Cancer ID
Schwerpunkt dieses auf fü̈nf Jahre angelegten Projekts Cancer ID ist es, allgemein anerkannte Standards für die Isolierung, Identifizierung und Analyse neuartiger zirkulierender Biomarker festzulegen, um die Entwicklung personalisierter Arzneimittel für Krebspatienten zu verbessern. Blutbasierte Biomarker wie zirkulierende Tumorzellen (CTC), zirkulierende freie Tumor-DNA (cfDNA) und Mikro-RNAs (miRNAs) sind potenzielle Indikatoren für die Tumorlast von Krebspatienten. Die Gewinnung dieser Marker aus dem Blut könnte ein weiteres wertvolles Instrument für die moderne Krebstherapie darstellen: Neben ihrer großen Bedeutung in Fä̈llen, in denen eine Tumorbiopsie nicht durchgeführt werden kann, ließe sich mit einem Bluttest zudem kontinuierlich und in Echtzeit der Verlauf der Krankheitsmarker kontrollieren. Dadurch wäre eine enge Überwachung des Behandlungserfolgs mö̈glich und der Bluttest könnte bei der Auswahl der geeigneten Therapie unterstützen.
CANCER-ID wird am Standort Düsseldorf von Prof. Dr. Nikolas Stoecklein aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirugie koordiniert. Schwerpunkt vor Ort ist zum einen die diagnostische Leukapherese (DLA), ein an der Uniklinik Düsseldorf entwickeltes Verfahren, welches in schonender Weise die CTC-Detektion aus mehreren Litern Blut ermöglicht. Zum anderen steht die Isolation und molekulare Analyse einzelner CTCs im Vordergrund. Mit CANCER-ID wird in nächsten fünf Jahren die CTC Forschung des DCC Net gestärkt, ein Forschungsnetzwerk an der Uniklinik Düsseldorf, welches von einem interdisziplinärem Team aus Ärzten und Forschern der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirugie, der Frauenklinik, dem Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika (Komm. Direktor Dr. J.C. Fischer), sowie dem Universitätstumorzentrum gebildet wird.
Bei CANCER-ID handelt es sich um eine öffentlich-private Partnerschaft, die von der europäischen Innovative Medicines Initiative (IMI) gefördert wird. Das Konsortium besteht aus Universitäten, klinischen Forschungsinstituten, pharmazeutischen und nicht-pharmazeutischen Unternehmen, sowie kleineren Firmen aus ganz Europa. Das Konsortium wird von akademischer Seite vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf und von der Universität Twente, Niederlande, geführt. Von Industriepartner-Seite koordinieren Bayer und die Menarini Holding, Italien, CANCER-ID. Alle 33 Partner des Konsortiums gehören zu den renommiertesten europäischen Akteuren auf ihren Gebieten und bilden ein einzigartiges Netzwerk in den Bereichen Tumorbiologie, Biomarker-Entwicklung, klinische Wissenschaften und Bioinformatik. Die Industriepartner unterstützen das Projekt mit Sachleistungen im Wert von etwa 8,2 Millionen Euro, welche ergänzt durch die IMI-Finanzierung über das 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union ein Gesamtprojektbudget von 14,5 Millionen ergeben.