RESPEKT-Studie (2008-2011)

Die inter-regional kontrollierte Interventionsstudie RESPEKT wurde in den Jahren von 2008 bis 2011 mit Förderung des BMBF am ifam durchgeführt. Projektpartner:innen waren Wissenschaftler:innen der Universitäten Gießen (Dr. jur. Sonja Rothärmel), München (Prof. Dr. G. Marckmann) und Hamburg (Prof. Dr. K. Wegscheider); die Federführung lag beim ifam des UKD (Dr. med. Jürgen in der Schmitten). Primäres Ziel war zu untersuchen, welche Auswirkungen eine Implementierung von ACP in den Pflegeeinrichtungen einer Mittelstadt einschließlich der kooperierenden Institutionen auf die Rate aussagekräftiger und valider Patient:innenverfügungen hat. 

Für die Intervention wurde in Anlehnung an das US-amerikanische ACP-Programm Respecting Choices und in direkter Kooperation mit dessen Entwickler:innen, Bud Hammes und Linda Briggs, ein auf die deutschen Verhältnisse adaptiertes ACP-Programm entwickelt („beizeiten begleiten“). Das Programm umfasste eine Gesprächsbegleiter:innen-Qualifikation durch einen initialen Workshop von 2,5 Tagen sowie eine fortgesetzte Qualifizierung durch Einzel-Coachings und Plenartreffen, eine Unterstützung der Organisationsentwicklung der jeweiligen beteiligten Pflegeeinrichtungen und edukative sowie informatorische Angebote für das gesamte Personal der Pflegeeinrichtungen, die betreuenden Hausärzt:innen, den regionalen Rettungsdienst und das Einzugskrankenhaus dieser Einrichtungen. 

Ergebnis der Studie war, dass die Intervention in den Einrichtungen angenommen und dass in den drei Pflegeeinrichtungen der Interventionsgruppe (im Vergleich zu 10 Pflegeeinrichtungen zweier benachbarter Regionen als Kontrollgruppe) eine Prävalenz aussagekräftiger und valider Patientenverfügungen erreicht wurde, die bis dahin noch aus keiner Pflegeeinrichtung berichtet worden war (in der Schmitten J, Lex K, Mellert C, Rothärmel S, Wegscheider K, Marckmann G (2014): Implementing an advance care planning program in German nursing homes. Results of an inter-regionally controlled intervention trial. Dtsch Arztebl Int 111: 50-57). 

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