Michael M, Bax S, Finke M, Hoffmann M, Kornstädt S, Kümpers P, Kumle B, Laaf T, Reindl M, Schunk D, Pin M, Bernhard M.
Aktuelle IST-Analyse zur Situation des nichttraumatologischen Schockraummanagements in Deutschland.
Notfall Rettungsmed 2020; doi.org/10.1007/S10049-020-00827-Z

Michael M, Bernhard M.
ABCDE-Schema bei akut vitalbedrohten Notfallpatienten.
In Gries A, Seekamp A, Christ M, Dodt C (Hrsg.) Klinische Akut- und Notfallmedizin, 2020, Medizinische Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, S. 89-92, ISBN 978-3-95466-469-6

Michael M, Kumle B, Pin M, Hammer N, Plettenberg C, Bernhard M.
"A-Probleme" des nichttraumatologischen Schockraummanagements.
Notfall Rettungsmed 2020, doi.org/10.007/S10049-020-00744-1

Michael M, Schulte K, Erkens R, Schaper A, Bernhard M.
Selbstintoxikation mit Lachgaskartusche.
Notfall Rettungsmed 2020; 23: 623-627

Bernhard M, Bax SN, Hartwig T, Yahiaoui-Doktor M, Petros S, Berker S, Ramshorn-Zimmer A, Gries A.
Airway Management in the Emergency Department (The OcEAN-Study) - a prospective single centre observational cohort study.
Scand J Trauma Emerg Med 2019; 27:20

Böhm L, Döll S, Bernhard M.
Schockraummanagement bei nicht-traumatologischen Patienten.
In Jahresbuch Intensivmedzin 2019 (Hrsg. Böttiger BW, Kuckelt W), 11-16, ISBN 978-3-95853-469-8

Kumle B, Merz S, Mittmann A, Pin A, Brokmann JC, Gröning I, Biermann H, Michael M, Böhm L, Wolters S, Bernhard M.
Nichttraumatologisches Schockraummanagement. Struktur, Organisation und erste Schritte.
Notfall Rettungsmed 2019; 22: 402-414

Kramer A, Urban N, Döll S, Hartwig T, Yahiaoui-Doktor M, Burkhardt R, Petros S, Gries A, Bernhard M.
Early lactate dynamics in critically ill non-traumatic patients in a resuscitation room of a German emergency department (OBSERvE-Lactate-Study).
J Emerg Med 2019; 56: 135-144

Bernhard M, Döll S, Hartwig T, Ramshorn-Zimmer A, Yahiaoui-Doktor M, Weidhase L, Petros S, Gries A.
Resuscitation room management of critically ill non-traumatic-patients in a German emergency department (OBSERvE-Study).
Eur JEmergMed 2018; 25: e9-e17

Sepsis in der Notaufnahme

Epidemiologie, Ursachen, Diagnostik und Therapie von Infektionen, Sepsis und septischem Schock in der Zentralen Notaufnahme (EpiSEP-Studie)

Doktorandin: Nicole Wolfertz
Betreuer: Prof. Dr. Michael Bernhard, Zentrale Notaufnahme
Co-Betreuer: Prof. Dr. Verena Keitel, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie

Kurzfassung des Forschungsprojektes:
In deutschen Notaufnahmen werden jährlich bis zu 25 Millionen Patienten behandelt. In der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Düsseldorf finden rund 44.000 Patientenkontakte mit einem relevanten, jedoch unbenannten Anteil an Patienten mit Infektonen, Sepsis oder septischen Schock statt. Obwohl Infektionen zu den häufigsten Behandlungsanlässen in Zentralen Notaufnahmen gehören und jede fünfte Sepsis tödlich endet, fehlen bis heute neben epidemiologischen Daten auch versorgungsspezifische Erhebungen zur Epidemiologie und Versorgung von Patienten mit Infektionen, Sepsis und septischem Schock aus Zentralen Notaufnahmen. Die EpiSEP-Studie soll deshalb erstmals epidemiologische Daten erfassen, deskriptive Analysen zur Behandlung des Patientenkollektivs ermöglichen und den Zeitaufwand sowie die damit einhergehende Personalbindung zur Gesundheitsversorgung entsprechender Patienten aufzeigen. Es handelt sich um eine retrospektive, anonymisierte, monozentrische Kohortenstudie. Ausgewertet werden routinemäßig und unabhängig von der Studie im PDMS-System (COPRA) sowie im Krankenhausinformationssystem MEDICO gespeicherte Patientendaten. Eingeschlossen werden alle erwachsenen Patienten, die während eines einjährigen Zeitraums in der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Düsseldorf aufgrund einer Infektion, einer Sepsis oder einem septischen Schock vorstellig geworden sind. Die primären Endpunkte der EpiSEP-Studie sind das 30-Tages-Überleben nach Vorstellung in der Zentralen Notaufnahme sowie die Leitlinienadhärenz zur S3-Leitlinie "Sepsis-Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge". Die Erhebung entsprechender Daten ist Grundlage für die zukünftige Optimierung von Ausbildungs- und Versorgungskonzepten, der Erstellung von Leitlinien und SOPs, sowie für die Patientensicherheit in Zentralen Notaufnahmen.

