Forschungsschwerpunkt
Die Arbeitsgruppe Molekulare Neuroonkologie am Institut für Neuropathologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Erforschung der molekulargenetischen Grundlagen von Hirntumoren. Hierbei steht die Identifizierung und funktionelle Charakterisierung von Genen im Vordergrund, die in primären Hirntumoren, insbesondere Gliomen, Medulloblastomen und Meningeomen, genetisch oder epigenetisch verändert sind und dadurch zur Entstehung bzw. malignen Progression von Hirntumoren ursächlich beitragen. Außer mit Hirntumor-assoziierten Tumorsuppressorgenen und Proto-Onkogen beschäftigen wir uns dabei auch mit der Rolle von kleinen, nicht-kodierenden RNAs, den sog. MikroRNAs, in der Pathogenese von Hirntumoren. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich der translationalen neuroonkologischen Forschung, d.h. der Übertragung von grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen in die klinische Anwendung, insbesondere in die molekulare Hirntumordiagnostik.
Die Arbeitsgruppe ist mit zwei Teilprojekten am Brain Tumor Network innerhalb des BMBF-geförderten Nationalen Genomforschungsnetzes NGFNplus beteiligt. Außerdem fungiert sie als molekularbiologisches Referenzzentrum des von der Deutschen Krebshilfe geförderten Nationalen Gliomnetzwerks. Prof. Reifenberger ist Koordinator eines BMBF-geförderten Verbundprojektes zur Validierung prognostischer und prädiktiver molekularer Marker für Patienten mit anaplastischen Gliomen. Außerdem ist die Arbeitsgruppe an einem BMBF-Verbund zur molekularen Diagnostik von Medulloblastomen beteiligt.
Neben den neuroonkologischen Forschungsprojekten liegt ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe auf der molekularen Charakterisierung von epigenetischen und postranslationalen Veränderungen im Rahmen von Alterungsprozessen des Gehirn und der Haut. Diese Untersuchungen werden von der DFG gefördert und im Rahmen des Düsseldorfer Sonderforschungsbereiches 728 und des Graduiertenkollegs 1033/2 durchgeführt. Prof. Reifenberger ist Sprecher des GK 1033/2.