Zum Wintersemester 2009/2010 startete die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf federführend für eine Gruppe nordrhein-westfälischer Hochschulen den "NRW-Masterstudiengang Toxikologie". Der Studiengang ist aktuell bis 30. September 2022 akkreditiert (ASIIN).

Der Start des "NRW-Masterstudiengang Toxikologie" erfolgte zeitnah mit zwei ähnlich aufgebauten Masterstudiengängen der Toxikologie, einem an der Charité-Universitätsmedizin Berlin zusammen mit der Universität Potsdam und einem an der Technischen Universität Kaiserslautern. Diese konzertierte Aktion ist als Reaktion auf den Mangel an qualifizierten Toxikologen und Toxikologinnen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, zu verstehen. Dieser Mangel, der seit Jahren mit der Schließung toxikologischer Universitätsinstitute immer bedrohlicher wird hat substantielle Engpässe im "Toxikologen-Markt" auch für Industrie und Behörden zur Folge.

Mit dem Inkrafttreten der europäischen Chemikaliengesetzgebung "REACH" im Sommer 2007 verschärfte sich der Mangel an Toxikologen und Toxikologinnen noch weiter. Das Akronym "REACH" bedeutet "Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals" und steht für eine Verordnung mit unmittelbarer Gesetzeskraft in allen Mitgliedsstaaten, die die Chemikaliensicherheit einheitlich auf der Gemeinschaftsebene der Europäischen Union regelt. Unter REACH müssen alle in der EU auf dem Markt befindlichen chemischen Stoffe mit einem Produktionsvolumen ab 1 Tonne pro Jahr registriert, toxikologisch bewertet und zugelassen werden. Dabei handelt es sich um ca. 30 000 Stoffe; wie zahlreich die dafür erforderlichen Experten sein müssen, ist evident.

In Deutschland hat der Fonds der Chemischen Industrie ein Programm zur finanziellen Unterstützung bei der Einrichtung von Masterstudiengängen für Toxikologie aufgelegt. Die Initiatoren des "NRW-Masterstudienganges Toxikologie" haben sich erfolgreich um diese Förderung beworben. Der Aufbau des Studiengangs wurde zudem vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.