Intravitreale operative Medikamentengabe (IVOM)

Was ist eine „IVOM“

IVOM steht für Intravitreale operative Medikamentengabe und bedeutet, dass ein Medikament in den hinteren Teil des Auges, den Glaskörperraum, gespritzt wird. 
Zahlreiche Erkrankungen der Netzhaut und insbesondere ihrer Stelle des schärfsten Sehens, der Makula, lassen sich so medikamentös sehr wirksam behandeln. Dazu gehören unter anderem die feuchte Form der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), das diabetische Makulaödem, das Makulaödem bei Venenverschlüssen der Netzhaut, die feuchte Makuladegeneration bei starker Kurzsichtigkeit und Augenentzündungen des hinteren Augenabschnittes. Verschiedene Medikamente stehen uns zur Verfügung, nämlich solche, die Blutgefäße abdichten und „wilde“ Gefäßneubildungen hemmen oder antientzündliche Kortisonpräparate.

Indikation der IVOM

Mit bestimmten Untersuchungen wird die Diagnose gestellt und der notwendige IVOM-Therapiezyklus festgelegt. In einem Aufklärungsgespräch werden Chancen und Risiken des Eingriffs besprochen. Entsprechende IVOM-Termine werden vergeben.

Eingriffstag

Am Eingriffstag erfolgt eine Befundüberprüfung des Auges und es besteht nochmalig die Möglichkeit Fragen zur Behandlung zu klären. Für die Behandlung müssen meistens die Pupillen mit Augentropfen erweitert werden, dadurch es vorübergehend zu Licht- und Blendeempfindlichkeit kommen kann. Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr sollte am Eingriffstag vermieden werden.

Die Therapie mit IVOM erfolgt nach strengen Hygienevorschriften, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Nachdem die Pupillen mit Augentropfen erweitert wurden, erfolgt der Eingriff im OP-Saal.
Dazu werden das behandlungsbedürftige Auge und die umliegende Haut mit einer gereinigt und das Auge lokal mittels Tropfen betäubt. Während der Operation wird das Gesicht mit einem speziellen Tuch steril abgedeckt, so dass keine Keime den Eingriffsbereich gelangen können. Nach Einsetzen eines Lidsperrers erfolgt die eigentliche Injektion des Medikaments durch die Lederhaut in den Augapfel.

Nach der Injektion des Medikamentes

Wie alle Arzneimittel, können auch per Injektion in den Glaskörper eingebrachte Medikamente Nebenwirkungen verursachen. Am Behandlungstag sind geringe Schmerzen, Blendeempfindlichkeit, „fliegende Mücken“ möglich. Gelegentlich tritt ein „Brennen“ am Auge auf, das mit Tränenersatzmitteln behandelt wird. Sollte die Beschwerden anhalten, sollte am Folgetag eine augenärztliche Kontrolle erfolgen.

Schwerwiegende Komplikationen wie Infektionen des Augeninneren oder Netzhautablösungen sind allerdings selten. Symptome könnten sein: die Wahrnehmung von Lichtblitzen, eines „Rußregens“, eines „dunklen Vorhanges“ oder „Schattens“, des plötzlichen Verlustes des Sehvermögens und Schmerzen. Damit solche Nebenwirkungen/Komplikationen rechtzeitig erkannt werden, werden für Sie nach der Injektionsbehandlung augenärztliche Kontrolltermine für Sie empfohlen.

Verlaufskontrollen und weitere IVOM-Therapie

Da die Wirkung der ins Auge injizierten Medikamente nach einiger Zeit nachlässt, muss die Injektion oft wiederholt werden. Nur so kann die Sehleistung verbessert oder stabilisiert werden. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Auges notwendig.

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