Aktueller Stand:

Ethikvotum: vorliegend
Datenrekrutierung: läuft
Datenanalyse: läuft

 

Penetrierendes Trauma

Entwicklung Gewalt-assoziierter penetrierender Traumata in der Metropolregion Düsseldorf über einen Zeitraum von 5 Jahren (GewPen Trauma-Studie)

Doktorandin: Jutta Schürmann
Betreuer: Prof. Dr. Michael Bernhard, Zentrale Notaufnahme
Co-Betreuer: Prof. Dr. med. Olaf Picker, Klinik für Anästhesiologie

Kurzfassung des Forschungsprojektes: In der retrspektiven Studie soll anhand der Auswertung der Rotuinedokumentation aus den Rettungsdienst- und Notarztprotokollen des Rettungsdienstes der Stadt Düsseldorf über einen Zeitraum von 5 Jahren (Jahre: 2015 vs. 2017 vs. 2019) die Häufigkeit der Ereignisse, das Verletzungsausmaß, die Versorgungsrealität/-qualität und Destination von Gewalt-assoziierten penetrierenden Verletzungen quantittiv und qualitativ erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden transsektorell de im Krankenhausinformationssystem (KISS) erfassten Versorgungsdaten der im Universitätsklinikum Düsseldorf behandelten Patienten mit gewalt-assoziierten penetrierenden  Verletzungen genauer untersucht und die prähospital erhobenen Daten zur Verletzungseinschätzung pberprüft und die innerklinische Versorgung analysiert. Die Erfassung und Analyse der Geodaten der Rettungsdiensteinsätze können helfen, die Entwicklung von Einsatzschwerpunkten in der Stadt Düsseldorf über die Jahre zu detekieren und zusammen mit Erkenntnissen zu den Verletzungsmustern helfen, die Aus- und Fortbildungskonzepte zur prähospitalen und frühen innerklinischen Versorgung anzupassen. 

Aktueller Stand:
Ethikvotum: vorliegend
Datenrekrutierung: in Vorbereitung
Datenanalyse: in Vorbereitung

Reanimation

Entwicklung der Epidemiologie und des Behandlungsergebnisses im Rahmen der prähospitalen kardiopulmonalen Reanimation aufgrund der Daten des Deutschen Reanimationsregisters über einen 15-jährigen Zeitraum (EpiCPR-Studie)


Doktorandin: Iryna Hubar
Betreuer: Prof. Dr. Michael Bernhard, Zentrale Notaufnahme
Co-Betreuer:
PD Dr. Ralf Westenfeld, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie

Kurzfassung des Forschungsprojektes:
Der plötzliche Herzkreislaufstillstand im prähospitalen Setting ist ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit, das eine erhebliche Anzahl von Todesfällen in Europa verursacht. Die vorliegende Studie untersucht anhand der Daten des Deutschen Reanimationsregisters die Veränderungen in der Inzidenz sowie des Behandlungsergebnisses zwischen kardialen und nicht-kardialen prähospitalen Herzkreislaufstillständen. Insbesondere sollen hierbei das Alter, das Geschlecht, die vermutete Ursache, der Initialrhythmus, die präshopitale Therapie (inkl. Atemwegsmanagement, Defibrillationen) und das assoziierte Behandlungsergebnis untersucht werden. Es werden Daten aus drei 5-Jahres-Zeiträumen gesammelt, die verschiedene Neufassungen der European Resuscitation Council (ERC) Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation repräsentieren. Gruppenvergleiche werden hinsichtlich Inzidenz, Epidemiologie, prähospital applizierter Medikation, Überleben bis Krankenhausentlassung und Entlassung mit gutem neurologischen Behandlungsergebnis durchgeführt.

Koopertionspartner:
Prof. Dr. Matthias Fischer, Deutsches Reanimationsregister

Aktueller Stand:
Ethikvotum: vorliegend
Datenrekrutierung: läuft
Datenanalyse: läuft


Der Einfluss des Applikationswegs von Adrenalin bei prähospitalem Herzkreislaufstillstand auf das 30-Tages-Überleben mit gutem neurologischem Behandlungsergebnis (ETIVIO inCA-Studie)


Doktorand: Tobias Monaco, Zentrale Notaufnahme
Betreuer: Prof. Dr. Michael Bernhard, Zentrale Notaufnahme
Co-Betreuer: PD Dr. Ralf Westenfeld, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie

Kurzfassung des Forschungsprojektes: Die ETIVIO inCA-Studie beschäftigt sich anhand der Daten des Deutschen Reanimationsregisters aus einem Zeitraum von 30 Jahren mit der Gabe von Adrenalin während der Herz-Lungen-Wiederbelebung außerhalb eines Krankenhauses. Die internationalen Reanimationsempfehlungen weisen über die Jahre einen Wechsel in den Alternativen zur Medikamentenapplikation auf. Bisher fehlen Daten, die die klare Überlegenheit eines bestimmten Applikationsweges auf das Behandlungsergebnis nach kardiopulmonaler Reanimation (CPR) zeigen. Ziel der Studie ist es, den Einfluss des Applikationsweges und damit der intravenösen, intraossären oder endotrachealen Medikamentenapplikation auf das Behandlungsergebnis bei prähospitalem Herzkreislaufstilland (OHCA) zu untersuchen.

Kooperationspartner:
Prof. Dr. Matthias Fischer, Deutsches Reanimationsregister

Forschungsförderung: Björn Steiger Stiftung

Aktueller Stand:
Ethikvotum: vorliegend
Datenrekrutierung: läuft
Datenanalyse: läuft

 

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