Integrierte Genomische Surveillance für HCV (HCV-IGS)
Trotz wirksamer Behandlungsoptionen bleibt das Hepatitis-C-Virus (HCV) eine Herausforderung für die öffentliche Gesundheit. In Deutschland ist die Prävalenz von HCV-Infektionen in der Allgemeinbevölkerung mit etwa 0,3 % zwar niedrig, doch in bestimmten Risikogruppen – wie Menschen, die Drogen injizieren – sind HCV-Infektionen nach wie vor weit verbreitet. Um die WHO-Ziele zur Eindämmung von HCV bis 2030 zu erreichen, setzt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf die Strategie BIS 2030. Diese umfasst den Ausbau von HCV-Screeningprogrammen und Studien, die speziell Risikogruppen untersuchen, um ein klareres Bild von Häufigkeit und Neuinfektionen zu erhalten.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die sogenannte genomische Überwachung von HCV (integrierte genomische Surveillance für HCV, kurz HCV-IGS). Durch die systematische Sequenzierung der Viren, die bei HCV-Erstdiagnosen gefunden werden, können wir nachvollziehen, wie sich das Virus in der Bevölkerung verbreitet und welche Netzwerke von Übertragungen besonders relevant sind. Dieses Wissen hilft, Risikogruppen gezielt anzusprechen und effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.
Wie funktioniert die Integrierte Genomische Surveillance?
Das folgende Video des RKI erläutert den Ablauf und den Mehrwert der integrierten Genomischen Erregersurveillance
Integrierte Genomische HCV Surveillance (HCV-IGS)
Das Nationale Referenzzentrum für Hepatitis-C-Viren (NRZ HCV) hat in enger Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut (RKI) eine solche genomische Überwachung etabliert. Ziel des Projekts ist es, die Genotypen und genetischen Eigenschaften von HCV in Deutschland zu analysieren. So können bessere Strategien zur Eindämmung von Infektionen entwickelt werden.
Aktueller Stand und nächste Schritte
In einer ersten Testphase im Jahr 2024 konnten bereits 64 Proben von verschiedenen Einsendern analysiert werden. In den kommenden Jahren soll die Zahl der teilnehmenden Labore stetig erhöht werden, um die genomische Überwachung systematisch auszubauen.
Probeneinsendung für die HCV-IGS
Das NRZ HCV nimmt Blutproben von Personen mit einer HCV-Erstdiagnose entgegen. Teilnehmende Labore erhalten kostenlose Einsendekits mit allen benötigten Materialien und Unterlagen.
Nähere Details zur Probeneinsendung für die HCV Surveillance (HCV-IGS) finden Sie hier.
Bei Interesse können Sie uns auch gerne direkt kontaktieren: IGS-HCV@med.uni-duesseldorf.de
Gemeinsam arbeiten wir daran, HCV-Infektionen besser zu verstehen und langfristig einzudämmen.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zur integrierten Genomischen Surveillance finden Sie auf den Seiten des RKI
zuletzt aktualisiert am 17.07.2025