Harnblasentumore
Das Harnblasenkarzinom ist nach dem Prostatakrebs der zweithäufigste Tumor im Urogenitalbereich. Bei Männern tritt diese Erkrankung dreimal so häufig auf, als bei Frauen.
Symptome
Das häufigste Symptom des Blasenkarzinoms ist das Auftreten von Blut im Urin (Hämaturie). Oft wird dies von den Patienten selbst bemerkt (Makrohämaturie). Werden bei einer Urinuntersuchung mittels Mikroskop rote Blutkörperchen festgestellt, so bezeichnet man das als Mikrohämaturie. In den meisten Fällen bestehen keine Schmerzen. Jedes schmerzlose Auftreten von Blut im Urin ist verdächtig auf das Vorliegen eines Tumors. Es müssen also auf jeden Fall weiterführende Untersuchungen gemacht werden.
Ursachen
Als Ursachen für den Blasenkrebs kommen unterschiedliche Faktoren in Frage.
Industrielle Krebsauslöser (Karzinogene) sind verschiedene Zwischenprodukte in der Gummi-, Leder-, Textil- und Farbstoffindustrie.In einigen Fällen dauert es 30 bis 50 Jahre bis nach dem Kontakt mit diesen Stoffen ein Krebs auftritt. Des weiteren können chronische Entzündungen in der Harnblase zum Entstehen von Blasenkrebs beitragen. Eine ganz wichtige Rolle spielen aber auch die sogenannten Nahrungs- und Genussmittelkarzinogen, die zum Beispiel im Tabak enthalten sind. Das Risiko von Rauchern an Blasenkrebs zu erkranken ist viermal höher als bei Nichtrauchern.
Diagnostik
Bei Verdacht auf einen Blasentumor wird eine Blasenspiegelung (Zytoskopie) durchgeführt. Die Blasenspiegelung geschieht in Narkose. Das ist notwendig, um sichtbare Tumore mit einer Elektroschlinge entfernen zu können (TUTUR - transurethrale Tumorresektion). Das entnommene Gewebe wird unter dem Mikroskop beurteilt, um die Eindringtiefe und das entsprechende Zellverhalten (Differenzierung) zu bestimmen
Behandlung
In Abhängigkeit von dem Tumorstadium (Eindringtiefe und Zellverhalten) wird dann über die weiteren Behandlungsformen entschieden. Oberflächlich wachsende Karzinome bedürfen einer engmaschigen Nachkontrolle mit regelmäßigen Blasenspiegelungen, im ersten Jahr alle 3 Monate. Bei Tumoren, die tiefer in die Blasenschichten eingewachsen sind, ist die radikale Entfernung der Harnblase (beim Mann zusätzlich mit Entfernung der Prostata, bei der Frau mit Entfernung der Gebärmutter) notwendig. Für die entfernte Blase wird aus einem Stück Darm eine Ersatzblase gebildet.